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Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Titel: Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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wie zur Wiederholung einer alten Geschichte für dreißig Silberlinge zu verkaufen. Ach, die Sonne geht auf. Genießen wir den Anblick.«
    Die Sonne färbte die Wolken am Himmel und die Bäume am Boden, erneuerte die Welt mit ihrer Wärme. Ihre willkommenen Strahlen erfüllten Valentine mit neuer Kraft. Er fühlte sich bereit für die wie auch immer gearteten Herausforderungen, mit denen Ryu ihn konfrontieren würde.
    Schweigend saßen sie beisammen. Als sich der leuchtende Ball vom Horizont löste, drehte sich Ryu zu Valentine um.
    Valentine versuchte, durch die Kraft seines Willens die übersinnliche Tarnung zu durchdringen, zu erkennen, wie der Weltenweber darunter wirklich aussah - eine groteske Mischung aus Krake und Fledermaus -, aber Ryu veränderte sich nicht.
    »David, du hast dich als Wolf bewährt. Es mag dir im Augenblick nicht so erscheinen, aber wir halten viel von
dir. Amus Wölfe sind durch ihr Gehör, ihren Geruchssinn, ihre Schnelligkeit und ihre Ausdauer erfolgreich. Meine Katzen sind anders. Sie arbeiten auf der Basis von Tarnung und Überraschung und einem gewissen Maß an bloßem Wagemut, den wir nicht verleihen, zu dem wir aber ermuntern können. Um eine Katze zu werden, muss sich dein Körper komplizierten Veränderungen unterziehen, und es gibt ein Risiko dabei. Vielleicht erinnerst du dich an einen oder zwei Wölfe, die sich nicht an die Veränderungen anpassen konnten.«
    »Ja«, sagte Valentine und dachte zurück an einen Kameraden, der sich in der Verwirrung, die die Einweihung zum Wolf auslöste, von einer Klippe gestürzt hatte. Valentine selbst war nach seiner Weihung bei jedem noch so kleinen Geräusch, jeder Bewegung zusammengezuckt, bis er gelernt hatte, seine neuen Sinne zu dämpfen. Für manche war das zu schwer.
    »Es ist ein hartes und einsames Leben, in dem du oft nicht einmal die Kameradschaft anderer Soldaten erleben wirst. Du hast schon einmal in der kurischen Zone gelebt. Bist du bereit, dorthin zurückzukehren? Vielleicht zu verschwinden, namenlos und ungerächt? Es gibt jedes Jahr Katzen, die nicht zurückkommen.«
    »Ryu, ich habe genug über Katzen gehört, all das zu wissen. Das einzige Mal, bei dem ich wirklich gewusst habe, dass ich etwas erreicht habe, war, als ich Molly und ihre Familie dort rausgeholt habe. Wenn es irgendeine Möglichkeit für mich gibt, den Leuten in der verlorenen Zone zu helfen … dann nehme ich das Risiko auf mich.«
    »Gut gesprochen. Aber hast du auch alles gesagt? Oder gibt es noch einen anderen Grund? Vergiss deinen Vater, deine Kameraden, die Carlsons oder die anmutige Alessa. Vergiss alles, was deinem alten Captain widerfahren ist.
Du musst uns nichts beweisen. Hast du die Absicht, all das auf dich zu nehmen, weil du es wirklich willst?«
    Ein wenig perplex lehnte sich Valentine zurück. »Wenn das nötig ist, Ryu, dann solltet ihr nicht mit mir rechnen. Meine persönlichen Wünsche stehen ganz unten auf der Liste meiner Gründe, warum ich das tun will. Wenn es aber um die Frage geht, was wir jagen müssen, stimme ich natürlich mit ihr überein.«
    »Vergiss für den Augenblick auch das Verbogene Kreuz. Ich möchte wissen, was in dir ist.«
    Ich auch. »Meine Eltern und meine Mitmenschen sind der Grund, warum ich das tun will. Sie und die anderen Weltenweber erzählen viel darüber, was für eine faszinierende Spezies wir seien, als ginge es um ein Projekt, an dem Sie arbeiteten. Wir sind eine Spezies, die entweder ihrer Auslöschung oder der dauerhaften Brandmarkung als weiter nichts als Vieh entgegenblickt. Welches Potenzial Sie auch in uns sehen mögen, es ist vergeudet, solange die Kur hier sind.
    Ginge es nur um meine Vorlieben, Sir, so hätte ich gern ein Haus mit einem Haufen Bücher, mitten im Wald an einem Seeufer, damit ich in Ruhe fischen kann. Ich habe mich freiwillig für dieses Leben entschieden, und ich habe die Verantwortung gewählt, weil jemand das tun muss, denn sonst wird niemand von uns eine Zukunft haben. Wenn Sie also nach einem Mann mit der Persönlichkeit eines Samurai suchen, der sein Leben bis zur endgültigen Selbstvernichtung nur der eigenen Vollkommenheit widmet, dann bin ich der Falsche.«
    »Weiter nichts? David, tötest du gern?«
    Für einen Moment stand Valentines Herz still, um gleich darauf mit einem Hämmern, das er an den Rippen zu spüren glaubte, wieder anzulaufen. Wie tief konnte Ryu in seinen Geist hineinblicken?

    »Hat die alte Katze dir die Stimme geraubt?«
    »Ich kann …«, setzte

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