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Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Titel: Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Ladung platziert hat, er hat sich nicht von dem Maschinengewehrfeuer stören lassen.«
    »Wie groß war die Garnison?«, fragte Valentine.

    »Vollständige Besatzung etwa achthundert, aber beinahe die Hälfte ist ständig auf Patrouille oder im Geleitdienst. Wenn man die Wanderarbeiter im Lager bewaffnen würde, hätte man sechshundert Mann zur Verteidigung. Fort Rowling war nicht nur irgendein Rattenloch. Es war unser stärkster Grenzposten. Mörserstellungen, zwei Haubitzen, ich weiß nicht wie viele Unterstützungswaffen. Es gibt sogar ein Bahngleis, das etwa fünfzehn Kilometer aus dem Fort herausführt, ein Projekt, das nicht den Eindruck macht, als könnte es nun noch vollendet werden.«
    »Erzählen Sie ihnen von den Zivilisten«, sagte einer der Untergebenen des Sergeants.
    »Das wird Mrs. Cortez nicht hören wollen.«
    »Nein, bitte, sprechen Sie nur. Bitte, Sergeant, ich muss es wissen«, drängte sie ihn.
    Der Sergeant warf seinen Zigarettenstummel weg. »Ich habe schon viele Tote gesehen, aber so etwas noch nie. Aufgespießte Köpfe, Babys, die einfach an die Wand geworfen und auf dem Boden liegen gelassen wurden wie Spatzen, die gegen ein Fenster geprallt sind, Häuser, niedergebrannt samt ihrer gefesselten Bewohner … an das, was ich da gesehen habe, werde ich mein Lebtag denken, und ich habe mir eingebildet, mich könnte nichts mehr schockieren.« Er unterbrach sich, schnappte nach Luft und schluckte einmal kräftig. »Mrs. Cortez, ich bin überzeugt, Ihr Mann ist auf den Mauern gestorben, falls er dort drin war - wenn er eine Waffe halten konnte, dann werden sie ihn bewaffnet haben.«
    Mrs. Cortez atmete hörbar aus und blinzelte gegen die Tränen an. »Vielleicht ist er nach Denver geflohen. Ich hoffe es wahrhaftig.«
    »Wir bringen Sie hin, dann können Sie es herausfinden, Ma’am«, sagte der Sergeant. Valentine sah ihm in die
Augen und senkte zum Zeichen der Dankbarkeit den Kopf vor dem Unteroffizier.
    »Das ergibt alles keinen Sinn«, meldete sich Parkston zu Wort. »Ich meine, wenn die Schlächter irgendwo angreifen, machen sie immer Gefangene. Nur darum geht es. Wenn die Leute schon im Kampf gegen sie sterben, eignen sie sich nicht mehr als … Futter.«
    »Ich sage Ihnen, was wirklich keinen Sinn ergibt«, sagte der Sergeant, der sich von den Bildern in seinem Kopf wieder einigermaßen erholt hatte. »Der Bericht des Fährtenlesers. Er sagt, seiner Schätzung nach waren es drei Zweieinhalb-Tonner mit ungefähr fünfzig Mann. Fünfzig Mann. Fünfzig Schlächter hätten dieses Fort nicht einnehmen können, wenn Sie mich fragen. Nicht, dass ich je davon gehört hätte, dass sich irgendwo außerhalb von großen Städten so viele Schlächter auf einmal aufgehalten hätten. Aber wie können fünfzig Mann ganze sechshundert auf Verteidigungsposten überwältigen?«
    »Ich glaube, Sie sollten uns zu der Person bringen, die jetzt das Kommando in Fort Rowling führt«, sagte Duvalier.

    Valentine betrachtete die Überreste des Forts aus der Nähe. Der Standort war gut zu verteidigen gewesen, es gab Wasser für Mensch und Tier und nahe Wälder. Die hölzernen Teile der Befestigungsanlage waren niedergebrannt, die Blockhäuser und Bunker demoliert. Der erste Punkt auf der Tagesordnung der Truppen vor Ort hatte einem anständigen Umgang mit den Toten gegolten; lange Reihen frischer Gräber waren in kurzer Entfernung von dem Fort oberhalb einer Schlucht angelegt worden, durch die selbst in diesem heißesten Monat des Jahres noch ein träger Bach floss.
    Nachdem sie sich einen Eindruck der verbrannten Ruinen verschafft hatte, bat Duvalier um ein vertrauliches Gespräch
mit Colonel Wilson und seinem Adjutanten, Major Zwiecki, vom Freikorps Denver-Colorado. Währenddessen ließen sie Mrs. Cortez die persönlichen Habe der Toten durchsuchen, um nach Hinweisen auf ihren Mann zu forschen. Der Colonel widmete ihnen bereitwillig seine Zeit. Er war ebenso erpicht darauf, Antworten zu finden wie jeder der Soldaten aus Denver oder derjenigen Überreste der Fort Rowling Garnison, die gerade von Patrouillen oder Geleitzügen zurückkehrten, die ihnen das Leben gerettet hatten.
    Statt das Fort wieder in Besitz zu nehmen, hatte er die Zelte auf einer Hochebene, etwa einen halben Kilometer vom Fort entfernt, aufschlagen lassen, so dass seine Männer die Nacht nicht inmitten des Blutes und der verbrannten Balken verbringen mussten. Inzwischen war es dunkel geworden, und im Inneren seines Zelts brannte eine elektrische

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