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Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis

Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis

Titel: Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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gleich mit ihm sprechen, wenn das in Ordnung ist.« Er reichte dem Mann weitere hundert Dollar.
    »Eine kluge Entscheidung. Nach der Show ist Burt meistens sowieso betrunken und nicht besonders umgänglich. Er strengt sich ja an, aber er hat nicht genug Hirn, um sich jede Woche neue Tötungsarten auszudenken. Außerdem ist er sauer, weil er heute Abend eine Vorstellung ansetzen musste. Er würde lieber bis zum Wochenende warten und ein bisschen Reklame machen, damit eine anständige Zuschauermenge
zusammenkommt. Die werfen ihm dann Geld zu und sagen ihm, was er tun soll. Aber es sieht so aus, als wollte die Verwaltung, dass dieses Mädchen schnell und schmutzig erledigt wird … Heh, ganz ruhig jetzt«, sagte der Mann und blickte auf, als ein Schlächter den Weg entlangkam. Er fühlte sich genauso an wie der, der David in der Gasse verfolgt hatte. Valentine nahm an, dass der Schlächter immer noch nach ihm suchte. Oder vielleicht war es eins seiner Geschwister, geführt vom gleichen Vampirmeister.
    Der Wolf holte langsam tief Luft und richtete den Blick ins Leere. Der Tod ging schweigend an ihm vorbei.
    Der Polizist führte Valentine durch einen Holzzaun, der von Bäumen und wucherndem Gebüsch halb verdeckt wurde. Dahinter klopfte er an eine Tür und rief: »Mach auf, Todd, ich bin’s. Ich bringe einen Kunden für Burt.«
    Die braun bemalte Tür schwang auf, und Valentine folgte dem Quisling vorbei an einem Wachposten mit Schrotflinte in ein langgezogenes Ziegelgebäude mit einem spitzen grünen Dach. Es war halb Scheune, halb Festung. Der Mann brachte Valentine zu einer Metalltür und öffnete sie mit einem Schlüssel von einem kleinen Ring an seinem Gürtel. Er ging hinein und hielt Valentine die Tür auf.
    Durch einen weiteren Flur gelangten sie in einen Raum mit Linoleumboden. Ein unrasierter Mann saß auf einem Stuhl, die Beine ausgestreckt, die Arme baumelnd. An den Wänden standen noch mehr Stühle, und ein leerer Schreibtisch in der Ecke wurde von einer Lampe beleuchtet. Der Polizist zeigte auf einen der leeren Stühle.
    »Setzen Sie sich. Sieht so aus, als wäre heute Abend nicht viel los. Ich gehe und hole Burt.«
    Valentine setzte sich der schlaffen Gestalt gegenüber. Der Mann wirkte verwahrlost, obwohl er einen neuen und glänzenden Overall trug, der vermutlich aus Nylon war. Er
hatte langes, ungepflegtes Haar und einen Schnurrbart. Seine helle Haut wirkte im Kontrast zu dem dunklen Bart noch bleicher. An den Füßen hatte er ein paar bequem aussehende schwarze Sportschuhe mit neuen Sohlen. Offenbar ein wichtiger Quisling, wenn er auch ungewaschen und erschöpft aussah. Der Overall hatte einen hohen Kragen, beinahe einen Rollkragen, und Valentine musste zweimal hinschauen, um das Zeichen zu erkennen, das in Silberstickerei direkt unter dem Kinn des Mannes angebracht war: ein umgekehrtes Hakenkreuz. Das verbogene Kreuz?, dachte Valentine.
    Der Mann bemerkte Valentines Blick, gähnte und schaute ihn an.
    »Heh, Kumpel«, sagte er. »Burt lässt sich heute Abend wirklich Zeit. Er ist wahrscheinlich in einer Bar und besäuft sich. Ich warte schon fast eine Stunde.«
    Er hatte einen schleppenden Akzent, der für Valentine eher nach Westen als nach Süden klang. Valentine betrachtete das Muster des Linoleumbodens. Es sah aus wie ein Querschnitt durch Felssedimente. »Ich hab’s nicht eilig. Ich habe einen Drei-Tage-Pass, und heute ist mein erster Abend.«
    »Sind Sie Soldat?«
    »Ja, bei der Patrouille. Madison Triumvirat. Und Sie?«
    »Ich reise umher. Ich gehöre zum Stab des Generals.«
    Valentine wagte sich weiter vor. »Sie gehören zum Verbogenen Kreuz, oder? Sie und Ihre Jungs arbeiten ziemlich eng mit den Schlächtern zusammen. Von wo aus operieren Sie jetzt?«
    »Ja, es gibt hier oben Leute, die uns so nennen. Aber ich darf nicht über diese Dinge reden. Geheimhaltung, verstehen Sie?«
    »Ja, natürlich. Siehst so aus, als müssten Sie ziemlich schwer arbeiten.«

    Der Mann lächelte. »Das hängt von Ihrer Definition von Arbeit ab. Aber es ist auf seine eigene Weise anstrengend.«
    Valentine nickte. »Sie sehen aus, als wären Sie irgendwie krank.«
    »Das ist noch gar nichts. Sie hätten mich sehen sollen, als ich wieder aus dem Tank kam. Ich war sechs Tage am Stück verbunden. Ich konnte nicht mal aufrecht stehen, bevor sie mir ein bisschen Orangensaft eingeflößt haben.«
    Valentine nickte. »Klingt nach harter Arbeit. Ich bin allerdings sicher, dass es interessanter ist, als in einem

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