Vampire Earth 3 - Donnerschläge
nicht überstanden. Die Kur wussten nicht, was sie mit mir anfangen sollten. Aber sie hatten dieses funktionstüchtige U-Boot; sie haben es für Hochseeeinsätze benutzt, weil es beinahe unsinkbar ist. Die Zielvorrichtung der Bordkanone war hinüber. Ich habe sie repariert, und sie haben mir das Kommando übertragen.
Wir haben gehört, was in Jamaika passiert ist. Zuerst dachte ich, Sie hätten vorgehabt, sich dort passend einzuführen und niederzulassen. Aber als der gute Boul über Funk in Santo Domingo gemeldet hat, dass Sie vor der
Küste gesehen wurden, wusste ich, dass der Teufel seinen Teil der Abmachung eingehalten hat. Sie werden hier verschimmeln, bis ich die Thunderbolt zurückhabe, und dann werde ich das, was von Ihnen noch übrig ist, nach New Orleans zurückbringen und den Kur zur weiteren Verwendung überlassen. Die werden Ihnen Ihr verräterisches Fell über die Ohren ziehen. So langsam es nur geht.«
In gewisser Weise war Valentine erleichtert. Er würde nicht an Ort und Stelle umgebracht werden, und bisher hatte auch niemand die Frage aufgebracht, was er an der Küste von Hispaniola zu suchen hatte.
»Besser, Sie bringen Ihre Kanone wieder in Ordnung, Sir«, schlug Valentine vor. »Anderenfalls wird die Thunderbolt Ihnen dieses U-Boot unter dem Hintern versenken.«
»Das werde ich. Der Schaden ist reparabel, selbst in diesem Witz von einer Schlosserei hier am nassen Arsch von Haiti. Hilfe ist bereits unterwegs.«
Valentine gab sich desinteressiert und sagte nichts, in der Hoffnung, Saunders würde bei seiner Prahlerei noch weitere Details ausplaudern, aber sein ehemaliger Kapitän wandte sich zum Gehen.
»Oh, Kapitän, eines noch«, sagte Valentine. »Nehmen wir an, Sie bekommen die Thunderbolt zurück. Werden Ihre neuen Herren Sie dann einfach mit einem bewaffneten Schiff dieser Größe davonsegeln lassen? Unser gemeinsamer Freund, Captain Boul, könnte doch auch Anweisung haben, Ihnen eine Kugel in den Kopf zu jagen, sobald Sie die Thunderbolt erobert haben.«
»Ein Verräter bewertet alle auf der Basis seines eigenen verräterischen Charakters«, verkündete Saunders großspurig, als würde er soeben eine philosophische Erkenntnis allerhöchster Güte zum Besten geben. »Die Kur halten sich an die Vereinbarungen mit Leuten, die sich für sie als nützlich erweisen.«
»Was ist mit denen, die nicht mehr nützlich für sie sind? Was ist aus Erbse zwei geworden, als Sie kein zweites Augenpaar mehr gebraucht haben, Kapitän?«
»Boul, lassen Sie ihm eine Tracht Prügel verabreichen.«
Saunders stürmte hinaus und drückte die Flüche, die ihm durch den Kopf gingen, nur durch seine stampfenden Füße aus. Boul verzog die Lippen zu einem schiefen Grinsen. Gleich darauf traten zwei stämmige Haitianer mit Holzknüppeln in die Zelle.
Eine Stunde später tröstete sich Valentine mit dem Wissen, dass sein Schmerz nicht ewig anhalten würde. Das tat Schmerz nie; der Körper starb, oder er heilte. Der Schmerz jedenfalls klang ab.
Aber im Moment bestand er nur aus Blut und pulsierendem Schmerz. Blut brannte in seinen Augen - ein Brennen, das sich wie ein glühender Kreis über die Seite seines Gesichts ausbreitete. Blut in seinem Mund, Blut in seinem Urin, Folge der hammerharten Schläge in die Nieren, und er vermutete, dass auch seine Zehen bluteten, nachdem einer der Kerkermeister mit seinen schweren Stiefeln draufgetreten war. Und der Schmerz dahinter, Schmerz, so tief wie der Kaimangraben. Erbrochenes klebte an seinem Hemd, noch unerfreulicherer Schmutz befleckte die Innenseite seiner Hose.
Er fühlte, wie eine schwielige, aber sanfte Hand über seinen Kopf strich. Irgendwelche Blätter verschwanden in seinem Mund, und die Hand bewegte seinen Unterkiefer. Er kaute mit wackelnden Zähnen und schluckte; das schien der Hand wichtig zu sein.
» Oui, oui, mein Kind. Das wird helfen. Ja«, sagte eine Frauenstimme auf Haitianisch.
Valentine schlug ein blutverklebtes Auge auf und blickte in ein schwarzes Gesicht. Warme, dunkle Augen schauten
auf ihn herab, Augen, in denen eine zärtliche Glut stand, gespeist von einem inneren Licht. Er fühlte, dass er auf ihrem Schoß liegen musste - auch wenn ihre Beine irgendwie nicht da zu sein schienen, wo sie sein sollten -, aber ihm blieb nur ein kurzer Moment, das Gefühl zu genießen, ehe er das Bewusstsein verlor.
Als er erwachte, war er in saubere Baumwollkleidung von der Art gehüllt, wie er sie unter den Strohhüten auf dem Markt von Cap-Haïtien
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