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Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Titel: Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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hinauf. Oben erwarteten ihn ein Kübel mit dampfend heißem Wasser, ein Waschbecken und ein Handtuch.
    »Wer auch immer das Ding zuletzt benutzt hat, hatte erheblich mehr Haar als ich«, bemerkte Duvalier und musterte eines der langen Haare, die sich in der Bürste in ihrer Hand verfangen hatten. Sie hatte sich in ein Handtuch gewickelt und spielte mit dem dreigeteilten Spiegel auf dem Schminktisch des kleinen Schlafgemachs.
    »Er ist Witwer. Das hat er mir erzählt, als wir das Holz gestapelt haben. Ihr Name war Ellen. Sie hatten zwei Kinder,
Paul und Wynonna. Bei der Geburt von Wynonna ist sie gestorben. Die Kinder sind beide im Dienst an der Sache ums Leben gekommen.«
    Duvalier legte das aus der Bürste gezogene Haar achtsam auf die Marmorplatte des Schminktischs.
    Valentine verschwand in dem alten Badezimmer auf der anderen Seite des Korridors. Die Armaturen funktionierten noch, auch wenn es nur kaltes Wasser gab, und das elektrische Licht im Haus war eine angenehme Überraschung. Sutton musste einigermaßen wohlhabend sein, oder das Gebiet zwischen Fayetteville und dem Beaver Dam hielt sich besser als der größte Teil des Freien Territoriums.
    Er wusch sich mit dem heißen Wasser aus dem Eimer und kehrte in das Schlafzimmer zurück. »Du bist also die ›Missus‹, ja?«
    Sie lugte unter einer dicken Decke heraus. »Meine Unterhaltung mit ihm war nicht ganz so ernsthaft wie deine. Er ist davon ausgegangen, und ich habe ihn nicht berichtigt. Ich bin nicht auf Sex aus, aber du hast einen warmen Körper. Die Nacht ist kalt.«
    »Deine Bettflasche ist auf dem Weg. Kann ich das Licht ausschalten?«
    »Mmmmph«, stimmte sie zu, das Gesicht in das Kissen gedrückt.
    Ihr köstlicher, weiblicher Duft besänftigte und erregte ihn zugleich, als er die Decke anhob, um sich neben sie zu legen. Sein Geruchssinn ertastete sie, auch wenn seine Hände sicher unter dem Kissen lagen. Er spielte mit den Gerüchen im Raum, lokalisierte sie mit geschlossenen Augen: das nasse Haar der Frau neben ihm, das warme, mit Seife versetzte Wasser in Eimer und Waschbecken, Holzrauch, und der schwache, aber omnipräsente Gestank der Schweine. Er zählte Gerüche wie andere Leute Schafe
und war schon eingeschlafen, als die Katze in seiner Begleitung ihren Rücken an seinen drückte.

    Am nächsten Morgen, nachdem sie aus Duvaliers schrumpfenden Bohnenvorrat Kaffee gebraut und mit ihrem Gastgeber geteilt hatten, packten sie ihre Sachen. Sutton trank den Kaffee mit sichtlichem Vergnügen, leckte sich begeistert die Lippen und bedachte sie mit einer dicken Scheibe geräuchertem Schinken, den er in braunes Papier gewickelt hatte.
    Nach gegenseitigen Dankesbekundungen und Abschiedsworten wandte sich das Paar gen Osten. Hier wurde die Landschaft schroffer und die Straßen zu Trampelpfaden. Verwitterte Gebirgsgipfel ragten vor ihnen auf, als sie in kameradschaftlichem Schweigen weiterwanderten und dann und wann an kleinen Bächen eine Pause einlegten, um zu verschnaufen und ihren Wasservorrat aufzufüllen.
    »In diesem Teil des Territoriums war ich noch nie«, sagte Valentine. »Wohin gehen wir?«
    »Cobbs Schmiede, einer der besten Waffenhersteller des Freien Territoriums. Als Schmied ist er auf allen Gebieten gut.«
    »Ich glaube, ich habe von ihm gehört. Ich erinnere mich, dass ein paar von Major Gowens Bären über ihn gesprochen haben.«
    »Eigentlich ist das eine ganze Sippe. Da ist der alte Cobb, sein Sohn, seine Tochter, einige Handwerksgesellen und Lehrlinge. Das ist schon ein richtig großer Betrieb. Vermutlich haben sie auch dein Hackebeilchen hergestellt.«
    »Meinen Parang? Woher willst du das wissen?«
    »Hast du dir die Klinge nie genauer angesehen?«
    »Immer wenn ich sie geölt oder geschliffen habe … warte, das CFS auf der Klinge, kleine Lettern in der Nähe des Hefts?«

    »Cobbs Familien-Schmiede, Valentine.«
    Er zog seinen alten, mit Kerben überzogenen Parang mit dem Hartholzheft hervor und hielt die Klinge so, dass das Licht darauf fiel, während er die matten Lettern betrachtete, die in winziger Schönschrift in dem Metall gleich unterhalb des Hefts zu sehen waren. »Komisch, dass ich nie daran gedacht habe zu fragen, was das bedeutet.«
    Sie erreichten die Schmiede mit ihren Nebengebäuden am Nachmittag. Leises Hämmern war aus zwei verschiedenen Werkstätten auf der kleinen Erhebung zwischen den Bergkämmen von Arkansas zu vernehmen. Ein Bach strömte von einem der höheren Berge herab und ergoss sich in einen Pfuhl, halb

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