Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Titel: Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
Vom Netzwerk:
Teich, halb Morast, auf der anderen Straßenseite.
    Zwei große, aber undefinierbare Hunde trotteten argwöhnisch und zugleich hoffnungsfroh herbei und begrüßten sie. Valentine trat einen Schritt vor, um mit den Hunden Kontakt aufzunehmen, woraufhin sie in ein Gebell ausbrachen, das Tote hätte wecken können. Ein Junge, keine zehn Jahre alt, kam ihnen auf dem Fahrweg entgegengerannt.
    »Wer seid ihr und was wollt ihr?«, fiepste er. Dann, an die Hunde gewandt und mit deutlich mehr Autorität: »Still, ihr zwei! Wir wissen, dass wir Besuch bekommen.«
    »Smoke, Katze des Kommandos Süd. Ihr Aspirant, Ghost. Er braucht ein oder zwei Waffen.«
    »Ihr seid hier willkommen«, sagte der Junge mit stolzgeschwellter Brust. »Folgt mir.«
    Das Haus war einstöckig und aus verschiedensten Materialien zusammengeschustert, ein langgestrecktes Gebäude im Rancho-Stil, das wuchs wie die Schwanzrassel einer Klapperschlange: jedes Jahr ein neuer Ring. Wie begabt sie auch im Umgang mit Stahl sein mochten, von
architektonischer Ästhetik verstanden die Cobbs offenbar wenig.
    Eine Frau in mittleren Jahren trat auf die scheinbar endlose Veranda und blickte den Besuchern aus zusammengekniffenen Augen entgegen. Dann grinste sie und klatschte in die mehlbehafteten Hände. »Das ist ja Smoke, unsere kleine Blume aus Kansas. Wie kommst du mit dem Tsurugi zurecht, das wir dir angefertigt haben.«
    »Müsste mal wieder professionell geschliffen werden. Und das Heft könnte neu gewickelt werden, es ist schon ein bisschen ausgefranst.«
    Valentine musterte die Katze verdutzt. »Hast du es dabei? Es muss ja furchtbar klein sein.«
    Duvalier wechselte einen Blick mit der Frau und zuckte mit den Schultern. »Er ist neu, Bethany.« Sie drehte am Knauf ihres Gehstocks und brachte ein schwarzes Griffstück zum Vorschein. Im Nu hatte sie das Schwert aus seinem Versteck innerhalb des Stocks gezogen. Valentine schätzte die Klinge auf eine Länge von etwa einem halben Meter, einseitig und spitz zulaufend. Das Metall war dunkel, brüniert, damit es kein Licht reflektierte.
    Bethany untersuchte das Griffstück mit geschultem Auge. »Ich setze einen der Männer dran. Wir wollen ja nicht riskieren, dass unsere kostbare Smoke ihr Schwert im Kampf verliert. Was braucht dein Aspirant?«
    »Von zwei Jahren Grundausbildung in den nächsten paar Monaten abgesehen - was mein Problem ist, nicht deins -, braucht er einen Satz Klauen. Und eine anständige Klinge sollte er auch haben. Er ist ein Wolf, aber so, wie das Ding aussieht, hat er mit diesem Wattebauschmesser, das er trägt, Löcher in die Erde gegraben. Er braucht etwas, womit man auch einen Schlächter pieksen kann.«
    »Wer soll mit ihm arbeiten? Der alte Mann oder mein Bruder?«

    »Ghost hat eine schwere Woche hinter sich. Nathan wird reichen.«
    »Das arrangiere ich gern für dich«, sagte Bethany, trat an die Fliegentür und öffnete sie. »Kommt rein, dann koche ich Tee.«
    »Ich habe was Besseres: Kaffee«, sagte Duvalier und reichte ihr den Beutel mit dem restlichen Kaffee.
    Bethany roch an den Bohnen. »Du liebe Güte! Du bist wirklich unschlagbar, Rosenknösplein.«
    Sie gingen in die Küche, eine ausgedehnte Höhle mit einem großen gemauerten Ofen. Bethany läutete eine Glocke mit einem geschnitzten Holzgriff, holte eine Kaffeekanne und eine Mühle von einem der oberen Regalbretter und fing an, die Bohnen zu mahlen, während sie das Wasser erhitzte. »Mein Bruder wird gleich da sein.«
    Nathan Cobb war ein schwerfälliger Mann mit gewaltigen Armen und einer beachtlichen Wampe. Er klopfte Duvalier auf den Rücken, ein Schlag, den sie mit einiger Würde nahm, und zerquetschte Valentine bei seiner energischen Begrüßung beinahe die Hand. »Immer schön, eine neue Katze zu sehen. Mach ein bisschen Rabatz da draußen, tust du das für mich … äh … Ghost?«, sagte er, ehe er zum Geschäft kam.
    »Wenn ich recht verstanden habe, braucht ihr einen Satz Klauen«, wandte er sich an Duvalier.
    »Ja, bitte, und die Zeit drängt ein bisschen.«
    »Seine Hände scheinen Durchschnittsgröße zu haben. Willst du Klauen wie deine oder Klingen?«
    »Klauen. Und mach die Finger steif. Tarnung wird bei diesem Auftrag nicht so wichtig sein. Ich will, dass er mit den Dingern klettern und kämpfen kann.«
    »Das spart Zeit. Dann messen wir mal deine Hände, mein Junge.« Cobb zog ein fleckiges Maßband aus seiner Arbeitsschürze und wickelte es um Valentines Hand. Dann
maß er jeden Finger von dem Zwischenraum

Weitere Kostenlose Bücher