Vampire Earth 4 - Saat der Nacht
Schlächters, dessen Augen sich in die seinen brannten. Valentine schlug gegen die Armbeuge des Schlächters in der Hoffnung, er würde seinen Arm zusammenfalten wie ein Klappmesser, aber er hatte keinen Erfolg. Der Schlächter packte seinen anderen Arm und presste ihn an die Wand, so dass er an der Mauer hing wie ein Gekreuzigter. Das schmale Gesicht kam näher, der Kiefer klappte herab, angezogen von der süßen Stelle unterhalb der Kehle. Die spitze Zunge krümmte sich in seinem Mund wie eine angriffsbereite Schlange.
Valentine riss die Knie hoch und stemmte die Füße gegen die Brust des Dämons, doch er drang immer noch unaufhaltsam auf ihn ein, faltete ihn zusammen, bis sein Rückgrat irgendwann brechen würde. Valentine schrie gepeinigt und frustriert auf.
Styachowskis Gesicht tauchte über dem des Schlächters auf. Sie hing auf seinem Rücken, die Hände schwarz von Schlächterblut, während ihr eigenes Blut wie ein Sturzbach aus ihrer Nase strömte. Sie legte ihre Klinge an die Kehle des Egels, hielt sie am Heft und an der Spitze und zog sie zu sich heran. Die improvisierte Guillotine durchtrennte Luftröhre und Adern. Das Ding ließ von Valentine ab und griff mit den unnatürlich gelenkigen Armen hinter sich nach Styachowski.
Valentine, vor dessen Augen roter Nebel waberte, riss beide Hände hoch, richtete sich auf und half mit, die Klinge auch noch die letzten Zentimeter durch den Hals zu ziehen. Der Kopf des Schlächters ruckte hoch und löste sich mit einem schrecklichen Schnappen vom Rumpf.
Der Körper des Schlächters stolperte zur Seite und schlug mit den Klauen durch die Luft. Dann machte die wandelnde Leiche kehrt, krachte gegen eine Wand und klappte zusammen. Schüsse näherten sich vom anderen Ende des Tunnels.
»Ihre Hände!«, bellte Valentine, als Styachowski sich den Schweiß aus dem Gesicht wischen wollte. Sie erstarrte.
»Oh, ja«, sagte sie. Schlächterblut war giftig, wenn es verschluckt wurde oder mit Schleimhäuten in Kontakt kam. Das vergaßen selbst die besten Jäger bisweilen im Zuge eines Kampfes. Der Tunnel füllte sich mit Rauch von der Granate und den Geräuschen des Kampfgeschehens weiter hinten.
Schritte. Ein weiterer Schlächter stürzte aus dem Rauch auf sie zu. Seine Robe war zerfetzt, ein Arm fehlte, und
der Körper war mit Schussverletzungen übersät. Valentine und Styachowski warfen sich an die Wand, und der Egel rannte vorbei, ohne sie auch nur zu bemerken.
»Arsch!«, hörte Valentine Lost & Found brüllen, während er dem Egel einen Kugelhagel hinterherjagte.
»Feuer einstellen, Bär! Sie schießen auf uns«, schrie Valentine.
Die Schüsse verstummten.
»Sir! Sir! Wir haben zwei. Zwei blaue, fledermausflügelige Mistviecher.«
Valentine konnte durch den Rauch kaum etwas erkennen. Mit Styachowski im Schlepptau tastete er sich an die Stimmen heran.
»Schlächter?«, fragte Valentine.
»Zwei haben wir erledigt. Einer ist uns entwischt.«
»Uns auch. Aber ich glaube, er ist außer Kontrolle«, sagte Styachowski, was so viel bedeutete, dass der Kur tot sein musste.
Nun konnte Valentine die wilden vier Gestalten besser erkennen. Die Bären Brass und Groschen fehlten.
»Wo sind die anderen?«, fragte Valentine. Er war irgendwie nervös.
Nail deutete mit einem Rucken seines Kinns auf den Tunnel, aus dem die Bären gekommen waren. »Ein Schlächter hat Brass den Kopf abgerissen. Tut mir leid, Sir, wir konnten nichts dagegen tun. Groschen behält das andere Ende des Tunnels im Auge. Das alte Hauptquartier ist in eine Art Kommunikationszentrale umgewandelt worden. Massenweise Feldtelefone und Druckmaschinen. Wir haben sie zerstört.«
Valentine hörte gar nicht zu. Da war etwas mit dem Rauch. Er roch nicht, wie er sollte. Und Rauch machte keine Geräusche, wenn er über die Decke kroch.
»Einer ist entkommen«, zischte Valentine. »Ein Kur. Er haut durch den Tunnel ab.«
Ohne weitere Erklärung stürmte er den Tunnel hinunter. In der Ferne sah er eine kaum wahrnehmbare Gestalt, die um ihr unsterbliches Leben lief. Der Kur konnte laufen, wenn auch nicht so schnell wie ein Schlächter. Nichts, das nicht von einer Maschine angetrieben wurde, war so schnell wie ein Schlächter.
Er rannte durch die Tür des Heizungskellers. Valentine war ihm dicht auf den Fersen. Die Haut des Kur hatte die Farbe von blauem Eis und verbreitete einen widerlich süßen Geruch, der entfernt an Studentenblumen erinnerte. Valentine war so auf den Flüchtenden fixiert, dass er
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