Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Titel: Vampire Earth 3 - Donnerschläge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight

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versucht habe …« Mit einem Nicken deutete er auf seine Enkelin. »… ist es schiefgegangen.«
    Jensen erhob sich und trat zu der Karte von Jamaika über der Anrichte. Er streckte einen der kurzen, dicken Arme aus und deutete auf die Küste.
    »Das Gespenst hat es ziemlich gut getroffen. Da, wo es sitzt, ist es so sicher, wie es nur sein kann. Lebt auf so einer Art Gutshof in nichts Geringerem als einer Burg.« Jensen deutete auf ein schwarzes Quadrat nahe der halbmondförmigen Bucht an der Südküste westlich von Kingston. »Man sagt, manchmal taucht es auf der Mauer auf, um die Frauen zu beobachten, die auf seinen Feldern arbeiten, oder zuzusehen, wie eine neue Wagenladung Verurteilter die Straße heraufkommt, unterwegs zur Mördergrube.«
    Genau das Richtige für einen Kur, dachte Valentine.
    »Es wacht eifersüchtig über sein Land. Hat ständig Angst, andere seiner Art könnten herkommen. Es hat seine Schwarze Garde - das sind diese Schlächter, wie Sie sie nennen - und es beschäftigt ein umfangreiches Regiment Asiaten, um den Rest der Jamaikaner in Schach zu halten. Das sind die berittenen Polizisten. Chinesen und Indios leiten die öffentliche Polizei - noch mehr Schläger, größtenteils Gesindel, das die Bauern und Arbeiter mit dem Knüppel führt. Es ist immer das gleiche alte Spiel: Bring eine ethnische Minderheit in eine privilegierte Position, von der besagte Minderheit weiß, dass sie nur so lange Bestand haben wird, wie die Regentschaft, unter der
sie besteht, und gib einem Haufen Brutalos ein bisschen Macht. Es hat überall seine Informanten … sogar innerhalb meiner Palisaden, nehme ich an. Erinnert mich gewissermaßen an ein Netz, in dessen Mitte eine fette Spinne hockt, die jede noch so kleine Vibration im Außenbereich spürt. Wenn wir versuchen, das Netz zu betreten, sitzen wir bald fest. Wir sind nicht genug, um zu ihm vorzudringen, nicht einmal mit all den Waffen, die wir stehlen und anhäufen. Jahre bevor Major Hawthorne aufgetaucht ist, hat mein Schwiegersohn einmal versucht, einige der Gangs im Gebirge zu rekrutieren, aber die haben Eduardo umgebracht, weil er sie gestört hat. In den Gewässern um Jamaika können wir tun, was wir wollen, aber das hilft uns wenig. Ihm gibt das Land und die Südküste und dann und wann ein bewaffnetes Handelsschiff alles, was es will. Alles, was wir erreicht haben, ist, seine Brüder und Schwestern davon abzuhalten, andere Teile der Insel zu besetzen, beispielsweise unseren an der Nordküste oder das Cockpit Country im Westen.«
    »Ich nehme an, das Gespenst verlässt seine Burg nie«, sagte Valentine, während er den Maßstab der Karte abschätzte.
    »Falls doch, haben wir nie etwas davon gehört«, sagte Carrasca.
    »Das ist normal bei einem Kur. Ihre Schlächter agieren als ihre Augen und Ohren. Kein Grund, sich rauszuwagen«, sagte Valentine. »Sie bleiben in ihren Löchern und umgeben sich nur mit einem oder zwei Dienern, die sich um ihr Wohl kümmern. Unsterblichkeit macht allem Anschein nach einsiedlerisch.«
    Aber dieser genießt dann und wann die Aussicht. Fühlt er sich sicherer, als gut für ihn ist?
    Nun, da er mehr über die Situation auf der Insel wusste, sah er eine Chance, ihr zu begegnen. Oder zumindest
hegte er eine vage Hoffnung. »Sir, ich würde Ihre Analogie mit dem Spinnennetz gern noch einen Schritt weitertreiben.« Valentine spürte, wie sich seine Haut rötete, aber nicht vom Wein, sondern von seinem beschleunigten Herzschlag.
    »Lassen Sie sich von mir nicht aufhalten. Ich höre.«
    »Seine Organisation hat auch die Schwäche eines Spinnennetzes.«
    »Die wäre?«
    »Töten Sie die Spinne, zerfällt das Netz binnen weniger Tage.«

    Sogar der Koch merkte auf und sah sich zu Valentine um.
    »Ich würde sagen, das ist unmöglich, mein Sohn«, meinte Jensen nach einer Weile. »Das Gespenst wohnt in einer verdammten Festung. Die ist so alt wie die britische Flagge auf der Insel, und es hat sie in Ordnung bringen lassen. Es heißt, es lebt in irgendeiner Höhle unter der Burg. Vor ungefähr einem Dutzend Jahren sind einige Jamaikaner auf der anderen Seite auf die gleiche Idee gekommen wie Sie. Dreißig von ihnen haben einen blutigen Schwur geschworen: Sie würden ihn töten oder bei dem Versuch ihr eigenes Leben lassen. Sie haben sich einen Schlüssel zur Hintertür beschafft und gedacht, sie könnten sich einfach reinschleichen und ihn abmurksen. Nur ein paar von ihnen hatten Schusswaffen - der Rest nur Speere und Macheten. Zwei