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Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop

Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop

Titel: Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Smith
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und über den kiesbedeckten Pfad zu einer unauffälligen Tür an der Seite des Herrenhauses, die in einen Gang mündete.
    » Sei leise«, befahl Callie, während meine Augen sich der Dunkelheit anpassten. Anders als der Rest des mit poliertem Marmor und glänzender Eiche ausgestatteten Hauses wirkte dieser Gang rein zweckmäßig, geschaffen für Dienstboten, um einen schnellen Zugang zum Lagerraum auf dem Dachboden zu haben, ohne die Bewohner des Hauses zu stören. Eine steile Treppe aus unbehandelten Nussholzbalken ragte vor uns auf. Callie neigte den Kopf zur Seite und lauschte. Ich folgte ihrem Beispiel, obwohl meine Gedanken zu laut summten, als dass ich einzelne Worte hätte ausmachen können.
    Plötzlich hörte ich ein Kratzen aus dem Stockwerk über uns. Callie sah mich an; sie hatte das Geräusch ebenfalls gehört.
    » Jasper«, erklärte Callie. » Wir sollten nach oben gehen.« Sie stieg die knarrende Treppe hinauf und ich folgte ihr eilig. Als wir eine rissige, weiß getünchte Tür erreichten, klopfte Callie an– zweimal schnell, dann eine Pause, dann ein weiterer Klopfer.
    Das Schloss klickte, und im nächsten Moment hörten wir das Scharren von Metall auf Metall, als Jasper den Riegel anhob. Schließlich öffnete er die Tür und zwängte seinen Körper zur Seite, damit wir hineinschauen konnten.
    » Nun, nun, nun. Callie und der junge Mann, der den Vampir gepfählt hat und dann um sein Leben gerannt ist. Welchem Umstand verdanken wir dieses Vergnügen?«, fragte Jasper höhnisch. Ich trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen und versuchte, einen Blick in den Raum zu werfen.
    » Hallo, Jasper«, begrüßte Callie ihn und schob sich an ihm vorbei, während sie mir bedeutete, ihr zu folgen. In der Dunkelheit konnte ich in der Ecke gerade noch einen Käfig von beträchtlicher Größe ausmachen. Darin lag ein großer, regloser Klumpen. » Vater braucht dich im Arbeitszimmer. Stefan übernimmt bis zur Ablösung.«
    » Ich soll Jasper im Arbeitszimmer treffen?«, dröhnte eine laute Stimme. » Aber ich bin doch schon hier.«
    Ich erstarrte. Gallagher.
    Callies Vater hockte an einem klapprigen Tisch hinter der Tür, auf dem ein Kartenspiel ausgebreitet war. Mitten auf dem Tisch flackerte eine einzelne Kerze.
    » Oh, Vater.« Callie kicherte gezwungen. » Da muss ich etwas verwechselt haben. Ich weiß, dass du heute Abend Karten spielen wolltest, und ich nehme an, ich dachte, du würdest dich im Arbeitszimmer wohler fühlen oder…« Ihre Stimme zitterte. Sie leckte sich die Lippen und setzte sich Gallagher gegenüber an den Tisch.
    » Es ist sehr lieb von dir, an mich zu denken, Mädchen«, sagte Gallagher schroff.
    » Mr Gallagher.« Ich verbeugte mich schwach. » Man hat mir gesagt, ich solle mich zum Dienst melden, aber vielleicht irre ich mich?« Es fiel mir nicht schwer, Verwirrung vorzutäuschen. Callie hatte geschworen, ihr Vater würde nicht zu Hause sein.
    » Stimmt das, Jasper?«, fragte Gallagher.
    » Vermutlich ja. Er ist kein schlechter Kerl, dieser Junge. Ein wenig nervös, aber wenn er sie pfählt, dann richtig.«
    Gallagher reagierte auf diese Information mit einem Nicken.
    » Und das ist also der Mann, dem Sie vertrauen, Miss Callie ?«, fragte Gallagher seine Tochter mit einem ironischen Unterton.
    Callie nickte, und ihre Wangen röteten sich unter ihren Sommersprossen. Und dann– endlich– stand Gallagher auf, sein Stuhl kratzte über den Boden.
    » Nun, dann werde ich euch zwei Jungs mal allein lassen«, sagte er, griff nach seinem Whiskey und folgte seiner Tochter nach unten.
    » Du bist jetzt also Gallaghers Mann, was?«, fragte Jasper und drückte mir einen mit Eisenkraut behandelten Pflock in die Hand. Meine Haut brannte und der Schmerz schoss durch meine Arme. Ich kämpfte gegen den Drang zu knurren und biss mir auf die Zunge. Ich spannte die Muskeln an und hielt den Pflock mit nur zwei Fingern, um den Kontakt mit dem vergifteten Holz auf ein Minimum zu beschränken.
    » Nun, ich werde nicht hierbleiben«, fügte Jasper hinzu. » Der Vampir ist heute Nacht hungrig. Ich hoffe, er frisst dich. Und während er das tut, werde ich ein wenig Zeit mit Miss Callie und ihrem Daddy verbringen. Ihnen zeigen, dass du nicht der einzige Mann bist, der freundlich und vornehm ist.« Seine Bewegungen waren etwas fahrig, und ich konnte Whisky in seinem Atem riechen.
    Sobald seine Schritte verhallt waren, ließ ich den Pflock mit einem gequälten Stöhnen auf den Boden fallen und ging dann

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