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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Feldtelefon auf und kam auf Valentine zu.
    Die Katze gab sich Mühe, sich seine Erleichterung nicht anmerken zu lassen, als der Mann salutierte. »Hallo, Sir«, sagte er und offenbarte einen Mund voller schwarz umrandeter Zähne. »Entschuldigen Sie, dass es so lange gedauert hat. Es tut mir wirklich leid, aber hier geht einiges durcheinander. Über die Männer weiß man hier Bescheid, aber von Ihnen weiß Brigadier Xray-Tango nichts, Sir.« Valentine fühlte, wie ihm am Rücken der kalte Schweiß ausbrach.
    »Ich habe meine Anweisungen schon vor einem Monat erhalten. Die einzige Änderung war ein Wechsel in letzter Minute; ich sollte mich in Fort Scott statt in Hot Springs melden. Das wurde dann am nächsten Tag nochmal geändert. Dann hieß es, ich solle Station 26 aufsuchen, um diese Rekruten zu übernehmen.«

    »Sieht aus, als hätte irgendjemand die Änderung übersehen, Sir.«
    »Befehl. Änderung. Widerruf. In Hot Springs geht auch einiges durcheinander.«
    Der Lieutenant zuckte mit den Schultern. Er sah aus, als wollte er etwas zu Ahn-Kha sagen, überlegte es sich aber offenbar wieder anders. »Brigadier Xray-Tango will Sie und Ihren Marschbefehl sehen, ehe Ihre Männer einquartiert werden. Schätze, Ihren Grog können Sie mitnehmen.«
    »Entschuldigen Sie, junger Mann. ›Xray-Tango‹? Ist das ein übliches Akronym hier oben?«
    »Nein, das ist ein Name. Er ist der kommandierende Offizier für dieses ganze Gebiet von New Columbia. Er ist auch neu.«
    »Verstehe. Ich wünschte, man würde mir so etwas vorher sagen.«
    »Wenn Sie mir folgen wollen, Sir.«
    Valentine lächelte. »Ich freue mich drauf, diesen Brigadier kennenzulernen.«

    Little Rocks Ansammlung von Lagerhäusern und Piers war, wie auf dem Schild über dem Eingang zu lesen war, Station 3, und die Station hatte sogar ein Motto: »Scheideweg in die Zukunft«. Diese Worte glaubte Valentine zumindest zu sehen, als er unter einem Türsturz im klassizistischen Stil aus der Zeit vor 2022 hindurchging. Der Rest des Hauptquartiers bestand aus einem zusammengestoppelten Durcheinander aus Holzböden und Ziegelmauern und einem Holzbalkendach. Die Kommunikationssysteme umfassten neben einem Funkraum im Obergeschoss auch ein altmodisches Rohrpostsystem. Es gab ein deutlich vernehmbares Wuuusch , als eine neue Nachricht am Schreibtisch eines Offiziers eintraf. Ein anderer schrieb
Ausgangspost in Blockbuchstaben auf kariertem Papier und schoss sie zurück ins Obergeschoss.
    »Der General möchte Sie jetzt sehen, Sir«, sagte ein Corporal mit dem selbstbewussten Auftreten eines rangniedrigen Unteroffiziers, der es gewohnt war, Offiziere herumzukommandieren.
    Der Brigadegeneral hatte ein Eckbüro mit schmalen Fenstern, deren Scheiben das erste intakte Glas waren, das Valentine in den Ruinen zu sehen bekam. Was die Fenster an Wandfläche übrig ließen, wurde von Karten und Pinnwänden eingenommen. Ein Barschrank enthielt anstelle von Flaschen Trophäen in Form von Figuren in unterschiedlichen Kampfkunstposen. Der Schreibtisch roch frisch lackiert.
    »Kaffee?«, fragte Brigadier Xray-Tango. Er hatte eine schmucke Uniform mit dem üblichen gelben Stern auf der Schulter, machte einen tüchtigen Eindruck und trug das Haar so kurz, dass es an den samtigen Flaum eines Pfirsichs erinnerte. Freundliche, aber gehetzte Augen blickten unter buschigen Brauen hervor. Etwas war sonderbar an seinem Gesicht, und Valentine brauchte einen Moment, um herauszufinden, was es war. Xray-Tangos linkes Auge war weiter geöffnet als das rechte, aber es sah nicht aus, als würde er das rechte Auge zusammenkneifen, eher so, als bliebe links das Lid oben hängen. Valentine pflegte nach dem Gesicht eines Mannes seine Hände zu betrachten, und so musterte er die von der Arbeit rauen Finger, als der Brigadier den Kaffee einschenkte. An den Nägeln sah er Ränder, die zu der frischen Farbe des Schreibtischs passten, auf dem eine Tafel stand mit der Aufschrift BGDR GENERAL S. XRAY-TANGO.
    »Danke, Sir«, sagte Valentine und sog das Aroma aus der Thermoskanne auf. »Der echte Stoff?«
    »Ein Privileg meines Dienstgrads.«

    »Wofür sind all die Teile? Boxen?«
    »Ein paar. Je von Taekwondo gehört?«
    »Das ist so was wie Kickboxen, richtig?«
    »Nicht ganz. Es ist eine Kampfkunst. Ich habe für meine alte Brigade im Westen gekämpft und mich ungeschlagen zurückgezogen.« Er streckte die linke Hand aus; neben seinem Ehering prangte ein rubinroter Meisterschaftsring, in den die Buchstaben »S X

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