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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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der Straße zum Gefangenenlager näherten,
hörte Valentine große Mengen von Menschen, die sich von dem Lager entfernten. Hatten sie es ohne Blutvergießen gestürmt?
    Lieutenant Zhao führte seine Männer die Straße herauf, fort von dem Lager, in Reih und Glied marschierten sie auf beiden Straßenseiten. Die Männer sahen verängstigt aus. Valentine hielt es für das Beste, sie aus der Deckung heraus anzurufen.
    »Lieutenant Zhao. Valentine hier.«
    Zhao winkte mit der rechten Hand, als wollte er eine Tafel abwischen. Die Männer, die ganz vorn gingen, hielten inne, die Reihen stockten wie umkippende Dominosteine.
    »Valentine wer?«, sagte Zhao. Sein Haar war ungekämmt, das Gesicht von Akne entstellt, und er trug eine schmutzige Brille, aber das Einzige, was ihm als Offizier noch fehlte, war Erfahrung. Valentine hatte erkannt, dass er klug war, fleißig und gut organisiert, deshalb hatte er ihm eine Kompanie anvertraut. Aber nun schien er den Kopf verloren zu haben.
    »Captain Valentine. Vorsichtig mit den Waffen, Männer« sagte Valentine und trat aus den Trümmern heraus.
    »Sir, ist der Kur gefallen?«
    »Ich habe es abgeblasen. Was ist im Lager passiert?«
    »Die Turmwache hatte ein Maschinengewehr, das normalerweise auf das Lager gerichtet ist«, erklärte Zhao. »Sie haben es umgedreht und angefangen zu schießen. Vielleicht haben sie Nachtsichtgeräte. Wir sind nicht näher herangegangen. Am Zaun gibt es auf Hunderten von Metern keinerlei Deckung. Auf diese Weise wollte ich das Leben der Leute nicht aufs Spiel setzen.«
    »Lieutenant, da drin sind fünfhundert Mann, vielleicht mehr. Fünfhundert unserer Männer. Kriegsgefangene. Die will ich zurückhaben.«

    »Ich … ich … ich habe mich auf mein eigenes Urteil verlassen«, sagte Zhao.
    »Das stelle ich nicht in Frage. Sehen wir uns die Sache noch einmal an.«
    »Wir gehen zurück?«, fragte ein Private.
    »Wären Sie hinter diesem Zaun, was würden Sie dann wollen, dass wir tun?«, fragte Valentine und musterte den Verweigerer. »Machen wir kehrt, Männer. Wer ist für die Nachhut verantwortlich, Zhao?«
    »Sergeant … äh … Franks beaufsichtigt das Ende der Kolonne.«
    »Vom Ende der Kolonne habe ich nichts gesagt. Ich sagte ›Nachhut‹.«
    Zhao musterte verlegen seine Füße.
    »Machen wir kehrt, Lieutenant. Ich gehe mit den Bären als Kundschafter voraus.«
    »Danke, Sir.«
    Valentine und die Bären ließen die Kolonne kehrtmachen.
    »Verdammt, ich hasse all diese kleinen Generatoren«, sagte Nail. Die Lichter des Gefangenenlagers glühten hinter einem Durcheinander diverser Gebäude.
    »So?«
    »Aber ja.«
    »Sie sollten froh darüber sein. Ich glaube, Groschen wird noch seine Chance mit diesem Gewehr bekommen.«

    Reicht die Zeit? Reicht sie?, überlegte Valentine.
    Kurische Konzentrationslager hatte Valentine schon zu Dutzenden gesehen. Dieses war wohl eines der schäbigsten, die ihm bisher zu Gesicht gekommen waren. Das Lager war mit Drahtzäunen in Drittel geteilt. Ein Drittel für Frauen, das mittlere Drittel für die Wachen und das Drittel, in dem es am beengtesten zuging, für die männlichen
Gefangenen. Ein einzelner Turm ragte über dem zentralen Gemeinschaftshof auf - den Fahrrinnen auf der Straße nach zu urteilen der Ort, den die Laster anfuhren, um Gefangene abzuholen oder abzuliefern. Der Zaun, nur eine Reihe von stabilen Pfosten mit Stacheldraht, war nicht einmal doppelt ausgeführt oder mit Schneidezackenzaun auf der Oberseite abgesichert. An jeder Ecke des Lagers befand sich außerhalb des Zauns ein mit Sandsäcken gesicherter Wachposten. Gefangene und Wachen lebten gleichermaßen unter Fertigbaudächern; die Wände bestanden aus kaum mehr als zusammengestückeltem Zelttuch und Planen, allerdings hatten die Unterkünfte der Wachen in der Mitte des Lagers Öffnungen, die als Fenster dienten. Valentines Nase fing den Geruch von Maisbrot auf, das in dem einzig vollständigen Gebäude der Anlage - einer Wellblechbaracke im Wachensektor - gebacken wurde.
    Im Wachensektor herrschte hektisches Treiben. Die Aufseher stapelten Kisten und Sandsäcke auf beiden Seiten der Wellblechbaracke auf; nervöse Männer lugten unter ihren Helmen hervor, die Gewehre im Anschlag. Zhao hatte sie genug erschreckt, dass sie die äußeren Posten im Stich gelassen hatten, aber es waren immer noch vier Männer auf dem Turm. Das Maschinengewehr, das Zhao so eingeschüchtert hatte, war auf die Straße ausgerichtet.
    »Was meinen Sie?«, fragte Valentine

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