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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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anderen Bären über ihn hinwegstürmten. Valentine folgte mit der Pistole im Anschlag als Letzter, aber von der anderen Seite der Kisten und Sandsäcke kam nur Rauch, begleitet von Schmerzensschreien. Ein abgetrennter Arm war in den Zaun geflogen - die Finger bewegten sich noch. Groschen warf sich auf dem freien Gelände zwischen Wellblechhütte und Zaun auf den Boden, die unhandliche Grogwaffe auf einem Zweibein auf den Turm ausgerichtet. Hack deckte das andere Ende des Gebäudes. »Drecksau!«, brüllte Lost & Found, ballte eine Faust und trieb seine Hand in dem Lederhandschuh durch die Aluminiumwand der Hütte. Brass steckte die Mündung mit dem Drachenkopf hinein, kaum dass Lost & Found die blutende Hand herausgezogen hatte, und der Granatwerfer zischte, während er die Mündung mal hin und her schwenkte: fsssssssh, fsssssssh, fsssssssh.
    Groschen sah ein Ziel und schoss, aber Valentine achtete gar nicht auf den Knall der Kaliber-50-Patrone und seine Auswirkungen.
    Die Granaten dröhnten durch die Hütte und bliesen die Ventilatoren von dem gewölbten Dach. Rain sprang auf und packte das Aluminium mit seinen gepanzerten Handschuhen. Er stemmte einen Fuß gegen die Wand. Die Muskeln an seinem Rücken spannten sich, und er schälte die Aluminiumaußenwand der Baracke ab.

    Valentine hörte vereinzeltes Gewehrfeuer; Zhaos Leute schossen auf den Turm. Er machte sich Vorwürfe, weil er keine strikte Anweisung erteilt hatte, ausschließlich auf den Turm zu schießen. Bei all dem Durcheinander könnten die Soldaten womöglich auf die Bären schießen.
    Rain befreite sich von dem Draht und zog sein Messer und seine Streitaxt. Er stürmte in die Rauchschwaden, die aus seiner improvisierten Tür herausquollen. Die anderen Bären taten es ihm gleich, zogen ihre Klingen und Äxte und Brass seine Klappschaufel.
    Nail folgte seinen Männern, die Maschinenpistole schussbereit an der Schulter.
    Groschen schoss erneut. »Das wird euch lehren, die Köpfe rauszustecken«, murmelte er, als er die nächste Patrone in die Kammer legte.
    Valentine hörte Schreie aus dem Inneren der Wellblechbaracke. Ein Quisling, dem Blut aus Augen und Ohren lief, stolperte blindlings zur Hintertür hinaus, rannte gegen die Sandsäcke und stürzte, der Kopf schwang nach unten, die Füße nach oben wie eine Wippe. Hack jagte ihm eine einzelne Kugel in die Seite.
    »Wir ergeben uns. Wir ergeben uns!«, brüllte eine Stimme vom Turm aus in das Lager. Aus der Entfernung war sie kaum zu hören.
    Ein Schmerzensschrei hallte von den Blechwänden der Baracke wider. Ihm fiel auf, dass Captain Beck an seiner Seite war. »Teuflisch gutes Team haben Sie da, Valentine.«
    Valentine hatte keine Zeit für ihn. »Werfen Sie Ihre Waffen runter«, brüllte er zum Turm hinüber. Seine Stimme war trocken und heiser durch den Rauch und die kalte Nachtluft.
    Das Maschinengewehr und ein paar Büchsen flogen vom Turm. Eine der Waffen ging los, als sie auf dem Boden aufschlug.

    »Hören Sie auf zu schießen, wir ergeben uns«, brüllte der unsichtbare Quisling.
    »Idioten«, sagte Groschen, nahm sein Groggewehr und hielt es am Tragriemen. »Gehen wir zu ihnen.«
    Valentine sah Beck an. »Sie warten hier, Captain«, sagte er und robbte im Krebsgang zu den Sandsäcken, die die Vorderseite der Hütte schützten. Er schob den Lauf seiner Waffe seitlich an der Barriere vorbei und den Kopf hinterher. Zwei Tote und ein dritter Aufseher, der erschrocken vor sich hin wimmerte, lagen dort. Der Mann musste unter Schock stehen, anderenfalls hätte er geschrien, denn er hatte einen Fuß verloren.
    Der Schmerz des Mannes rief bei Valentine Instinkte wach, die nicht ganz verlorengegangen waren.
    »Groschen, helfen Sie dem Mann.«
    »Jawoll, Sir.« Groschen zog eine handtellergroße Automatik aus seiner Weste und schoss dem Mann ins Ohr. Das Ganze passierte so geschmeidig und desinteressiert, als hätte er nur ein Kaugummipapier weggeworfen.
    »Das habe ich nicht gemeint«, stotterte Valentine.
    »Sorry, Sir, aber das war nur ein Kurpisser.«
    Wer bist du, darüber zu urteilen? Valentine hatte hilflose Männer in Wut getötet, in Verzweiflung und Furcht. Er hatte wehrlose Seeleute mit dem Maschinengewehr niedergemetzelt und Männer im Schlaf ermordet - und war nach der Tat aufgekratzt und angewidert zugleich gewesen. Vielleicht war Groschen doch besser als Valentine; er sah jedenfalls nicht so aus, als hätte er es genossen.
    »Wir kommen raus, Gross«, sagte Brass an der Tür.
    »Nur

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