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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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über große Zahlen von Quislingkräften überall in den Ozarks erhalten, aber die Bedingungen, die all dem zugrunde lagen, hatten die Gültigkeit verloren. Er hatte neue Vereinbarungen getroffen wie ein Schuldner, der versucht, die Fälligkeit seiner Zahlung um ein paar Monate hinauszuzögern, indem er höhere Zinsen anbietet. Ihm blieb noch bis zum Ende des Sommers Zeit, seine Schuld zu begleichen, das Freie Territorium zu besiegen, ehe er achtzig Prozent seiner Männer verlöre. Wenn es ihm gelang, während des Frühjahrs und Sommers die Schlupfwinkel des Kommandos Süd auszuräumen, hatte er genug, um sein Trans-Mississippi mit Hilfe der Führer seiner kurischen Regionen zu besetzen und die Schuld durch die sterblichen Hüllen seiner Gegner abzuzahlen.
    Valentine ertappte sich dabei, eine gewisse Achtung vor seinen Mitoffizieren zu empfinden. Sie stellten intelligente Fragen, machten sich mit sauberer, feiner Handschrift Notizen in ihren Protokollen und beteiligten sich mit einfallsreichen Vorschlägen. Sie waren effizient, ja, aber auch ziemlich kalt. Wie Windhunde, die begierig darauf waren, auf den Hasen losgelassen zu werden, dachten sie nur an die Beute, nicht aber an die Männer in Uniform um sich herum. Eine vergleichbare Gruppe von Offizieren des Kommandos Süd wäre ungezwungener; man würde scherzen und spötteln und sich gegenseitig etwas vormachen.
    »Als Nächstes wird er mit jedem einzeln sprechen«, sagte Xray-Tango und unterbrach Valentines Gedankengang. Der General klopfte begutachtend gegen den Türrahmen
aus Kiefernholz. Valentine sah das zuckende Auge und wusste, dass Xray-Tango Anweisungen erhalten hatte, die ihm nicht schmeckten.
    »Hat er sie beauftragt, an der Brücke zu arbeiten, General? Oder an den Schleusen?«
    »Nein, nichts in der Art. Es wäre gescheit. Er will sein Haus fertigstellen, damit er seinen Regierungssitz aus Fort Scott hierherverlagern kann. Die dreiundzwanzig Repräsentanten werden bald hier sein.«
    »Dreiundzwanzig Schlächter? Das wird nicht schön werden.«
    »Diese sind nicht so schlimm. Ich habe sie schon alle am Konferenztisch sitzen gesehen. Sie sind wie Zombies; sie sitzen einfach nur da, bis sie für die hohen Tiere am anderen Ende Augen, Ohren und Mund benutzen müssen. Er füttert sie mit Schweinen statt mit Menschen. Es gibt da irgendein Problem mit der Entfernung, sie können von weitem nicht richtig animiert werden, und die, die näher dran sind, haben genug anderes zu tun.«
    »Was ist dann das Problem, Sir? Sie wirken verärgert.«
    »Ich habe darum gebeten, mich nach dem Vorstoß zur Ruhe setzen zu dürfen. Ich spüre das Alter, Le Sain. Ich bin es leid, Entscheidungen für Idioten zu treffen, die man kaum einen Tag zuvor vor exakt die gleiche Entscheidung gestellt hat. Und dann ist da … dieser Abend. So etwas macht einen fertig.«
    »Hat er abgelehnt?«
    »Er hat gesagt, er brauche noch fünf Jahre, um die Grundlagen für New Columbia zu schaffen. Danach könnte ich gehen, hat er mir versprochen. Brücken, Straßen, Fabriken, Wohnhäuser; er hat sogar von einem Flughafen gesprochen. Die Kur wollen nichts in der Luft sehen, was größer ist als ein Buschflugzeug, aber ihm spukt die Idee einer Luftstreitmacht für Trans-Mississippi im Kopf
herum. Ich fürchte nur, dass sie nach den fünf Jahren noch fünf Jahre von mir verlangen, ehe ich mein Land erhalte, und ich habe Grund zu dieser Annahme. Sie müssen wissen, Le Sain, er hat mir versprochen, ich könnte in den Ruhestand gehen, wenn wir mit dem Kommando Süd fertig sind. Ich mag es nicht, wenn man mit mir spielt. Mit Leuten, die besser darin sind, Versprechen zu machen, als sie zu halten, komme ich nicht zurecht.«
    »Ich werde mir mal meine Standpauke holen«, sagte Valentine.
    »Kommen Sie nachher zu der Party?«
    »Was für eine Party, Sir?«
    »Sie haben sich in letzter Zeit ziemlich verkrochen. Wir haben eine kleine Feier in der Blauen Kuppel. Waren Sie schon mal dort?«
    »Nein. Da war die Flut, Sir. Und danach war ich viel zu sehr mit unserer Ausstattung beschäftigt.«
    »Sie schulden es sich, auch mal ein bisschen zu leben, Le Sain. Junge Männer wie Sie. Kommen Sie rüber und amüsieren Sie sich ein bisschen.«
    »Seltsam, dass Sie das sagen. Ich habe mir selbst heute das Gleiche gesagt. Ich dachte, dieser Ausflug würde ein bisschen Spaß bringen.« Er verhakte einen Daumen in seinem Waffengurt. »Der Tag ist noch nicht vorbei.«

    Als ein Adjutant Valentine wachrüttelte, wartete außer

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