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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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aber ob es dem verunsicherten Zhao weitergeholfen hätte, hing allein von der Belastbarkeit des Mannes ab. Bis zur Morgendämmerung würden noch einige Stunden vergehen, doch schon jetzt stellten sich die Quislinge neu auf. Hier und dort feuerten einzelne Scharfschützen aus der Dunkelheit aufs Geratewohl auf die Kolonne. Bisher war niemand getroffen worden, aber die Schüsse zerrten an den Nerven - besonders an denen der unbewaffneten Gefangenen.
    »Sir, die Kompanie besteht noch nicht lange genug«, erklärte Zhao. »Nicht jeder dieser Männer hat Gefechtserfahrung. Ein paar kommen von einer Miliz, die erst während der Invasion aufgestellt wurde. Ich habe in jedem Zug nur eine Handvoll Männer, die eine Infanterieausbildung haben.«
    »Lieutenant, ich weiß, Sie kommen sich vor, als hätte man Wunder von Ihnen erwartet. Dass Sie diese Leute überhaupt auf einer dunklen, langen Route, mit der Sie nicht vertraut waren, zum Lager bringen konnten, spricht für Sie. Alles musste von jetzt auf gleich klappen. Machen Sie sich über den Rest keine Sorgen.«
    »Dieser Captain Beck …«
    »Beck ist hier nicht zuständig.«
    »Was erwartet uns bei Omega, Sir?«
    »Eine Menge Arbeit.«
    »Kämpfe?«
    »Davon gehe ich aus. Aber jetzt sind sie hinter uns her. Wir werden uns eine Zeit lang defensiv verhalten.«

    »Das ist gut, Sir. Damit habe ich Erfahrung.«
    »Wie war das, als Sie das Lager erreicht haben? Beim ersten Mal, meine ich.«
    »Ich hatte Angst. Ich habe überall Gewehrläufe gesehen und hatte Angst, dass hinter uns noch mehr Truppen auftauchen, während ich das Lager beobachte. Als wir uns dem Zaun genähert haben und das Maschinengewehrfeuer losging - ich habe einfach die Nerven verloren, Sir.«
    Irgendwo hinter ihm sah Valentine, wie sich die Abica-Brüder umarmten. Der jüngere schlug dem älteren Bruder spielerisch auf den Hinterkopf. Das grüne Signal war die richtige Entscheidung …
    »Sie haben gemäß Ihrer eigenen Einschätzung gehandelt. Sie waren dort, ich nicht. Ein Maschinengewehr kann binnen weniger Sekunden einen Haufen Leute töten. Aber erinnern Sie sich daran, was in Ihrem Kopf vorgegangen ist, wenn Sie den Feind das nächste Mal auf sich zukommen sehen. Ich weiß, es scheint, als würden die Gegner nach Ihrem Blut heulen und nichts könnte sie aufhalten. Erinnern Sie sich an das, was Sie empfunden haben; manchmal ist das ganze Trara nur Ausdruck unbeherrschter Furcht. Und jetzt, da Sie wissen, dass der Feind Angst hat, können Sie auch mit der eigenen umgehen.«
    »Wie haben Sie Ihre Furcht besiegt, Sir?«
    »Zhao, exakt diese Frage habe ich meinem alten Captain bei den Wölfen gestellt. Ich werde Ihnen sagen, was er geantwortet hat: gar nicht. Angst schärft die Aufmerksamkeit.«

    »Schicken Sie einen Mann zu dem Posten voraus«, sagte Valentine zu Zhao und zeigte auf die Dunkelheit in der Umgebung der Lagerhäuser. »Er soll sich vergewissern, dass das unsere Männer sind.«

    Während Zhao sich darum kümmerte, gönnten Beck und Kessey ihren befreiten Gefangenen eine Pause. Einige hatten sich heimlich mit den Lebensmitteln aus der Wellblechbaracke den Bauch vollgeschlagen und hockten nun mit Magenschmerzen am Straßenrand.
    »Wenn wir den Fluss hinter uns haben, sind wir wieder bei unseren eigenen Linien?«, fragte Beck.
    »Captain, Sie sprechen mit einem anderen Captain, ist Ihnen das bewusst?«, mischte sich Zhao ein, nachdem sein Bote aufgebrochen war.
    »Vergessen Sie’s, Lieutenant. Captain Beck und ich kennen uns gut genug, dass Höflichkeitsregeln nicht mehr so wichtig sind. Um Ihre Frage zu beantworten, Captain, die einzigen eigenen Linien in der Umgebung sind die, die wir gerade ziehen. Wir greifen sozusagen in der Tiefe des feindlichen Raums an. Mein Befehl lautet, so viele feindliche Truppen wie möglich zu binden.«
    »Wie passen wir da rein?«, fragte Colonel Kessey. »Machen Sie sich keine Gedanken über meinen Rang, Mr Valentine. Soweit es mich betrifft, stehe ich unter Ihrem Befehl. Das ist Ihre Operation. Ich werde tun, was Sie sagen.«
    »Mir hat nicht gefallen, Freunde hinter Stacheldraht zu sehen, Colonel.«
    Beck schüttelte den Kopf. »Mir ist, als hätte ich Sie mal dafür kritisiert, dass Sie Streuner einsammeln, Va… Captain. Das stellt sich für mich jetzt ein bisschen anders dar. Danke, dass Sie mich vom Grillspieß gepflückt haben.«
    »Hier im Feuer sind wir froh, Sie zu haben. Wie ist Ihre Truppe zusammengestellt?«
    »Da sind ein paar Wölfe, inkognito. Sie

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