Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
Vom Netzwerk:
entwerfen, und mit diesem Ansporn schaltete sein Geist einen Gang höher. Er hatte das Gefühl einer Vorahnung, wie ein Spieler, der beim Roulette all sein Geld auf die grüne Doppelnull setzte, weil er irgendwie wusste, dass die Kugel bei der nächsten Runde dort landen würde.
    Unruhe stiften … Unruhe stiften … Duvaliers Worte rasten wie die Fanfaren, die in der Nacht ihren ausgelassenen Gesang begleitet hatten, durch seinen Schädel. Nun wusste er, woher die Melodie stammte, die er vor sich hinpfiff.
    Er bahnte sich einen Weg durch die Gasse, vorbei an dem rattenverseuchten Müllcontainer und hinaus in die Frühlingssonne. General Hamm, Reeves und ein paar andere Offiziere genossen ein Frühstück unter freiem Himmel.
    »Der Kaffee ist frisch, Le Sain. Setzen Sie sich zu uns«, rief Hamm.
    Valentine schnappte sich einen freien Stuhl. »Danke, aber nur für eine Tasse. Ich muss über den Fluss, General. Mein Bataillon wird sich schon fragen, was aus mir geworden ist.«
    »Die werden noch ein paar Stunden ohne sie überleben. Wir hatten gestern noch ein zweifelhaftes Vergnügen, Le Sain. Sie haben da übrigens Schmutz am Kragen.« Hamm starrte den Fleck einen Moment lang an, ehe er fortfuhr: »Einer meiner Offiziere wurde abgeführt, und das gefällt mir nicht. Williams. Sagt Ihnen der Name noch was?«
    »Ich habe ihn gestern Abend kennengelernt«, entgegnete Valentine und dachte an den lebhaften, jungen Offizier, der mit den anderen gescherzt und nichts gefürchtet
hatte außer der Getränkerechnung, die er anhäufte. »Aber er war nicht bei dem Ausflug zur Residenz des Konsuls dabei.«
    »Nein. Nein, da war er nicht dabei. Anscheinend hat er meine Papiere durchwühlt, während ich weg war.«
    »Darauf hatte er Zugriff?«
    »Er war Stabsoffizier meiner Führungsunterstützung«, sagte Hamm, dessen Augen wie die Mündungen eines Erschießungskommandos auf Reeves ruhten. Reeves sah in der Morgensonne ein wenig blass aus.
    Valentine steckte den Kragen seines Hemds unter die Uniformjacke, um Alis fettigen Schmierfleck zu verstecken.
    »Wer hat ihn …«
    »Wie üblich«, fiel ihm Hamm ins Wort. »Als ich geweckt wurde, war er schon fort, sonst hätte ich ein paar Fragen gestellt. Ich kann keinen Grund dafür erkennen, warum jemand, der Zugang zu meinem Büro hat, alltägliche Korrespondenz stehlen sollte. Etwas aus dem Tresor, ja, etwas, das diesen Verbrechern nützen könnte. Aber Briefe über den Zustand des Verkehrssystems von Südarkansas … äh … dem oberen Trans-Mississippi zu klauen? Wir sollen uns übrigens die alten Staatenbezeichnungen abgewöhnen, Le Sain.«
    »Wenn er kein Spion war, wollte dann vielleicht jemand, dass es so aussieht, als wäre er einer?«, fragte Valentine, weil er überzeugt war, dass Hamm ihm in den nächsten fünf Sekunden genau diese Frage stellen würde.
    Hamm beugte sich zu ihm hinüber. »Es sieht so aus, als gäbe es einen Spion in meinem Hauptquartier, Knox. Letzten Oktober sind wir so was von ausgeraubt worden, und ich glaube, das liegt daran, dass jemand den Tag und die Stunde kannte, in der wir ausgerückt sind.«

    »Bitten Sie Solon um neue Anweisungen für den Vorstoß oder darum, den Zeitpunkt zu ändern. Dann müssten Sie nur bis zur letzten Minute alles für sich behalten. Das wäre mein Vorschlag, Sir. Das oder ein größerer Tresor.«
    »Ich frage mich, ob ich einen neuen Stabschef brauche, und ich bekomme langsam das Gefühl, Sie können organisieren und selbstständig denken. Ich brauche einen Ersatz für Williams. Wollen Sie den Job? Stabsarbeit ist viel angenehmer als der Dienst an der Front.«
    »Sir, das Angebot klingt verlockend, aber ich muss bei meinen Männern bleiben, wenigstens bis das alles vorbei ist. Ich will sie in den Kampf führen.«
    »Ich dachte, Sie wären auf eine Beförderung aus, auf Verantwortung. Die hätten Sie beim Stab. Der bringt oft neue Generäle hervor.«
    »Das bin ich, Sir, aber Verantwortung ist wie Wasser. Sie fließt nur ungehindert von oben nach unten.«
    Hamm wiederholte Valentines Worte leise, kostete sie auf der Zunge aus. »Hey, das gefällt mir. Darf ich das bei meiner nächsten Ansprache an die Division verwenden?«
    »Es wäre mir eine Ehre, Sir. Aber jetzt muss ich zurück auf die andere Seite des Flusses - da wir gerade vom Fluss sprechen, wo kann ich Captain Mantilla finden? Ich würde gern etwas bestellen.«
    »Sein Schlepper liegt im Augenblick am Kai. Schlachtschiffgrau mit großen blauen Lettern. OGL. Brauchen

Weitere Kostenlose Bücher