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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Nail, nachdem er Zhao und seine Männer angewiesen hatte, sich vor der Vorderseite des Lagers zu verteilen. Er sah, wie ein anderer Bär, der hünenhafte Rain, der Martinez die Stirn geboten hatte, die Klinge seines Messers mit einem alten Benzinfeuerzeug erhitzte, sorgsam darauf bedacht, außer Sichtweite des Lagers zu bleiben. Nicht dass die Männer dort in dem hell erleuchteten Lager in der Dunkelheit viel würden erkennen können.

    »Armseliger Aufbau, sogar für ein temporäres Lager. Warum brennen da immer noch alle Lichter? Das ist ja, als wollten sie, dass wir sie holen kommen.«
    »Sehen Sie sich das an«, sagte Rain. »Die armen Teufel warten nicht auf uns.«
    Drei Männer arbeiteten im toten Winkel des Turms an dem Stacheldraht hinter ihrem Zelt. Unter den Gefangenen musste es jemanden geben, der genau auf diesen Moment gewartet hatte. Zwei Männer vergrößerten mit Hilfe von Holzstücken ein Loch im Zaun, während der erste mit einem Schneidwerkzeug hindurchkroch.
    »Spart uns Ärger«, sagte Valentine. »Nail, gehen Sie zurück und sagen Sie Lieutenant Zhao, die Männer sollen sich verteilen und auf ein Gefecht vorbereiten. Wir treffen uns hier, an diesen Betonpfeilern, die aussehen wie Baumstämme. Sehen Sie sie?«
    »Klar, Sir.«
    »Zhao soll nur in Erscheinung treten. Das ist kein echter Angriff. Ich will, dass seine Männer auf den Turm schießen, sobald wir loslegen. Wenn sie die Wachen dabei umbringen, umso besser. Ich will nur nicht, dass eine Waffe auf uns gerichtet ist. Und denken Sie daran, die anzurufen, ehe Sie dort sind. Die sind nervös.«
    »Ja, Sir«, sagte Nail und verschwand in der Dunkelheit.
    »Groschen, Rain, wir bewegen uns um das Lager herum zur Nordseite. Suchen wir uns etwas, was wir auf diesen Zaun werfen können.«
    Als Nail sie in dem Skelett aus Stahlbeton einholte, hatten die Bären bereits eine alte Metalltür entdeckt und aus ihren rostigen Angeln gerissen. Sie war schwer, eine mühselige Last, aber Rain schaffte es, sie auf dem Rücken zu tragen.

    »Die sind beinahe durch den Zaun. Was zum Teufel machen Sie da?«
    Nail blickte von dem Haufen TMMP-Uniformen auf, den er gerade anzündete. »Wir gehen auf Rot, Sir. Das ist ein Ritual. Haben Sie noch nie vorher Bären in Aktion erlebt?«
    »Nicht aus der Nähe. Der Feuerschein könnte vom Turm aus gesehen werden.«
    »Sollen sie ihn doch sehen. Nichts ängstigt Quislinge mehr als Bärenfeuer.«
    Valentine bemühte sich, sich auf das Lager zu konzentrieren, aber der kleine Kreis der Jäger, die ihr Ritual abhielten, lenkte ihn ab. Das war wie etwas aus einer anderen Welt, in der Männer in Tierhäuten sich durch ihre Stammesgebräuche für drohende Gefahren stählten.
    Ein paar Minuten lang starrten sie ins Feuer, saßen im Schneidersitz da und betrachteten die blauen Flammen. Zuerst fing Nail an, sich zu wiegen. Bald schlossen sich die anderen an, und schließlich bewegten sie sich synchron wie sieben Metronome, erst nach rechts, dann nach links, und die ganze Zeit starrten sie in die Flammen. Als sich alle im gleichen Takt bewegten und Grunzlaute von sich gaben, die Valentine rein gar nichts sagten, stemmte Nail sich in die Hocke, und die anderen folgten seinem Beispiel umgehend. Rain zog das Messer hervor, das er sterilisiert hatte, schob den Ärmel seines Schlächtermantels hoch und offenbarte eine lange Linie kleiner brauner Narben, Rautensymbole, die sich über seinen Trizeps zogen. Er hob die Klinge und fügte einen weiteren Schnitt hinzu, parallel zu den anderen. Dann reichte er das Messer an den nächsten Mann weiter und schüttete Schießpulver aus einer Patronenhülse in die Wunde.
    Das Messer machte die Runde. Die Männer reichten es einander über die Flammen hinweg, bis Valentines eigener
Arm vor Mitgefühl brannte. Von Rain, dem mit den meisten Narben, wanderte die Klinge zu Nail und dann zu den anderen, und jeder bestäubte die Wunde feierlich mit Schießpulver aus seiner eigenen Patronenhülse. Valentine ertappte sich bei der Überlegung, wie weit wohl Hepatitis unter Bären verbreitet sein mochte.
    Als es vorbei war, erhob sich Nail leicht schwankend und ging zu Valentine.
    »Wir sind so weit. Sind sie durch den Draht?«, fragte er. Seine Artikulation war ein wenig schwerfällig.
    »Ja. Die ersten Männer schlüpfen schon raus. Jemand hält sie am Lagerrand zusammen. Gehen wir zu ihnen.«
    Die Bären ergriffen ihre diversen Waffen und die Tür. Geduckt rannten sie zu der Stelle, an der die Flüchtlinge

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