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Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Titel: Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Eine Überkragung schützte die breite Veranda mit den rohen Holzstämmen, die das mit Erde und Gras bedeckte Dach stützten. Blumen in Ampeln und Pflanztöpfen setzten farbige Akzente vor dem verwitterten Holz und dem strohgelben Gras, das den Hang und das Haus bedeckte.
    Als sie sich dem Haus näherten, erklang ein immer lauter werdendes Gebell. Drei Hunde, schätzte Valentine, und Duvalier und er kamen mit leeren Händen.
    »Jedenfalls wissen wir, dass wir das richtige Haus vor uns haben. Auf den letzten zehn Kilometern gab es kein anderes«, bemerkte Duvalier.

    »Ich bin bewaffnet«, sagte eine nicht allzu weiblich klingende Frauenstimme im Schatten des Hauses. »Sie können sich Wasser pumpen, aber für Fremde gibt es hier nichts zu essen und auch kein schützendes Dach.«
    »Wir sind gekommen, um mit Tommy Cortez zu sprechen«, rief Valentine über das Gebell hinweg.
    »Hier gibt es niemanden, der so heißt. Sie müssen sich verlaufen haben.«
    »Wir haben ein paar Botschaften von Mr. Victor. Er hat uns den Weg beschrieben.«
    Ihre verborgene Gesprächspartnerin schien die Neuigkeiten einen Moment zu überdenken, und sogar die Hunde verstummten. »Mein Mann ist nicht zu Hause, und ich habe mit Ihnen nichts zu schaffen. Wenn Sie warten wollen, dann sagen Sie mir, wo Sie zu finden sind, und ich werde ihm Bescheid geben, wenn er zurückkommt.«
    »Ma’am«, sagte Duvalier. »Wir sind quer durch Kansas gezogen, um hierherzukommen, und wir müssen weiter nach Westen. Wir haben diese Kiste den ganzen Weg vom Bahnhof geschleppt und gehofft, wir könnten hier etwas Hilfe bekommen. Mit anderen Worten, etwas zu essen und Pferde.«
    »Pferde? Sehen Sie hier irgendwo einen Stall?«
    Valentine legte Duvalier eine Hand auf die Schulter.
    »Mrs. Cortez, wir sind hier, um zu helfen, wenn wir können. Ist Ihr Mann verschwunden?«
    Valentine fühlte, wie die harte Schale der Frau, die sie nicht sehen konnten, Risse bekam. »Vor drei Wochen und zwei Tagen«, sagte eine deutlich kleinlautere Stimme in den Schatten. Die Tür wurde geöffnet, und eine kleine schrumplige Frau in einem Kittel aus Baumwolldrillich trat mit einer Jagdflinte in Händen heraus. Viele Jahre staubiger Colorado-Sommer standen ihr in vertikalen Zeilen ins Gesicht geschrieben. »So lange war er noch nie fort.
Ich bin vor Sorge ganz außer mir. Dabei wollte er nicht einmal weit weg, nur rauf nach Fort Rowling.«

    Sie nahmen eine Mahlzeit aus Maisbrot mit Bratenfett ein und tranken Prärietee unter der niedrigen Decke des Cortez-Hauses. Wie ein für Menschen erbautes Kaninchengehege bestand das Haus hinter der halb vergrabenen Fassade aus einem Gewirr aus Räumen und Gängen. Mit all den von Spinnweben überzogenen Relikten, die das Innere des Gebäudes beherrschten, erinnerte es an einen überdachten Schrottplatz. Das Schnattern eines Generators war deutlich zu hören. Dem Pfeifen nach zu urteilen verbrannte er Erdgas, um das Haus zu beleuchten und zu belüften. Der verbliebene Muff wurde für Valentines Geschmack durch die angenehme Kühle im Haus wettgemacht, die durch die dämmende Eigenschaft des Erdreichs entstand und sich wohltuend von der Augusthitze im Freien abhob.
    »Mein Mann hat mich vor beinahe dreißig Jahren aus Garden City, Kansas, hergebracht«, erzählte Mrs. Cortez, während sie in ihrer winzigen Küche hantierte. Nachdem sie sie hereingelassen hatte, war sie regelrecht geschwätzig geworden. »Er war immer unterwegs. Groß und hübsch war er. Ist er immer noch, trotz all der zurückgelegten Kilometer. Allein seine Größe hat die meisten Schurken in Kansas schon abgeschreckt. Er hat sein Geld damit verdient, Botschaften nach Denver, New Mexico, wohin auch immer zu bringen. Die neue Ordnung hatte sich da schon durchgesetzt. Alles war so organisiert, dass es ihnen genützt hat. Nach Jahren des Kampfes und des Hungers waren viele Leute erleichtert, einfach dort, wo man sie hinschickte, zu bleiben, und zu tun, was ihnen gesagt wurde. Aber ich habe darin keine Zukunft gesehen, und als Tommy mich gefragt hat, ob ich mit ihm gehe, habe ich es getan.
Er hatte diesen Ort mitten im Nirgendwo entdeckt und ganz langsam zurechtgemacht. Wir waren hier geradezu unverschämt glücklich, wenn man bedenkt, was direkt hinter dem Horizont los war.« Sie zog eine Pistole aus der Schürzentasche und setzte sich, um selbst etwas zu essen.
    »Sie waren hier immer nur zu zweit?«, fragte Duvalier.
    »Ja, wir konnten keine Kinder bekommen. Da hat wohl mit einem

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