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Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Titel: Vampire Earth 3 - Donnerschläge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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nimmt?«
    »Wir sind ziemlich sicher, dass die uns nicht mit großen Kriegsschiffen angreifen werden. Wir sorgen uns von jeher mehr darum, dass sie mit einer größeren Truppe an
Land kommen könnten. Wir haben auch Gerüchte über Grogs gehört, die an der Seefahrt Gefallen gefunden haben - das ist einer der Gründe, warum Sie auf den Docks Bewaffnete zu sehen bekommen haben. Unser Vorteil ist, dass die Vampire ziemlich unorganisiert sind.«
    »Das ist ihre große Schwäche«, stimmte Valentine zu. »Sie arbeiten so gut zusammen wie ein Käfig voller tollwütiger Ratten. Sie können einfach nicht weiter denken als bis zur nächsten Aurainfusion.«
    »Aura?«
    »Nennt man das hier anders? Das ist das, was die Kur am Leben hält. Eine Art Energie, hervorgebracht von intelligenten Lebewesen. Nein, streichen Sie das - alle Lebewesen produzieren diese Energie, aber sie ist hundertmal stärker, wenn sie von intelligenten Wesen stammt.«
    »Ich dachte, sie trinken Blut«, sagte sie verwundert. »Ihre Schlächter schon, aber die Schlächter sind nur Marionetten, frei herumlaufende Werkzeuge, die ihnen die Schmutzarbeit abnehmen. Zwischen dem kurischen Meister und seinen Schlächtern gibt es eine mentale Verbindung. Der Schlächter ernährt sich von Blut, ja, aber sein Herr und Meister erhält die Energie, die wir als ›Lebensaura‹ bezeichnen. Wie auch immer, wenn Sie von Vampirismus sprechen, liegen Sie durchaus richtig, auch wenn das irgendwie … etwas poetisch klingt.«
    »Kein angenehmes Gesprächsthema an einem so schönen Abend, David. Wir sind beinahe da.«
    Ihr Ziel materialisierte sich zwischen den Palmen in der Dunkelheit. Die Gouverneursvilla erwies sich als ein solides Gebäude auf einer flachen Einschartung eines steilen Hügels im Westen der Stadt. Irgendwo dahinter im Wald schlängelten sich die Palisaden von einem Wachturm auf dem Gipfel den Hang hinab. Das Gebäude selbst bestand aus gehauenen, gekalkten Mauersteinen und hatte ein
rotes Ziegeldach, das Valentine an eine alte spanische Mission erinnerte, auf die er an der texanischen Küste gestoßen war. Der Fahrer winkte zwei Polizisten in weißen Hemden an dem Tor zu dem mit unzähligen Blumen bepflanzten Hof zu und steuerte den Wagen um einen Springbrunnen im Zentrum der kreisförmig angelegten Auffahrt herum. Das Pferd schien den Weg besser zu kennen als der Fahrer und blieb auf ein leises Murmeln hin vor der Tür stehen.
    »Danke, Jason«, sagte Carrasca und tätschelte die Schulter des Fahrers. »Es wird ein paar Stunden dauern, Sie sollten also auch zu Abend essen.«
    »Ich kümmere mich erst um das Pferd, trotzdem danke, Miss.«
    Valentine sprang aus der Kutsche und hielt die Tür für seine Begleiterin offen. »Miss?«, fragte er, als der Fahrer davongegangen war.
    »Jason hat mich gelehrt zu reiten und einen Wagen zu lenken. Ich bin hier aufgewachsen, und er gehört ebenso zum Inventar wie der Kommodore. Sein Vater hat meinem Großvater vor langer Zeit das Leben gerettet. Er ist irgendwie ein bisschen von allem: Leibwächter, Fahrer, Dolmetscher. Er hat mir mein erstes Boot zusammengebastelt, ein billiges Spielzeug, mit dem ich segeln gelernt habe. Die hat er auch gemacht«, sagte sie und zeigte auf eine Flagge, die an einer Gebäudeecke an einem Glockenturm flatterte, der über die Eingangstür und über die Straße, die von der See her den Hang hinaufführte, wachte. »Es ist so dunkel, man kann es kaum erkennen. Unsere Flagge ist halb blau, halb grün mit einer Sonne in der Mitte. Ein bisschen wie das Muster des französischen Sonnenkönigs. Bedeuten Flaggen überhaupt noch irgendwas?«
    »Flaggen? Im Norden werden sie kaum noch benutzt. Vielleicht weiß im Freien Territorium einfach niemand,
welche Farbe das Überleben symbolisieren könnte. Ich sehe sie mir an, wenn es heller ist.«
    Valentines Nachtsicht konnte das Emblem ausmachen, auch wenn die Farben gedämpft waren, aber er sagte nichts. Manche Menschen reagierten mit Argwohn auf die physischen Gaben der Weltenweber, beinahe so, als wäre er nicht mehr ganz menschlich. Zumindest in den Augen dieser Frau wollte er jedoch ein Mann sein, keine Kuriosität.
    Manchmal fragte er sich, was genau die Weltenweber mit ihren menschlichen Geschöpfen anstellten. Der einzige Vergleich, der ihm einfiel, war der mit der Pubertät, eine plötzliche Veränderung, an deren Ende ein gänzlich neuer Körper samt der zugehörigen Wünsche und Fähigkeiten stand. Würde irgendetwas davon weitervererbt

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