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Vampire Earth 5 - Verräterblut

Vampire Earth 5 - Verräterblut

Titel: Vampire Earth 5 - Verräterblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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verpasse eine Operation.« Damit ging sie.
    Valentine schlief nicht. Stattdessen dachte er gepeinigt über Sinn und Zweck dieser Fingerabdruckgeschichte nach. Wurden sie in einen Umschlag gepackt und in irgendeinen Katalog aufgenommen, in dem sie verschwanden, bis sich ein gelangweilter Angestellter ihrer annahm? Oder würden sie gescannt und mit einem der Computer von Xanadu erfasst werden, der daraufhin eine ganze Liste seiner Verbrechen wider die kurische Herrschaft ausspucken würde, und zwar so schnell, wie die Daten eben zusammengerafft und angezeigt werden konnten? Wie viel Zeit blieb ihm, bis dieses lange, niedrige Gebäude im Zentrum von Xanadu, dieses Krokodil, das seinen Sumpf sicherte, erwachte und ihn mit Haut und Haaren verschlang? Die kurische Herrschaft konnte ein geschickter Dieb auf Zehenspitzen umgehen wie einen schlafenden Drachen, ja, er konnte sogar über den Drachen hinwegschleichen. Doch machte er zu viel Krach, weckte er ihn gar, indem er ihn angriff, so würde der Drache ihn mühelos verschlingen.
    Das Klügste wäre, diese Operation noch in dieser Nacht abzublasen; Ahn-Kha holen, Ali suchen und den Fluss in Princes Boot noch vor dem nächsten Schichtwechsel überqueren.
    Doch konnte er Post unter die Augen treten und ihm erzählen, dass seine Frau ein mit Drogen vollgepumpter Uterus im Dienst der kurischen Herrschaft war? Besser, er log und erzählte ihm, sie wäre tot.
    Dabei konnte er ihm die Nachricht nicht einmal persönlich überbringen. Er war ein Flüchtling, verurteilt nach
dem Ausbrechergesetz. Ahn-Kha oder Duvalier würden ihn in irgendeinem Genesungslager aufspüren müssen, indem man ihm half, sich an ein künstliches Bein und einen verkürzten Darm zu gewöhnen.
    Sie rauszuholen, noch dazu schnell genug, um einer Überprüfung seiner Fingerabdrücke zuvorzukommen, würde bedeuten, dass er Unterstützung brauchte. Konnte er der Tierärztin trauen?
    Wahnsinn. Er war wieder da, wo er angefangen hatte.
    Würde William Post das Gleiche für dich tun? Wie viel kann man von einem Freund erwarten?
    Nein, das wäre gemogelt. Die Frage muss lauten, welchen Wert hat ein Versprechen, hastig ausgesprochen neben einem Krankenhausbett, ein winziges Versprechen von David Valentine?

    Doktor Boothe gähnte, als sie zu der Tür ihrer Praxis kam. »Ayoob. Was ist passiert?«
    Er hatte versucht, ihr durch die schmale Öffnung der mit einer Kette versperrten Tür nur die gesunde Hälfte seines Gesichts zu zeigen. »Eine Schlägerei mit Ski und ein paar anderen Hilfsarbeitern. Darf ich reinkommen?«
    »Es ist elf Uhr abends.«
    »Es ist wichtig.«
    Sie schloss die Tür, und Valentine hörte, wie die Kette entfernt wurde. Er sah sich um. Nichts rührte sich in der kühlen Nachtluft.
    Boothe führte ihn in den gefliesten Operationssaal und schaltete eine Lampe ein. »Also, was gibt es so Wichtiges?«
    »Ich verlasse die Ordnance und gehe zurück nach Kentucky.«
    »Schön für Sie.«
    »Ich habe mich gefragt, ob Ihre Assistentin uns vielleicht begleiten möchte. Jeder, der sich auf dem Gebiet
der Veterinärmedizin auskennt, ist dort höchst willkommen.«
    »Pepsa? Warum sollte sie wie ein Hase davonlaufen?«
    »Sie ist stumm. Mich wundert, dass sie in dieser Herde nicht schon längst gekeult worden ist.«
    »Wie können Sie …«
    »Ich umgehe nur das süßliche Gerede, Boothe. Oder sind Sie der Typ Mensch, der immer nur die halbe Wahrheit sehen will? Ich habe Kontakte. Wir könnten sie an einen Ort bringen, an dem sie vor den Schlächtern sicher wäre, viel sicherer als in der Umgebung Ihrer Hundezwinger und Kuhställe.«
    »Wir?«
    »Ich. Ahn-Kha. Sie. Jemand außerhalb von Xanadu. Mehr möchte ich nicht sagen.«
    »Sie haben mir gerade Ihr Leben auf einem Silbertablett geliefert, das wissen Sie. Wenn ich den Sicherheitsdienst informiere, sind Sie noch in dieser Nacht dran. Und ich bekäme beim nächsten Belobigungsbankett der Ordnance einen der besten Plätze.«
    Valentine wollte die Frau nicht umbringen. Aber sollte sie zum Telefon greifen … »Wenn Sie die Sicherheitsleute so mögen, warum haben unsere Waffen Ihr Büro dann nie verlassen. Oder sind sie etwa weg?«
    Sie konnte nicht anders, sie sah sich über die Schulter um und blickte durch den Korridor zur Tür ihres Lagerraums.
    Boothe schien mit etwas zu kämpfen, das sich in ihrer Kehle festgeklemmt hatte.
    »Sie könnten mitkommen«, fuhr Valentine fort. »Sie könnten einfach im Clanland verschwinden oder in das Freie Territorium

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