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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Randolph.
    Valentine hatte das Gefühl, dass Randolph nur herausfinden wollte, ob er ihn zu einem weiteren Kampf provozieren konnte. Er reduzierte seine Lebenszeichen - eine mentale Technik, die auch hinsichtlich seines Temperaments wahre Wunder wirkte.

    »Ich kenne ihn, Sir«, sagte Finner. »Ein guter Mann. Offizier bei den Wölfen.«
    »Verzieht euch, verdammt nochmal«, herrschte Randolph die Männer an. »Der Kampf ist vorbei. Geht schlafen.« Dann konzentrierte er sich wieder auf Valentine. »Wirklich? Dann bringen wir Sie wohl besser zum General, Captain . Soll der entscheiden, was wir mit Ihnen machen. Spione, die versuchen, in unser Lager einzudringen, pflegen wir zu erschießen, müssen Sie wissen.«
    Die Männer halfen den Kämpfern auf die Beine. Randolph machte eine Geste mit dem Kinn und legte eine Hand an sein Waffenhalfter. Valentine ging in die angezeigte Richtung, und der Captain zog seine Waffe. Er zielte nicht auf Valentine, aber es würde ihm keine Mühe bereiten, die Mündung etwas höher zu halten.
    Finner folgte ihnen. Nur Valentines Ohren waren gut genug zu hören, dass er sein Gewehr im Futteral entsicherte.

    »Der General ist lange wach«, sagte Randolph, als sie sich einem altehrwürdigen Haus aus dem zwanzigsten Jahrhundert näherten. Drinnen brannte Licht, und auf der Veranda standen Wachen. Wo einmal eine Schaukel gewesen sein dürfte, wachten nun aufgestapelte Sandsäcke und ein Maschinengewehrnest über die Fahrzeuge, die auf der freien Fläche vor dem Haus geparkt waren. Valentine roch ein Grillfeuer auf der Rückseite des Gebäudes.
    »Wir haben hier einen Beschaffungsoffizier, der gerade aus Texas angekommen ist und den General sprechen möchte«, sagte Randolph zu dem Lieutenant, der auf der anderen Seite der Fliegentür auftauchte. »Sagt er jedenfalls.«
    »Ich habe ihn hergebracht«, fügte Finner hinzu.

    »Danke, Sergeant, das ist alles«, beschied ihm Randolph.
    »Lasst sie rein, Jungs«, befahl der Lieutenant. Er hatte goldblondes, zu einem Zopf geflochtenes Haar und seine nackten Arme ragten aus einer Weste, die aus einem Schlächterumhang gefertigt war und vor Pistolen und Handgranaten nur so strotzte. Vier rote Karos zeichneten sich auf der Haut an seinem Unterarm ab. Valentine nahm an, dass er ein Bär war. Der Lieutenant musterte Valentine von oben bis unten. »Ich glaube, ich kenne Ihr Gesicht, aber ich weiß nicht, woher.«
    »Red River, fünfundsechzig. Sie und Ihre Bären haben das Kraftwerk und das Arsenal überfallen, während zwei Wolfskompanien einige der Plantagen angegriffen haben. Ich war Junior in der Zulu-Kompanie. Aber wir wurden uns nie vorgestellt.«
    »Mein Bärenname ist Nail. Ich war im Team Able. Damals mussten wir ziemlich überstürzt aus Louisiana abhauen, wenn ich mich recht erinnere, Captain …«
    »Ghost ist der Name, mit dem ich in Dokumenten geführt werde«, sagte Valentine.
    Nail streckte die Hand aus. »Dokumente. Der ist gut.« Sie schüttelten einander die Hand. »Schön, Sie lebendig wiederzusehen, Ghost. Die Zulu wurde in einen Kampf am Mississippi verwickelt, als die ganze Geschichte angefangen hat. Ich weiß …«
    »Wir können später Neuigkeiten austauschen, Lieutenant«, fiel ihm Randolph ins Wort. »Ich bin überzeugt, der General möchte erst den Bericht dieses Mannes hören. So amüsant diese Unterhaltung mit all den Jägercodenamen auch sein mag.« Er drehte sich zu Valentine um. »Wenn ich das richtig verstehe, dann sind Sie eine … äh … Katze?«
    Valentine sagte nichts.

    »Mit Verlaub, Sir, viele von uns haben Familie«, sagte Nail. »So schützen wir sie.«
    Randolph achtete nicht weiter auf den Bären und winkte einen Adjutanten herbei. Valentines Blick folgte dem Adjutanten in das Speisezimmer des Hauses, in dem sich Akten auf einem langen Tisch stapelten. An der schmuddeligen Wand stand eine Anrichte voller halb geleerter Teller und Schnapsflaschen. Im Licht eines Kandelabers saß ein Mann in rotgestreifter Hose. Ein Mantel mit protziger, goldener Stickerei lag auf dem Stuhl neben ihm. Er hatte einen massigen Leib und einen kleinen, kahlen Kopf auf einem dürren Hals; die sonderbaren Proportionen erinnerten Valentine unwillkürlich an eine Schildkröte. General Martinez erhob sich und warf sich den Uniformmantel über die Schultern.
    »Ärger, nichts als Ärger«, grummelte der General. Er hatte den ordentlichsten Van-Dyke-Bart, den Valentine je gesehen hatte, beinahe, als wollte er den Mangel an Haaren auf

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