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Vampire Earth 5 - Verräterblut

Vampire Earth 5 - Verräterblut

Titel: Vampire Earth 5 - Verräterblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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lassen.
    In Fran Paolis Wohnung gab es nicht viel, das irgendetwas über ihre Person verriet. Im Schlafzimmer sah er ein Foto, das sie als Teenager auf einem Pferd zeigte, gekleidet in eine khakifarbene Uniform mit einer keck schiefsitzenden Mütze. Ein grauhaariger Mann mit Tweedsakko und einem gezwungenen Lächeln hing in einem Rahmen an der Wand. Ein Pekinese mit traurigen Augen hockte auf einer Art Bonbonschale auf dem Küchentisch. Er war angeschlagen und verkratzt, aber die Schale enthielt weiter nichts als ein paar Haarbänder.
    Er sah zum Fenster hinaus. Der Blick aus dem Konferenzraum umfasste das Gelände vor den Scheunen und den Drahtzaun in der Ferne. Vom Wohnzimmer aus konnte man hingegen die drei anderen »Grands« sehen. Alle waren im Obergeschoss mit großen Fenstern ausgestattet, und er konnte ein paar Schreibtische und Wohnzimmereinrichtungen in den anderen Gebäuden ausmachen. Die
tiefer gelegenen Fensterreihen waren dunkel, soweit sie nicht hinter Rollläden verschwanden. Sie verrieten ihm nicht mehr, als dass es pro Raum ein Fenster gab, was bedeutete, dass es sehr viele einzelne Zimmer geben musste, über dreihundert pro Gebäude. Tausendzweihundert Zimmer.
    Zwischen den vier »Grands« gab es eine Art Gemeinschaftshof, hübsch eingerichtet mit vielen Bistrotischen in der Nähe der Bäume und Topfpflanzen am äußeren Rand und einem langen Pool in der Mitte, der wie ein Gewächshaus mit Glas überdacht war. Schwimmer zogen ihre Bahnen durch das Wasser, taten das aber recht gemächlich. Durch das beschlagene Glas konnte er nicht viel von ihnen erkennen. Andere Leute saßen an den Bistrotischen und genossen die letzte milde Herbstluft, doch aus dieser Höhe konnte er auch von ihnen nicht mehr erkennen als die Köpfe. Alle trugen entweder pinkfarbene oder blaue Kittel.
    Pink und blau. Pink und blau.
    Er stellte sein Glas Orangensaft auf einen Beistelltisch, ging in den Konferenzraum und sah durch das Teleskop. Er versuchte, es anzuheben, konnte es aber kaum bewegen. Sein Blick fiel auf das kleinere, abmontierbare Suchfernrohr. Er drehte eine Schraube los, löste es von dem Teleskop und ging zurück ins Wohnzimmer. Dort ließ er seinen Blick im Hof von Pink zu Pink wandern.
    Diese Patienten waren alle Frauen. Damit hatte er gerechnet. Sie waren hager, manche sahen krank aus, viele hatten mattes, kraftlos herabhängendes Haar. Aber auch damit hatte er gerechnet, denn dergleichen hatte er in der kurischen Zone schon häufig gesehen.
    Fast alle waren schwanger. Einige waren hochschwanger, andere hatten nur ein kleines Bäuchlein.
    Damit hatte er nicht gerechnet.

    Die Dusche wurde abgedreht. Valentine schnappte sich seinen Orangensaft und leerte ihn, während er das Suchfernrohr zurückbrachte und an das Teleskop schraubte. Er hoffte, er hatte es nicht zu sehr aus der Flucht gebracht. Er richtete das große Teleskop auf die Scheune aus, stellte das Gegengewicht neu ein und hinterließ klare Anzeichen dafür, dass er an dem Gerät herumgespielt hatte.
    Als Fran Paoli aus dem Badezimmer kam, das Haar mit einem Handtuch umwickelt, spülte er sein Glas in der Spüle aus.
    »Ich wollte gerade gehen«, sagte er.
    Sie küsste seinen Hals.
    »Ich nehme an, du hast keine Lust, beim nächsten Mal bei mir reinzuschauen«, sagte er.
    »Du bist ein bisschen übermütig.« Sie wickelte das Handtuch ab und fing an, sich den Kopf mit der trockenen Seite zu rubbeln.
    »Kein nächstes Mal?«
    »Aber natürlich gibt es ein nächstes Mal, Tar-Baby. Du bist so straff. Ich habe das Gefühl, ich habe noch nicht einmal angefangen, dich auszupacken.«
    »Ich bin in Zimmer …«
    »Diese alten, fleckigen Matratzen da unten bieten zwar einen besonderen Nervenkitzel, aber ich bin ein wenig besorgt wegen der Flöhe. Warum treffen wir uns nicht auf halbem Wege? Morgen könnte ich vielleicht ein Picknick arrangieren - ich habe einen freien Nachmittag. Und du kannst mir verraten, wo du diese Knackarschhose her hast. Ich hätte zu gern einen Rock aus diesem Leder. Ist das Ziege?«
    »Eher so was wie Wanze.«
    »Ist Michiver immer noch der Boss da draußen?«
    Valentine versuchte vergeblich, in ihren braunen Augen zu lesen. »Ja.«

    »Ich verschaffe dir morgen einen freien Nachmittag, wenn ich Zeit habe.«
    »Toll.«
    »Und sag dem alten Trottel, wir brauchen nicht mehr Kühe, sondern einen Golfplatz. Dieses Ein-Loch-Wunder auf dem handtuchgroßen Gelände auf der Nordseite bin ich wirklich leid.«
    »Ich bin der Sockelmann am

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