Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
Vom Netzwerk:
ihm nur noch ein erbärmlich aussehender Captain. Valentine hatte getan, als schliefe er in der freien Zeit, während Solon mit jedem einzelnen Offizier sprach; die Erschöpfung hatte die Vortäuschung Realität werden lassen.
    »Der Konsul möchte sie jetzt sprechen«, sagte der Adjutant. Valentine wurde in Solons unterirdisches Büro gebracht. Die blaugrünen Wände rochen noch schwach nach frischer Farbe. An der Wand hing ein orientalisches
Tafelbild bestehend aus drei Bildern mit eigenem Rahmen, einzelne Werke, die zusammen ein größeres Kunstwerk bildeten. Die größte Figur zeigte einen Krieger mit einem Bogen. Valentine warf einen Blick in die Ecke des Büros, in der ein Kurzbogen mit einem Köcher voller Pfeile stand.
    »Colonel Le Sain«, sagte Solon und blickte von seinen Papieren auf. »Unser ehrgeiziger junger Neuzugang. Bitte, setzen Sie sich.«
    »Danke, Sir«, sagte Valentine und nahm in dem Clubsessel vor Solons Schreibtisch Platz. Der Konsul hatte die Beine absägen lassen, wodurch er eine überlegene Größe bekam, die er im Stehen nicht hatte.
    »Wie ich bemerkt habe, haben Sie meinen Bogen bewundert.«
    »Er ist wirklich ansprechend. Schönes Holz.« »Mein Ruhepol. Ich ziehe mit dem Bogen los, wenn ich nachdenken muss. Oder eher, wenn ich nicht denken will, jedenfalls nicht bewusst. Ich nehme Sie mal mit und zeige ihn Ihnen, wenn die Pflicht uns etwas weniger abfordert. Sind Sie bei der Präsentation mitgekommen?«
    »Ja, Sir. Sie waren gründlich, dass muss ich wirklich sagen. Wir müssen nur noch südlich des Arkansas ein bisschen aufräumen. Im Norden scheinen Sie schon alles, was vom Widerstand übrig war, im Sack zu haben.«
    »Die sind ein bisschen wie Tiger auf einem Baum. Wenn man sie anstupst, springen sie runter. Unschön für jeden, der zufällig unter ihnen steht, aber das ist das Ende des Tigers.«
    »Es könnte aber auch für den gefährlich werden, der auf den Baum klettert, um den Tiger anzustupsen.«
    »Dann haben Sie Ihre Rolle also verstanden. Sie wollen eine Chance zum Ruhm; ich werde Ihnen den Wunsch erfüllen.«

    »Die müssen inzwischen ziemlich hungrig sein. Worauf warten wir?«, fragte Valentine.
    Solons schlaffes Gesicht spannte sich an. »Anscheinend haben sie sich jahrelang auf solch einen Fall vorbereitet. Vorräte in Höhlen, Minen an allen wichtigen Straßenkreuzungen. Und Ihnen ist sicher bewusst, dass die geborgten Kräfte mehr oder weniger intakt zurückgebracht werden müssen.«
    »Das ist mir klar, Sir.«
    »Darum ist ein überstürzter Überfall keine Option. Es ist unsere eigene Schuld. Wir haben nicht schnell genug nachgestoßen, als sie gescheitert sind. Es muss sogar Pläne zur Zivilverteidigung gegeben haben, wenn sie für die Zivilisten so viel bereitgestellt haben. Wissen Sie, dass wir Vieh in den Bergen eingefangen haben? Ich war in Versuchung, mir ein paar Ringe zurückzuholen, da meine Generäle zugelassen haben, dass diese Leute samt ihren Hühnern und Schafen entkommen. Hoffnungslose Inkompetenz, aber was will man schon von Streitkräften erwarten, die außer verklärter Polizeiarbeit und dem Niederschlagen von Aufständen jahrzehntelang nichts geleistet haben? Die sind schussscheu.«
    »Warum setzen wir keine Grogs ein?«
    »Die Grogs haben ihre eigenen Probleme. Die aus St. Louis ziehen nur für Land in den Krieg, und ich habe nicht vor, ihnen auch nur einen Quadratzentimeter von Trans-Mississippi zu überlassen. Ganz im Gegenteil. Wenn wir hier alles unter Kontrolle haben, werden wir weiter nach Norden expandieren. Das ganze Missouri Valley von St. Louis bis Omaha ist voll von ihnen; das wird sich ändern.«
    »Die Hohen Tiere haben ihnen das Land im Gegenzug für …«
    »Seien Sie nicht albern, Colonel. Dieser Handel liegt weit zurück, und er wurde auch nicht mit der Trans-Mississippi-Konföderation
geschlossen. Ich habe mit den Dreiundzwanzig gesprochen, und sie stimmen mir zu. Sie haben bisher nur die Saat gesehen, die eines Tages am Oberlauf des Mississippi aufgehen wird, am Tennessee, am Missouri, am Arkansas, ja, sogar am Ohio. Darum bin ich nach Westen gegangen, Le Sain. Ellbogenfreiheit. Die Zeit, in der ich mir den Kopf über Strategien zerbrochen habe, die mir die Kontrolle über vier weitere Landkreise in Virginia oder eine Stadt in Maryland einbringen konnten, ist vorbei.«
    »Sie kommen aus dem Osten, Sir? Dort wollte ich mich immer schon mal umsehen.«
    »Das kann ich mir kaum vorstellen. Es ist das reine Chaos.«
    »Also sind

Weitere Kostenlose Bücher