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Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Titel: Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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einschlug. Der Grog ließ das Gewehr fallen und zog ein Messer von der Größe einer Machete. Er rannte zur Seite des Wagens, warf die Arme über die Stämme und versuchte, hinaufzuklettern. Sein erbittertes Knurren wich purer Verwunderung, als die Messer an den Naben sich rotierend einen Weg über seinen Bauch bahnten. Der ausgeweidete Grog fiel so schnell von dem Wagen, wie er zuvor herangestürmt war, und blieb zuckend hinter ihnen auf der Trasse liegen.
    Krach! Verdutzt starrte der Wolf an der hinteren Bremse auf seinen gebrochenen Bremshebel hinab - oder genauer, auf das Stück Holz, mit dem der Handgriff am Rahmen des Wagens gehalten worden war.
    »Nicht nachlassen - wir sind beinahe unten«, sagte Valentine. Das Gefälle wurde schwächer. Binnen weniger Sekunden hätten sie den Wald hinter sich gelassen. »Okay, Vollbremsung. Haltet das Ding an!«
    Verdammt, verdammt und nochmal verdammt! Der Wagen wurde langsamer, hielt aber nicht an. Er polterte aus dem Wald heraus, begleitet von kreischendem Holz: Die Lederpolster hatten sich von den Bremshebeln gelöst.
    Mündungsblitze durchbrachen die Nacht um sie herum. Ein Wolf stürzte auf die Ladefläche, umklammerte seinen zertrümmerten Arm und wand sich vor Schmerzen. Die
anderen erwiderten das Feuer. Grogs rannten herbei und warfen sich zu Boden, um auf den Wagen zu schießen.
    »Stafford, die Phosphorkerzen«, brüllte Valentine. Er schnappte sich ein paar Fackeln und reichte einige an Gator weiter, der ungerührt eine Granate in die Dunkelheit warf.
    Valentine und Stafford zündeten das Feuerwerk mit einem Stück Lunte. Die Fackeln leuchteten blauweiß auf, so hell, dass es in den Augen schmerzte. Blinzelnd warf Valentine seine Kerze so weit vom Wagen weg, wie er nur konnte. Grog-Schützen tauchten in dem Lichtkegel an der Stelle auf, an der sie zu Boden fiel, und lieferten den Schützen auf dem Wagen ein erkennbares Ziel. Stafford warf zwei weitere Fackeln zur linken Seite.
    »Mehr! Wenn wir sie nicht erschießen können, blenden wir sie eben!«, schrie Valentine. Aus dem Dunkel tauchte eine Gestalt im blauen Licht der Kerzen auf, angetan mit Mantel und Kapuze.
    Schlächter!
    Valentine ergriff ein Grog-Gewehr, balancierte den übermäßig langen Lauf auf dem Stamm, der vor ihm lag. Der Schlächter kauerte sich schützend zusammen, als die Wölfe auf ihn feuerten, die unmenschlichen Gelenke gebeugt wie die einer Spinne und sprungbereit.
    Das Grog-Gewehr donnerte wie eine Kanone und schleuderte den Schlächter rücklings zu Boden. Seine Füße zuckten haltlos durch die Luft. Grog-Waffen schlugen an beiden Enden zu: Valentines Schulter fühlte sich durch den Rückstoß an, als hätte er ebenfalls eine Schusswunde erlitten. Aber das Ergebnis war den Schmerz wert; die Kugel durchdrang den schützenden Mantel des Schlächters. Er griff nach dem zweiten Gewehr, aber ehe er es in Anschlag bringen konnte, war der Schlächter bereits geflohen.

    Splitter flogen umher, als die Kugeln der Grogs in die durch Sandsäcke verstärkten Holzstämme einschlugen, die den Wölfen als Deckung dienten. Die Strecke zwischen dem Wagen und den Bäumen am Fuß des Little Timber Hill war ein dunkler, tödlicher Abgrund. Sie mussten es versuchen, ehe die Grogs sie zu dicht umzingelt hatten.
    »Jetzt. Rennt in den Wald.«
    Die Männer feuerten weiter, schienen ihn nicht zu hören. »Bewegung!«, bellte Stafford und riss seine Männer mit seinem schallenden Gebrüll und einigen Nackenschlägen aus der Erstarrung. Der Sergeant zog den verwundeten Wolf zum Heck, während die Männer vom Wagen sprangen.
    Als die Grogs sahen, dass die Wölfe ihre mobile Festung aufgaben, kamen sie johlend angerannt. Valentine schaltete einen der Angreifer mit dem zweiten Grog-Gewehr aus und rollte sich von dem Wagen.
    Plötzlich sackte Stafford zusammen, die Hände an den Bauch gepresst. »Weiter, weiter!«, keuchte er, krümmte sich und verlor den Halt.
    Valentine, dessen Reflexe auf Hochtouren arbeiteten, fing Gators Sturz ab.
    »Weiter … weiter«, wiederholte Stafford, aber ob er damit eine letzte Anweisung geben oder seinen Offizier ermutigen wollte, konnte Valentine nicht sagen.
    Valentine lud ihn sich mit einem Rettungsgriff über die Schulter. »Oh, nein, so leicht kommt man aus der Foxtrott nicht raus«, schnaufte er, als er mit schweren Schritten auf den Wald zulief, angetrieben von dem Geheul und den Schüssen der Grogs, die ihn verfolgten.
    Ein weiterer Wolf fiel und blieb, gerade zehn Meter vom

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