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Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Titel: Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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eines der Zugpferde der Tragen zu führen, statt zu reiten.
    Sie rasteten, um zu essen und ihre Toten zu bestatten. Regen verwandelte die Erde aus der Sicht der Totengräber in pures Blei, und es regnete immer noch, als die kleine Gruppe unglücklicher Leute vor den frisch zugeschütteten Gräbern stand, um Abschied zu nehmen.
    Gute Männer, mittelmäßige Männer, Veteranen und Frischlinge - alles in allem hatte die Foxtrott-Kompanie zweiundzwanzig Wölfe verloren, Lieutenant Caltagirone und seinen kleinen Zug nicht mitgezählt. Rechnete man die Verwundeten hinzu, lag die Verlustrate bei siebzig Prozent. Eine Katastrophe. Und er hatte das Kommando geführt.

3
    F ort Smith am Arkansas River im März: HELL ON THE BORDER steht auf einem Schild direkt unter dem offiziellen, dreißig Zentimeter hohen Schriftzug, der den Stützpunkt kennzeichnet. Der Spruch geht auf die Zeit zurück, in der Fort Smith ein Außenposten an der Grenze zum Indianer-Territorium war, einer Zeit, in der indianische Gefangene in einer Reihe feuchter Zellen auf ihren Auftritt vor dem Ehrenwerten Richter Parker, Ulysses S. Grants »Hanging Judge«, warteten.
    Auch heute beherbergen die Gebäude rund um den Reynolds Bell Tower - die Glocke dient dem Stützpunkt noch immer als Alarmsignal, zuletzt hat sie im Herbst’66 bei einem Luftangriff durch Harpyien geläutet - immer noch ihr Kontingent an Gefangenen. Gulag-Flüchtlinge, Deserteure, gefangene Quislinge und Unruhestifter aus der Westhälfte des Freien Territoriums werden zum Verhör hierhergebracht und entweder flussabwärts in das Freie Territorium geschickt oder vor ein Militärgericht gestellt.
    Fort Smith untersteht der Verantwortung der Wachen, der uniformierten
Verteidiger des Freien Territoriums. Es ist die Endstation des Handelsverkehrs auf dem Arkansas River und vierer Straßen im Osten. Die Zivilbevölkerung unterstützt das Militär, unterhält Bildungseinrichtungen und ein Krankenhaus, um den Anforderungen der Soldaten Rechnung zu tragen. Das Leben hier ist hart. Nur die Stützpunkte im Süden von St. Louis an der Grenze des Freien Territoriums sind häufiger im Alarmzustand oder im Kampf. Kaum ein Monat vergeht, ohne dass ein oder zwei Wachregimenter nebst Versorgungseinheit ausrücken, um irgendeinen Grenzabschnitt gegen einen realen oder befürchteten Angriff aus der kurischen Zone zu verteidigen. Kleinere Patrouillen kümmern sich um alle möglichen Übeltäter, von Schlächtern über Pferdediebe und Telefonleitungssaboteure bis hin zu Brandstiftern.
    Der Friedhof südlich von Belle Point ist voll von Wachen, die auf einem Leichenwagen zurückgekehrt sind.
    Aber der Dienst in Fort Smith hat auch Kurzweil zu bieten. Reisende Unterhaltungskünstler treten im Best Center auf - Gesangsgruppen und Schauspieltruppen, die von den sarkastisch gestimmten Soldaten als »Knallchargen« bezeichnet werden. Die Frauen im Miss Laura’s, dem opulentesten Bordell von Fort Smith, bieten eine Vielzahl horizontaler Erquickungen dar. Während die Unterhaltung im Best Center kostenlos zu haben ist, wird für ein paar Stunden dieser Art der Abwechslung allerdings ein ganzer Wochensold fällig. Das hiesige Bier, Smith-Knoble, genießt im ganzen Territorium einen guten Ruf, und Privatunternehmer, denen der Lärm von gelegentlichem Artilleriefeuer nichts ausmacht, betreiben Restaurants und Kneipen.
    Jäger, die aus der kurischen Zone kommen, halten sich an die Pensionen und Kneipen, die ihresgleichen willkommen heißen. Da sie weder Zivilisten noch Wachen sind, unterstehen sie nominell dem kommandierenden Offizier von Fort Smith, solange sie sich innerhalb der Grenzen des Stützpunkts aufhalten. Aber die Jäger haben sogar in Zivilkleidung etwas an sich, das Zivilisten misstrauisch macht und den Wachen die Haare zu Berge stehen lässt.
Vielleicht sind es ihre bohrenden Blicke oder die Tatsache, dass sie auf jede unerwartete Regung so schnell reagieren, dass das Auge kaum folgen kann, vielleicht stechen sie auch durch ihr clanartiges Stammesempfinden so heraus. Aber wenn bekannt wird, dass ein Schlächter an der Grenze lauert, ist Hell on the Border stets froh, sie bei sich zu haben.

    Die Anweisung in Valentines Posttasche, die da lautete »Überlebende bis 9. Mai 2067 beurlaubt«, kam einer Grabschrift für die Foxtrott-Kompanie gleich.
    Es bedeutete, dass das Zweite Wolfsregiment die Kompanie als Kampftruppe als vernichtet betrachtete; und die, die Little Timber unverletzt überstanden hatten,

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