Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop
diesem Punkt führen würde.
» Ja«, antwortete ich schlicht.
Callie kaute auf ihrer Unterlippe, während sie mit einer Strähne ihres Haares spielte, die sie sich wieder und wieder um den Finger schlang.
» Aber du musst es nicht tun.« Ich mied ihren Blick, um ihr zu zeigen, dass ich sie nicht mit einem Bann belegte.
Sie sah mich eindringlich an, als sei mein Gesicht ein Code, den sie entziffern konnte.
» In zwei Tagen«, sagte sie. » Wir treffen uns um Mitternacht. Damon wird auf unserem Dachboden bewacht, und mein Vater wird zu dieser Zeit nicht da sein.«
» Bist du dir sicher?«
Sie nickte. » Ja.«
» Danke.« Ich umfasste ihre Wangen mit meinen Händen und beugte mich vor, um meine Stirn an ihre zu legen. Und dann küsste ich sie.
Während wir dastanden, Stirn an Stirn, Brust an Brust, hätte ich schwören können, dass ich spürte, wie mein Herz wieder lebendig wurde, wie es in perfektem Einklang mit ihrem schlug.
Kapitel Fünfundzwanzig
Als ich in das Vampirhaus zurückkehrte, stand der Mond hoch am Himmel. Lexi lag ausgestreckt auf dem Sofa, die Augen geschlossen, während sie auf Hugos Klavierspiel lauschte. Das Klavier war so verstimmt, dass die Musik, die eigentlich ein mitreißender Revolutionsmarsch sein sollte, eher wie ein Trauermarsch klang. Trotzdem konnte ich nicht anders, als Lexi vom Sofa zu ziehen und sie in einem improvisierten Tanz herumzuwirbeln.
» Du bist spät dran«, bemerkte Lexi und duckte sich aus der Drehung. » Oder hattest du ein weiteres Rendezvous ?«
» Oder hast du Menschen getötet?«, fragte Buxton, der gerade hereinkam.
» Bist du verliebt?«, erkundigte sich Percy, stützte die Ellbogen auf die Knie und schaute mich eifersüchtig vom Ecktisch aus an, wo er Solitär gespielt hatte. Percy liebte Frauen offensichtlich, aber sein kindliches Gesicht ließ ihn aussehen wie einen fünfzehnjährigen Jungen. Und so gingen die Frauen, zu denen er sich hingezogen fühlte, davon aus, dass Lexi seine Mutter war. Ich war dankbar für das Alter meiner Verwandlung.
Ich schüttelte den Kopf. » Ich bin nicht verliebt«, antwortete ich und fragte mich, ob ich es sagte, um mich selbst davon zu überzeugen. » Aber ich gewöhne mich allmählich an die Abläufe der Freakshow. Und ich glaube, ich beginne, New Orleans zu mögen.«
» Das sind ja großartige Neuigkeiten«, flüsterte Buxton sarkastisch.
» Buxton.« Lexi warf ihm einen tadelnden Blick zu, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf mich richtete. » Hast du unsere Pläne vergessen?«
Ich zermarterte mir das Hirn– welche Pläne mochten das gewesen sein? Schließlich schüttelte ich den Kopf. » Es tut mir leid.«
Lexi seufzte. » Also, der Plan war, dass wir dir hübsche Kleidung besorgen. Ich mag ein Vampir sein, aber ich besitze dennoch die Eitelkeit einer Frau, und es gefällt mir einfach nicht, von Männern in schlecht sitzender Kleidung umgeben zu sein. Was sollen die Nachbarn denken?« Sie lachte über ihren eigenen Scherz.
» Oh, okay.« Ich schob mich zentimeterweise auf die Treppe zu. » Vielleicht könnten wir morgen gehen? Ich bin vollkommen erschöpft.«
» Ich meine es ernst, Stefan«, sagte Lexi und griff nach meinem Arm. » Du brauchst etwas zum Anziehen, und außerdem ist es eine Art Tradition. Ich bin auch mit diesen beiden Herren zur Anprobe gegangen, und jetzt sieh sie dir an«, sagte sie und deutete mit dem Kopf auf Buxton und Hugo, als sei sie außerordentlich zufrieden mit ihrer Arbeit. Und es stimmte. Angefangen bei Buxtons blauem Mantel mit dem hohen Kragen bis zu Hugos perfekt geschneiderten Kniebundhosen: Sie sahen tatsächlich gut aus. » Außerdem hast du keine Wahl«, sprach sie schelmisch weiter.
» Ach nein?«
» Nein.« Lexi öffnete schwungvoll die Tür. » Jungs, wir verschwinden. Wenn wir zurückkommen, werdet ihr Stefan nicht wiedererkennen, so hübsch wird er aussehen!«
» Auf Wiedersehen, Hübscher !«, brüllte Buxton ironisch, als die Tür mit einem Klicken ins Schloss fiel. Lexi schüttelte den Kopf, aber mir machte es nichts mehr aus. Seltsamerweise hatte ich mich an Buxton gewöhnt. Er war wie eine Art Bruder für mich. Ein Bruder mit einem ziemlich barschen Temperament, das fatale Folgen haben konnte, mit dem ich mittlerweile aber umzugehen gelernt hatte.
Kameradschaftlich traten Lexi und ich Seite an Seite hinaus in die kühle Nachtluft. Ich bemerkte, dass Lexi mich aus dem Augenwinkel betrachtete, und ich fragte mich, was sie sah.
Ich hatte das Gefühl,
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