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Vampire Earth 5 - Verräterblut

Vampire Earth 5 - Verräterblut

Titel: Vampire Earth 5 - Verräterblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Strichen mit lauter Lücken. Das größte Problem waren die Sicherheitsmaßnahmen. Dank einiger postkoitaler Streifzüge zu Fran Paolis Aktenschränken - er schloss stets die Tür, ehe er den Fernseher einschaltete, damit sie in Frieden schlafen konnte - hatte er herausgefunden, dass Gail in Zimmer 4115 im Westturm untergebracht und ihr Kaiserschnitt für Anfang Dezember angesetzt war. Mit seinem Dienstausweis konnte Valentine das Gebäude und die Stockwerke betreten, die ihm zugewiesen worden waren, außerdem die Aufenthaltsräume für die Mitarbeiter, aber er konnte nicht einmal innerhalb des Gebäudes ein anderes Stockwerk aufsuchen und erst recht nicht einen der anderen Türme. Ahn-Kha konnte frische Wäsche in das Erdgeschoss jedes der vier Häuser bringen, aber er konnte den Fahrstuhl nicht benutzen.
    Seine Gespräche mit Alessa Duvalier zeichneten sich durch zunehmende Besorgnis aus. Sie wollte wissen, was in seinem Kopf vorging.
    »Geh zurück, wenn du willst«, sagte Valentine. »Oder wird es mit Lance Corporal Scott Thatcher langsam ernst?«
    »Bald Sergeant Thatcher. Er spricht vom Heiraten. Er sagt, wenn es mal wieder Zeit für eine Beförderung ist, sehen einen die Offiziere dann mit ganz anderen Augen.«
    »Das ist doch wunderbar«, sagte Valentine.
    »Ich zähle die Tage, bis er die Frage ausspricht. Ich hoffe, dein Dienstplan lässt dir genug Zeit, um zu einer Verlobungsparty zu gehen.«

    Gails Kooperation würde einfach alles ändern. Während Tagsüber stand es den Frauen frei, den Innenhof aufzusuchen oder gar einen kleinen Park am Rande des Nordturms. Aber wie sollte er eine Frau dazu bringen, mit ihm zu kooperieren, die schon angestrengt nachdenken musste, um herauszufinden, ob sie eine Seite in ihrem Roman bereits zu Ende gelesen hatte oder nicht, und wie sollte er vorgehen, falls es ihm doch gelang?
    »Wir brauchen jemanden, der fahren kann. Jemanden, der wirklich gut fahren kann«, sagte Ahn-Kha, als im Oktober allmählich die Zeit knapp wurden. Schon jetzt gab es morgens meist Frost.
    »Das könnte machbar sein«, sagte Valentine. »Meinst du, wir können dem Doc trauen?«
    »Deinem Betthäschen? Nein …«
    »Ich meine Doktor Boothe. Ich habe sie mit Pick-ups und mit diesem kleinen Geländefahrzeug gesehen. Sie sagt, sie hasst Menschen. Vielleicht bedeutet das, sie hasst das System.«
    »Die ist risikoscheu«, sagte Ahn-Kha. »Sie macht ihre Arbeit und zieht sie sich über wie einen dicken Mantel, mein David.«
    »Aber ein bisschen Haut schimmert durch. Diese Assistentin, Pepsa, sie beschützt und versteckt sie. Ich frage mich, ob sie sie nicht mit uns rausbringen könnte.«
    »Und warum gehen wir?«, fragte Ahn-Kha.
    »Mir fällt schon ein Grund ein.«

    Die Abende im Erholungszentrum waren in der Regel furchtbar langweilig, und dieser bildete keine Ausnahme. In der höhlenartige Garage fanden ein paar Kartenspiele statt, ein Video lief weitgehend unbeachtet, zusammengewürfelte Mannschaften maßen sich im Basketball, und es gab einen »Lesezirkel«, in dem sich eine Gruppe Schwestern
beim Vorlesen eines Buchs abwechselte - ein zerfledderter alter Schauerroman über irgendwelche Geschwister, die von ihrer grausamen Großmutter in der Dachkammer eingeschlossen wurden - und dabei die Stimmen der Protagonisten wiederzugeben suchte. Das einzig Neue waren etliche, mit Klebestreifen befestigte orangefarbene Werbeschriften für die Tanzveranstaltung zu Halloween im NUC-Saal und ein Tisch, auf dem die Arbeiter allerlei Kleinigkeiten zu Masken und Haarteilen zusammennähten und bunte Federn oder Glitzerkram hinzufügten. Das Ergebnis hätte besser zu Mardi Gras gepasst als zu Halloween. Aber Valentine hatte nicht die Absicht, der Veranstaltung beizuwohnen. Da er bereits beim letzten Tanz dabei gewesen war und seine Geliebte kein Bedürfnis verspürte, wieder die Angel auszuwerfen, hatte er sich bereiterklärt, an diesem Abend zu arbeiten.
    Er öffnete eine »Cola« und nahm einen Schluck des siruplastigen Gebräus mit der speichelähnlichen Konsistenz. Xanadu-Cola hatte nie auch nur eine Kolanuss gesehen, aber sie verschaffte einem tatsächlich einen kurzen Rausch koffeingeladener glykämischer Energie.
    Das Basketballspiel war laut und dynamisch. Valentine sah zu, wie Ski, der Hilfsarbeiter, der ihn als »Grogficker« beschimpft hatte, einen Drei-Punkte-Wurf über die Köpfe der anderen Hilfsarbeiter hinweg versenkte. Ski war ein Mann, den man leicht verabscheuen konnte. Valentine zählte Köpfe,

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