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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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einen Befehl daraus, Lieutenant.«
    Der Bär zuckte mit den Schultern. »Nach allem, was passiert ist«, sagte Nail, »scheint mir, wir sollten dich nennen, wie du es willst, Styachowski. Also Wildcard. Die Karte, die gezogen wurde, hat sich genau im richtigen Moment als Ass erwiesen.«

    »Lebt er noch, Wildcard?«, fragte eine Stimme, vielleicht die von Nail.
    »Er lebt.«
    Es war eine Folter, als er hochgehoben und getragen wurde, doch sein Bewusstsein hatte ein Einsehen und ergriff die Flucht.
    Später hörte er von der wirren Flucht der Truppen am Kurturm im Angesicht der amoklaufenden Schlächter und von dem Durcheinander, das es Lieutenant Nail ermöglicht hatte, ihn zu tragen und die Bären zurück über den Fluss zu führen, davon, wie Lost & Found ihn an einen leeren Zwanzig-Liter-Kanister gebunden hatte, um ihn über Wasser zu halten, und mit ihm hinübergeschwommen war. Als Valentine die Geschichte hörte, war ihm, als hätte er sie erlebt, aber er konnte sich an nichts anderes als das vage Gefühl, auf dem Wasser zu treiben, erinnern. Er erinnerte sich auch an die Granateinschläge später, nicht aber an einen umfassenderen Beschuss, nur an endloses Störfeuer. Er erinnerte sich an Posts tägliche Berichte über Truppenbewegungen in östlicher Richtung in New Columbia und daran, dass die Munition für die Waffe im Swimmingpool ausging, so dass die Hügeltruppe nur noch zusehen konnte. Er erinnerte sich, wieder auf den Beinen gewesen zu sein, sein Bett einem anderen Verwundeten
überlassen zu haben und auf einer Decke auf dem Betonboden geschlafen zu haben, ganz in der Nähe von Narcisse, die in der Lazarettküche arbeitete und ihm den Rücken mit einer ölig riechenden Lotion einrieb.
    Dann waren immer häufiger Züge in der Ferne zu vernehmen und Motorengeräusche von den Straßen am Fuß des Hügels, und er schaffte es, wieder hinauszugehen. Er wollte dem Unausweichlichen aufrecht entgegentreten, auch wenn er von Kopf bis Fuß in Verbände gewickelt war.
    »Sir, Sie werden auf der Westseite gebraucht«, meldete eine der Schwangeren, die in einem Männerponcho, der ihrem wachsenden Bauch genug Raum ließ, auf Posten stand, am Feldtelefon.
    Valentine begab sich mit steifen Beinen auf die Reise. Sein schlimmes Bein tat nun ständig weh und pulsierte im Einklang mit den heilenden Verbrühungen. Ahn-Kha half ihm einige Stufen hinauf, und schließlich erreichten sie den Beobachtungsposten auf den Überresten von Solons Balkon. Drei Soldaten knieten dort, wechselten sich am Fernglas ab und starrten hinaus auf den Arkansas River, das blaue Band inmitten der grünen Berge der Ozarks.
    »Was in Gottes Namen ist das?«, fragte Valentine.
    Auf dem Fluss herrschte ein wildes Gewimmel. Eine Flotte von Wasserfahrzeugen, keines mehr als zehn Meter lang, und viele zogen andere Boote, von Ruderbooten bis zu Kanus im Doppelpack, hinter sich her.
    »Verstärkung?«
    »Kommt auf den Blickwinkel an. Sehen Sie - die Mörser schießen auf sie.«
    Die Geschütze auf den Pulaski Heights jagten Granaten in das Durcheinander der schnell dahinziehenden Boote, erreichten aber nicht mehr, als dass die Bootsinsassen nass wurden.

    Styachowski rannte unter ihnen an den von Trümmern übersäten Fundamenten von Solons Residenz entlang, stolperte über einen Holzbalken und landete flach auf dem Bauch. Sie rappelte sich auf, machte sich aber nicht die Mühe, sich den Schmutz vom Kinn zu wischen.
    »Sie ziehen sich zurück, Sir«, rief sie mit einer Stimme, so schrill wie die eines aufgeregten Schulmädchens. »Nicht die Boote, die Quislinge. Sie steigen von ihrem Hügel runter.«
    »Wollen sie die Boote am Anlegen hindern?«
    »Nein, sie laufen nur weg«, sagte Styachowski. »Sie rennen zur Brücke, als wäre der Teufel hinter ihnen her. Gerade ist ein Zug voller Männer in östlicher Richtung abgefahren.«
    Valentine blickte hinab auf den Fluss und sah etwas, das ihm vertraut erschien. Ohne ein Wort der Entschuldigung riss er dem Mann neben sich das Fernglas aus der Hand und richtete es auf das Boot, das gleich auf das führende folgte. Über dem Außenbordmotor war eine Fahnenstange. Die Staatsflagge von Texas flatterte in der Brise.

    Auch die Quislinge wurden von den Booten überrascht. Sie ließen die Geschütze auf den Pulaski Heights zurück und flüchteten mit ihren Kameraden in Richtung Pine Bluff. Als Valentine sicher war, dass sie die Hügelkuppe geräumt hatten, holte er die Verwundeten aus ihren furchtbaren Löchern und

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