Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung
dessen einzige Zuschauer die zarten Stratuswolken hoch am Himmel waren.
Sie waren »nur noch ein paar Stunden« von Fort Rowling entfernt, als die Hunde aufmerkten. Alle drei schmalen Schnauzen richteten sich gleichzeitig nach Nordwesten aus, die Ohren wachsam aufgerichtet. Valentines Gehör fing das Geräusch von Fahrzeugen auf.
»Motoren. Zwei vielleicht«, sagte Valentine, und Duvalier nickte zustimmend.
»Wahrscheinlich Denver-Militär, aber wir sollten trotzdem in Deckung gehen«, sagte Mrs. Cortez und glitt aus dem Sattel. »Schätze, meine Ohren sind nicht mehr das, was sie mal waren.«
Sie verbargen sich im Schutz eines hufeisenförmigen Hügels in einem Gestrüpp aus unregelmäßig gewachsenem kalifornischem Wacholder. Mrs. Cortez hielt die Pferde, die die Gelegenheit nutzten, um ihre Nasen auf der Suche nach den dunkelblauen Beeren zwischen die Äste des Wacholders zu stecken, und befahl den Hunden, neben ihr Platz zu machen. Valentine und Duvalier suchten sich auf dem Gipfel einen Platz, von dem aus sie die Fahrzeuge beobachten konnten.
Zwei breite Wagen, aus der Entfernung winzig, holperten über die Reste einer ehemaligen Straße gen Süden. So lange sie auf der Straße blieben, stellten sie keine Gefahr dar.
»Nur bräunliche Geländewagen«, berichtete Valentine.
»Sicher, dass sie nicht grün sind? Die Leute in Denver lackieren ihre Ausrüstung grün. Manchmal ist auch ein weißer Stern drauf.«
»Vielleicht sind sie nur dreckig«, meinte Duvalier, klang aber nicht sehr überzeugt.
Danach setzten sie ihren Weg mit größerer Vorsicht fort. Sie trafen auf die Straße, die die Jeeps benutzt hatten, doch die Reifenspuren verrieten ihnen nur, dass die Jeeps nicht die einzigen Fahrzeuge waren, die in jüngster Zeit diese Straße befahren hatten. Als sie die Straße etwa einen Kilometer weit hinter sich gelassen hatten und ihre Pferde am Zügel führten, fing Valentines Nase menschlichen Geruch auf.
»Leute voraus«, sagte er zu Duvalier. »Guck nicht so erschrocken - das ist vermutlich nur ein Wachposten. Suchen
wir uns eine Deckung, hinter der wir uns in Ruhe den Kopf zerbrechen können.«
Sie umrundeten die Ausbuchtung eines Hügels, verloren den Geruch und hielten inne. Jetzt war nur noch die Frage, wer aufmerksamer war, sie oder der Wachposten. Früher oder später würde die Neugier sie zwingen, sich zu offenbaren. Duvalier erklärte sich freiwillig bereit, sich an den Posten heranzuschleichen, während Valentine und Cortez so tun sollten, als wären sie mit der Versorgung der Pferde beschäftigt.
Valentine überlegte gerade, wie er seine Gedanken in Worte fassen sollte, als Duvalier ein empörtes Schnauben vernehmen ließ. »Guck nicht so, Val. Ich werde ganz sanft sein.«
Keine Stunde später kletterte sie den grasbewachsenen Hügel herab und trieb mit einem fremden Gewehr einen Soldaten vor sich her. Eine zweite Waffe hüpfte auf ihrem Rücken auf und ab.
»Sehen Sie, sie hat einen gefunden«, sagte Valentine.
Mrs. Cortez kniff die Augen zusammen. »Großer Bursche. Gehört zum Militär von Denver, nicht zu den Rangern, die sie üblicherweise hier an der Grenze einsetzen. Da muss irgendwas im Busch sein. Ich hoffe, sie war höflich. Die Truppen aus Denver sind ziemlich reizbar.«
Duvalier brachte ihren Gefangenen ins Lager und plauderte mit ihm, als sie sich den Pferden näherten. Der Soldat ergriff Valentine gegenüber zuerst das Wort.
»Pass auf, Freundchen, du bist jetzt in Colorado. Einem Soldaten aufzulauern und ihn anzugreifen bringt dir einen Haufen Ärger ein, besonders jetzt. Du sagst deinem Mädchen also besser, sie soll mir mein Gewehr zurückgeben. In etwa fünf Minuten werden von diesen Bergen aus zwanzig Mündungen auf euch zielen.«
Valentine zuckte mit den Schultern. »›Mein Mädchen‹ ist hier mehr oder weniger der Boss. Außerdem würde ich mit Drohungen vorsichtig sein, Private. Dein Sergeant könnte uns Fragen stellen, und wenn der herausfindet, dass du dich von einem ›Mädchen‹, das gerade halb so groß ist wie du, überraschen und dir das Gewehr abnehmen lassen hast, obwohl sie unbewaffnet war, tja, ich würde dann nicht in deiner Haut stecken wollen.«
Der Soldat, auf dessen Brust der Name PARKSTON prangte, sah sich zu den Gipfeln der sanften Hügel in der Umgebung um, als fürchtete er, der unbenannte Sergeant hätte mit angehört, dass jemand ihm das Gewehr abgenommen hatte.
»Aber wir wollen natürlich nicht, dass so etwas passiert«, fuhr
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