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Vampire Earth 5 - Verräterblut

Vampire Earth 5 - Verräterblut

Titel: Vampire Earth 5 - Verräterblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Polizei-Pick-ups fuhren westwärts. Valentine fragte sich, wie viele Unglücksraben sie zu den Schlächtern bringen mochten. Jeder zwei? Drei? Neun? Er starrte zum Fenster hinaus, bis die roten Rückleuchten ihn aus der Dunkelheit wie die Augen zweier Dämonen anblickten und schließlich verschwanden.
    »Du und deine Hobbys«, sagte Oriana leise.
    Fran Paoli drehte die Musik lauter, aber Valentine konnte sie immer noch verstehen, wenn er sich konzentrierte. »Es reicht mir eben nicht, nur mit einem guten Buch ins Bett zu gehen.«
    »Irgendwann wird sich das rächen.«
    »Du hast einen Spleen. Aber keine Sorge. Mit diesem Hinterwäldler werde ich schon fertig.«
    »Der will sich doch nur hochvögeln. Mach dir nur nichts vor.«

    Als sich der Wagen Xanadu näherte, hielt Valentine in den Wäldern Ausschau nach Schlächtern, konnte aber keine sehen oder spüren. Der Wachmann richtete kaum seine Taschenlampe auf den SUV, als der auf das Tor zukam. Fran Paoli wackelte mit den Fingern vor ihm, woraufhin er zweimal in Richtung Tor winkte, dessen Flügel nun auseinanderglitten.
    Paoli fuhr eine betonierte, von Sträuchern gesäumte Zufahrt hinauf und steuerte den Wagen in eine Einfahrt unter dem Südturm. »Zwei-eins-sechs auf dem Heimweg«,
sagte sie in ihr Mikro, woraufhin ein Rolltor nach oben glitt. Der SUV schaffte es gerade, unter dem Tor hindurch in die Garage zu kommen, und sie parkte auf dem beinahe leeren Parkdeck. Ein paar Motorräder, ein Pick-up, einige Golfmobile und ein flacher, eleganter Sportwagen verteilten sich aufs Geratewohl zwischen den Betonstützpfeilern wie Kühe, die sich zum Schlafen in einen Wald zurückgezogen hatten. Ein Anhänger mit einer elektrischen Benzinpumpe stand aufgebockt in der Nähe des Tors.
    »Die Grand Towers werden Ihnen gefallen. Würden Sie mir mit den Lebensmitteln helfen?«
    Valentine schnappte sich zwei Kisten, Oriana nahm eine.
    Sie gingen an einem farbenfrohen Wandgemälde vorüber, auf dem die Silhouetten von Kindern beim Ballspiel mit einem hüpfenden Hund abgebildet waren, und Fran Paoli strich mit ihrem Dienstausweis über eine dunkle Glasfläche. Eine Fahrstuhltür öffnete sich. In der Kabine roch es nach einem Reinigungsmittel mit Kiefernduft. Leise Musik ertönte aus verborgenen Lautsprechern.
    »Nach Hause«, sagte Fran Paoli, als sich die Fahrstuhltür schloss.
    »Muss man keinen Knopf drücken?«, fragte Valentine.
    »Ich könnte. Aber es gibt auch eine Sprachsteuerung. Ein paar von den Technikern der Sicherheitsabteilung spielen gern mit dem alten Kram herum.«
    »Ich wünschte, sie würden ein MRT in Gang bekommen«, sagte Oriana.
    Auf der Fahrt nach oben warf Valentine einen Blick in die Kisten. In Folie verpackte Kekse, eine Dose mit etwas, das sich Pâté nannte, eine Flasche Olivenöl auf deren Etikett sich eine Aufschrift befand, die Valentine für Kyrillisch
hielt, Artischocken, duftende Pfirsiche, Sardinen, eine große Tafel Schokolade in einer beschrifteten Verpackung …
    Der Fahrstuhl entließ sie auf einen mit Parkett ausgelegten Korridor. Sollte es oberhalb des zwölften Stockwerks noch eine weitere Etage geben, so verrieten die Knöpfe im Fahrstuhl nichts darüber. Wandleuchten zeichneten helle Streifen auf die rötlich braunen Wände.
    Fran Paoli hielt Orianas Kiste, während die ihre Tür aufschloss. »Gute Nacht. Ruf an, wenn ich die Visite für dich übernehmen soll.«
    »Danke, O.«
    Oriana bedankte sich bei Fran, als sie ihre Kiste mit Lebensmitteln nahm - etwas alltäglichere Fertiggerichte und Gefrierprodukte mit frostbedeckten Etiketten. Neben ihrer Tür hing eine laminierte Tafel in einem Wechselrahmen, auf der stand: ORIANA KREML, MD.
    »Ich wohne am Ende des Flurs, Tar-Baby«, sagte Fran Paoli.
    Sie ging voran und wiegte sich betont in den Hüften. Valentine schnalzte im Takt ihrer Schritte mit der Zunge. Sie wirbelte ihre Schlüssel an einem Schlüsselband durch die Luft.
    Das Schild an der Tür am Ende des Flurs verkündete: MEDIZINISCHE LEITUNG - VERANTWORTLICHE DIREKTORIN. Sie öffnete, und Valentine trat in einen kleinen Vorraum - der schwache Lichtschein eines Computermonitors fiel auf einen ledernen Bürostuhl - und dann in ein größeres Besprechungszimmer mit einem elegant geformten, gläsernen Konferenztisch. Deckenhohe Fenster reflektierten lediglich ihre Gesichter vor der Dunkelheit außerhalb des Hauses. Als sie den Raum durchquerten und zu einem Bereich mit Milchglasscheiben kamen, flammte Licht auf. Im Vorübergehen

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