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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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haben. Es war ein Massaker. Ein anderes Wort gibt es dafür nicht. Ich habe es geschafft und bin weiter nach Süden gelaufen. An der Crowley Ridge bin ich auf ein mehrere Wochen altes Schlachtfeld gestoßen; unsere Männer hingen überall in den Baumkronen, und die Krähen haben sich an ihnen gütlich getan. Irgendwo hier in der Gegend habe ich schlechtes Wasser erwischt und mir einen Bazillus eingefangen.
Auf einem Heuboden bin ich wieder zu mir gekommen; ein paar Bauern haben mich herumirren gesehen. Sie haben gesagt, ich hätte Fieber gehabt und dummes Zeug erzählt. Ich habe ungefähr zehn Kilo abgenommen. Diese Familie, die mich gerettet hat, hat mir erzählt, die Kur wären jetzt an der Macht, aber sie hätten gehört, dass in den Ouachitas immer noch gekämpft wird, unten bei Hot Springs. Lassen Sie uns Rast machen.«
    Finner setzte sich, und Valentine gesellte sich zu ihm und rieb sein müdes linkes Bein. Finner bot ihm eine Edelstahlfeldflasche an, doch Valentine roch nur kurz daran, schüttelte den Kopf und gab sie ihm zurück.
    »Als ich krank war, habe ich meine Klinge und mein Gewehr verloren. Als es mir wieder gut genug ging weiterzuziehen, haben sie mir einen Beutel Proviant mitgegeben und mir das Versprechen abgenommen, dass ich behaupte, ich hätte ihn aus einem anderen Dorf, sollte ich geschnappt werden. Ich bin drei Deserteuren begegnet, die auf dem Weg zu den Bergen von Kentucky waren. Sie haben mir gesagt, in den Ozarks wäre alles vorbei. Wir wurden von allen Seiten angegriffen, sogar von oben. Erst sind sie nur über das Gebiet geflogen und haben wilde Schlächter abgeworfen. ›Sappeure‹ haben sie die genannt. Ich schätze, von denen sind hier Hunderte rumgelaufen.«
    »Ich habe sie gesehen. Sie ziehen immer noch durch das Gebirge.«
    Finner wischte sich die Stirn ab. »Das Kommando Süd musste Wolfs- und Bärentrupps losschicken, um mit den Sappeuren fertigzuwerden. Als dann der echte Angriff kam, hatten sie nicht mehr genug Reserven, aber man hat mir erzählt, das hätte auch nicht mehr geholfen.«
    »Wann hat es Sie in die Ouachitas verschlagen?«
    »Letzten Sommer. Ich muss Sie warnen. Wir sind so was wie eine Ad-hoc-Truppe. Jeder Einzelne von uns ist
hier, weil er hier sein will; keine Parade, kein Drill, kein Kriegsgericht. Und nicht genug Ausrüstung, um mehr zu tun, als am Leben zu bleiben. Wir kämpfen im Grunde nur, damit wir nicht in Gefangenschaft geraten. Und ich würde an Ihrer Stelle nicht mit dem Titel ›Captain‹ hausieren gehen; dem General würde das nicht gefallen, solange er Sie nicht in seinen Stab aufgenommen hat.«
    »General wer?« Valentine schätzte es nicht, jemanden nur dem Titel nach zu kennen. Zudem erinnerte ihn »General« an das Oberhaupt des Verbogenen Kreuzes.
    »Martinez. Ehemals Zwölfte Wachen.«
    »Sagt mir nichts.«
    Valentine fühlte die Dunkelheit heraufziehen. Feuchte Kälte schlug sich in der Luft nieder.
    »Früher war er kein General. Er war Colonel der Zwölften.«
    »Die hatten diese getigerten Käppis. Orange und schwarz. Normalerweise stationiert in der Arkansas Gap.«
    »Richtig. Haben sich von Truppen aus Texas die Scheiße aus dem Leib prügeln lassen. Und die herrschen jetzt über das Gebiet um Fort Scott und die Ouachitas. Söldner aus Texas und Oklahoma. Die müssen den Dallas Corridor komplett geräumt haben. Es heißt, an der Invasion wären über hunderttausend Mann beteiligt gewesen.«
    »Wie ernähren die all diese Leute? Stören die Guerillas nicht die Nachschublinien? Als ich bei der Zulu war, gehörte das zu unseren Aufgaben im Katastrophenfall.«
    »Kann ich nicht sagen. Ich habe meine Zeit mit Plünderungen verbracht, nicht mit Kampf- oder Aufklärungseinsätzen. Aber ich habe tief im Wasser liegende Frachter den Arkansas rauffahren sehen. Rinder und Reis.«
    »Ich bin durch den Nordosten von Texas gekommen. Die Patrouillen dort kamen mir recht klein vor.«

    »Ja, die Kur in Texas denken in größerem Rahmen. Angeblich wollen die sich auch einen Teil der Ouachitas schnappen. Aber jetzt ist irgendein neuer Großmotz aufgetaucht, der alles von den Ruinen von Little Rock aus organisiert. Das ist derjenige, der hier jetzt wirklich die Macht hat. Ein Mensch, ob Sie es glauben oder nicht. Der Alte Satan und seine Kurbande.«
    »Satan?«
    »Solon. Konsul Solon, so steht es in seinen Papieren.«

    Valentines Nase verriet ihm, dass sie sich dem Lager näherten, ehe sie auch nur den ersten Wachposten passiert hatten.

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