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Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Titel: Vampire Earth 3 - Donnerschläge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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zur Flucht.« Valentine setzte sein grausiges Werk fort. Am Ende steckte er die drei Köpfe in einen Sack und schulterte die blutige Last.
    »Ihre Stunde ist vorbei. Kommt irgendjemand mit?«
    Ahn-Kha und Cercado und ein oder zwei Haitianer gingen zusammen mit Valentine den Berg hinunter. Wieder schwenkten sie die weiße Flagge, und Valentine blies in die Pfeife. Er sah die Läufe von Gewehren, die aus den Schießscharten in den Mauern der Gebäude ragten und ihnen folgten. Von den Wachtürmen aus zeigten die hässlichen Mündungen von Maschinengewehren in ihre Richtung, bereit, Feuer zu spucken. Valentine sprach leise an Cercados ungewaschenem Ohr.
    »Weit genug!«, brüllte der Offizier. »Wenn ihr sterben wollt, dann kommt näher.«
    »Du hast vorhin von Köpfen gesprochen, mein Freund. Hier! Diese Männer dienten einem Flüsterer, der jetzt tot am Berghang liegt. Den Rest holen wir uns heute Nacht.«
    Ahn-Kha nahm den Sack in seine Hände. Wie ein Hammerwerfer drehte sich der Goldene im Kreis, ehe er losließ. Der Sack flog hoch in die Luft und über den Stacheldrahtzaun. Mit einem lauten Klatschen landete er vor der Mauer des Arsenals.
    Die Gesandten verteilten sich hastig, als erst einer, dann ein weiterer Schuss aus den Gebäuden ertönte.
    »So viel zu weißen Flaggen«, sagte Valentine zu Cercado, als sie gemeinsam hinter einem Erdbuckel in Deckung
gingen. Sein Blick suchte Ahn-Kha. Der Grog lag gut geschützt an der Wurzel eines Baums.
    »Sie kämpfen genau wie die«, sagte Cercado.
    »Vielleicht«, entgegnete Valentine. »Aber eigentlich tue ich das nur, um einen Kampf zu vermeiden. Wenn wir jedoch nicht darum herumkommen, dann möchte ich einen Vorteil auf unserer Seite wissen.«
    »Nur zwei Schüsse. Warum nicht mehr?«
    »Gute Frage.«

    Die Schützenlinie erreichte den Stacheldraht nach Sonnenuntergang. Den ganzen Nachmittag und Abend hatte Valentine dafür gesorgt, dass seine erschöpften Männer sich ausruhten und etwas aßen. Er beobachtete, er wartete. San Juan bestand wie die meisten Städte, die er auf Hispaniola durch die Linsen seines Feldstechers gesehen hatte, aus einer Ansammlung von Ruinen, die von den Erdbeben zurückgeblieben waren, Hütten aus einem Geflecht aus Bananenblättern und Bruchstücken früherer Architektur. Ein paar Frauen kamen mit Körben zum Tor, wurden aber abgewiesen und trotteten den zehn Kilometer langen Weg zurück in die Stadt.
    Die Haitianer wandten den Blick ab, wenn er in ihre Nähe kam, verstört über seinen Umgang mit den Toten. Valentine versuchte, es als typisches Unbehagen abergläubischer Männer abzutun, die Zeuge geworden waren, wie ein soziales Tabu gebrochen wurde. Die Leichen waren so weit davon entfernt, Schmerz und Leid zu empfinden, wie Julius Cäsar, welcher Geist sie auch beseelt hatte, er war nicht mehr da; ihre Seelen mochten glücklich durch die ewigen Jagdgründe streifen oder in der Hölle heulen - er würde es nie erfahren. Aber ihre Leichen konnten vielleicht das Leben einiger der Männer retten, die derzeit den Blick abwandten, sobald er sie ansah. In
einem Anfall von Übellaunigkeit überlegte er, ob er die Leichen Ahn-Khas Grogs zu einem Festmahl überlassen sollte - das gäbe ihnen was zu reden -, ließ die Idee aber gleich wieder fallen.
    Ehe der Mond aufgegangen war und während das Arsenal noch in tiefer Finsternis lag, erreichte Valentine zusammen mit Ahn-Kha und seinen Grogs den Stacheldrahtzaun. Sie warfen Felle über den Draht, rissen einen drei Meter langen Pfosten aus dem Boden und legten einen sechs Meter breiten Abschnitt flach. Die Grogs deckten die Lücke im Zaun mit Büchse und Armbrust, und die Haitianer huschten hindurch. Valentine signalisierte Ahn-Kha, er solle seine Grogs heulen lassen. Die Haitianer ihrerseits brüllten wie Dämonen, als sie das Gelände überquerten und auf die Gebäude zuliefen.
    Nicht ein Schuss wurde von den Mauern aus abgefeuert.
    Die Haitianer erklommen die steinernen Festungsmauern, die die einzelnen Gebäude miteinander verbanden, nutzten die Schießscharten als Kletterhilfe oder stemmten sich gegenseitig hoch, indem jeweils zwei Männer einen dritten über die Mauer hoben. Beim Sturm auf die Mauer kam es zu einigen Missgeschicken, aber solange ihnen keine Kugeln um die Ohren flogen, waren die Stürze eher komisch als tragisch. Äxte und Rammen aus Zaunpfosten machten kurzen Prozess mit den hölzernen Türen, als die Männer erst auf dem Gelände waren. Valentine und Ahn-Khas Grogs sicherten

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