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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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nicht einmal Ahn-Kha, folgt mir. Wir wollen sie verwirren; Kampfhandlungen werden sie schneller durchblicken lassen als alles andere.«
    Ein Sergeant, gefolgt von einem Corporal, der wie ein treuer Hund hinter ihm herlief, trat aus einem kleinen Häuschen und musterte das Schauspiel der vierhundert Meter langen Menschenschlange, die auf seinen Posten
zuhielt. Die beiden trugen getigerte Tarnkleidung mit den gelben ATM-Insignien an der Schulter. Valentine trieb sein Pferd mit den Absätzen voran, als Ahn-Kha sich vor ihm aufbaute und die Zügel ergriff.
    »Ich habe dich mit Post sprechen hören. Wenn das schiefgeht, sollen wir dir nicht zu Hilfe kommen?«
    »Nicht einmal du, alter Gaul.«
    »Wenn ich dir nicht zu Hilfe kommen kann, mein David, dann komme ich mit dir.«
    »Post wird dich brauchen, falls …«
    »Du wirst mich mehr brauchen.«
    Ahn-Kha legte die Ohren flach an den Kopf, stellte sich breitbeinig auf und blockierte die Straße wie ein knapp zweihundert Kilo schwerer Eichenstamm.
    »Dann spielst du eben meinen Leibwächter«, sagte Valentine, der wusste, wann er geschlagen war, und nicht den Eindruck vermitteln wollte, es gäbe Unstimmigkeiten im Führungsstab.
    Sie näherten sich dem Wachposten. Valentine grüßte den Sergeant schon von weitem.
    »Wir sind einen Tag zu spät dran, ich weiß. Schlechtes Wetter«, sagte Valentine.
    »Einen Tag zu spät wofür?«, fragte der Sergeant, der sich weniger auf Valentine und die unbewaffnete Kolonne weiter hinten konzentrierte als auf Ahn-Kha. Plötzlich war Valentine froh darüber, dass Ahn-Kha darauf bestanden hatte, ihn zu begleiten.
    Valentine setzte eine finstere Miene auf und drehte den Kopf so, dass die drei Zacken an seinem Kragen zu sehen waren.
    »Colonel«, fügte der Sergeant hinzu und salutierte.
    »Für Ausrüstung und Transportwesen, Sergeant. Rekruten aus Station 26, dem Stützpunkt von District Commander Frum.«

    Der Corporal überprüfte sein fast leeres Klemmbrett. »Sie sind Colonel Le Sain.«
    »Aus Louisiana«, sagte Valentine und öffnete einen Ranzen, dem er ein Bündel Papiere in einem dehnbaren, wasserdichten Umschlag entnahm, den er dem Sergeant reichte. »Marschbefehl liegt obenauf. Weiter hinten finden Sie die Anforderungen für Material und Beförderung und den Einsatzbefehl jedes Rekruten samt den Dienstplänen, obwohl Sie sich darüber nicht den Kopf zerbrechen müssen. Es ist nicht nötig, dass Sie den Namen jedes Einzelnen überprüfen; meine Offiziere sind für jede Person verantwortlich, die an Bord geht. Wenn jemand desertiert, halte ich den Kopf dafür hin.«
    Der Sergeant musterte noch einmal den Dienstausweis, der an Valentines Brusttasche hing. »Hat man Ihnen keine Transportgelegenheit für die Straße zur Verfügung gestellt, Colonel, äh, Le Sain?«
    »Zu knauserig. Außerdem härtet sie das ab.«
    »Ich informiere den General über Ihre Ankunft.«
    »Dann sagen Sie ihm, das Wetter hat uns aufgehalten. Teufel auch, am besten gehe ich mit, falls irgendwelche Fragen auftauchen.«
    »Ja, Sir. Corp, lassen Sie den Colonel und seinen Haufen passieren.« Der Sergeant verschwand in seiner Wachstube.
    Valentine stieg ab und über eine Kette, die zwischen zwei Panzersperren aus Beton gespannt war und die Straße blockierte. »Aus Louisiana, Sir? Ich habe selbst früher in Texas gedient. Kann’s kaum erwarten, wieder heimzukommen.« Neugier spiegelte sich in den Zügen des Corporals, nicht Misstrauen.
    »Ich bin dauerhaft hier stationiert.«
    Das Wachhäuschen stand in den Überresten eines Stahlbetonbaus, der irgendwelchen gewerblichen Zwecken gedient
haben musste. Männer in locker sitzender Arbeitskleidung bauten Außenwände aus Schutt wieder auf, ummauerten elektrische Leitungen, die bereits gelegt wurden, mit mehr oder weniger intakten Hohlblocksteinen. Andere arbeiteten an einer Art Überbau und errichteten etwas, das aussah wie eine Miniaturausgabe eines Flughafenkontrollturms. Sämtliche Arbeiter hatten leuchtend orangefarbene Reißverschlusstaschen im Brustbereich ihrer Overalls.
    »Zwangsarbeiter?«, fragte Valentine den Corporal.
    »Das Übliche, Sir. Erst war es viel Zwang und wenig Arbeit, aber inzwischen haben sie sich daran gewöhnt.«
    »Gut.«
    Der Geruch von nassem Zement stieg Valentine in die Nase, während der Sergeant die Verantwortung an den Lieutenant weiterreichte, der sie wiederum an ein Funkgerät weitergab. Der Lieutenant, ein Mann in den Dreißigern, dem ein Ohrläppchen fehlte, hängte das

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