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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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zu.«
    Brass kam heraus. Er war voller Blut. »Glattes Dutzend. Rain holt sich jetzt die Köpfe.«
    »Sie beide, holen Sie die Gefangenen vom Turm. Ich werde die Frauen rausholen.«

    Groschen und Brass gingen zum Turm. Groschen hielt das Gewehr an der Hüfte, die Mündung nach oben gerichtet. Es sah aus wie ein erotischer Fetisch, den Valentine in Haiti gesehen hatte. Noch einmal beäugte er den exekutierten Quisling - das Gesicht des Mannes hatte er schon einmal gesehen. Er hatte die Gefangenen bei der Arbeit beaufsichtigt. Welche Gedanken, Ideen, Träume oder Kümmernisse in diesem blutigen Kopf gelebt hatten, sie waren für immer verloren.
    Kugeln flogen durch die Luft. Schüsse von außerhalb des Lagers zwangen Brass und Groschen, sich zu Boden zu werfen. Valentine sprang über die Wand aus Sandsäcken und landete auf einer der Leichen.
    »Was zum Teufel ist da los?«, fragte Nail in der Tür.
    »Das ist Zhaos Kompanie«, sagte Valentine. »Sie schießen auf uns.«
    »Verfickte Scheiße!«, fluchte Lost & Found. Für einen Mann, auf dessen Helm die Worte »Wiederauferstanden um zu töten« prangten, hatte er eine entschieden unchristliche Ausdrucksweise. Brass und Groschen brüllten »Feuer einstellen«, so laut sie es mit den Gesichtern im Schmutz des Gemeinschaftshofes eben konnten.
    »Tut das nicht weh?«, fragte Valentine mit Blick auf die geschwollene Hand von Lost & Found.
    »Morgen wird es wehtun, aber keine Sorge, Sir, das heilt wieder.«
    Valentine sah eine Bewegung aus dem Augenwinkel; eine Gestalt rannte zum Lagertor hinaus.
    »Was macht der Idiot da?«, fragte Nail.
    Valentine lugte über die Sandsäcke hinweg. Beck stand mitten im Freien und wedelte mit dem gesunden Arm mit einem weißen Lappen. »Feuer einstellen.«
    »Mein ehemaliger Captain«, sagte Valentine. »An Schneid hat es dem nie gemangelt.«

    Ein weiterer Schuss fiel in der Dunkelheit. Beck zuckte nicht einmal. Er brüllte nur weiter und wedelte mit der weißen Flagge.
    »Der Typ ist eindeutig nicht ganz dicht«, stellte Nail fest.

    Fünfzehn Minuten später herrschte wieder etwas Ordnung in dem Lager, das nun, nach der Zerstörung des Generators, im Dunkeln lag. Zhaos Männer schirmten es von außen ab, und ihre Waffen zeigten nun in eine weniger gefährliche Richtung. Valentine organisierte den Abzug der Gefangenen. Ein paar Blocks entfernt brannte ein Gebäude; Valentine nahm an, dass es Xray-Tangos Hauptquartier war.
    Eine rasche Zählung ergab fünfhundertsiebenundzwanzig Männer und sechzig Frauen. Alle waren in diesem Lager, weil sie in Uniformen des Kommandos Süd erwischt worden waren. Beck erklärte die unzulängliche Unterbringung mit wenigen, knappen Sätzen.
    »Wir sollten nur ein paar Tage hierbleiben. Dann haben sie Arbeit für uns gefunden. Die Flut hat angefangen, und aus ein paar Tagen wurden Wochen. Planmäßig hätten die Männer nach Texas und die Frauen nach Memphis gebracht werden sollen, mit dem Zug oder über den Fluss, je nachdem, was früher möglich wäre.«
    »Solon ist seinen Nachbarn für die Entsendung der Truppen etwas schuldig«, sagte Valentine.
    »Ja, und wir sind die einzige Währung, die die Kur akzeptieren. Und während unserer Gefangenschaft haben sich Zinsen angehäuft.«
    Bei diesem letzten Satz deutete er mit einer Kopfbewegung auf die Frauen. Ungefähr jede vierte war schwanger. Vielleicht hatte man ihnen Medikamente zur Steigerung der Fruchtbarkeit ins Essen gemischt.
    »Lassen Sie sich durch die werdenden Mütter nicht täuschen«, sagte eine Frau, die sich als Lieutenant Colonel
Kessey vorgestellt hatte, als Valentine zu den Frauen ging, die dabei waren, ihre Habe zusammenzupacken. »Die meisten haben Gefechtserfahrung.« Kessey hatte eine Augenklappe und Brandnarben am Kopf, gab sich aber recht abgebrüht, als sie ihre geretteten Frauen auf den Abmarsch vorbereitete. »Die Wachen haben uns als einen Harem für die Allgemeinheit missbraucht. Meistens haben sie nur gelacht und uns erklärt, wir sollten dankbar sein - Schwangerschaft schützt vor den Arbeitseinsätzen und vor dem Letzten Tanz.«
    »Kann man ihnen irgendwie nicht verdenken«, sagte Valentine.
    Sie senkte die Stimme. »All diese Frauen haben die Lektion in der Grundausbildung erhalten. Vergewaltigungsüberlebensstrategie, unterrichtet von Frauen, die es erlebt und überlebt haben. Früher habe ich Witze darüber gemacht. ›Im Falle einer Gefangennahme, Eier einschlagen. ‹ Ist nicht ganz so einfach, wenn man es gleich mit

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