Vampire Earth 5 - Verräterblut

Titel: Vampire Earth 5 - Verräterblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight

Vom Netzwerk:

stählte sich innerlich.
    »Ihr habt nur fünf Spieler. Braucht ihr einen Sechsten?«, fragte er.
    Sie ignorierten ihn.
    Valentine stellte seine Flasche ab und ging um das Feld herum zum Korb.
    »Hau ab, Schwester«, sagte Ski. »Das ist nur für Jungs.« Das Durcheinander aus Armen und Beinen bewegte sich
im Takt des hüpfenden Balles auf den Korb zu. Ski versenkte ihn, und Valentine fing ihn auf und ließ ihn einmal testweise auf dem Boden aufprallen.
    »Wie wäre es mit einem kleinen Wettkampf Mann gegen Mann?«, fragte Valentine und sah Ski an. Die anderen stellten sich neben Ski auf.
    »Wie wäre es, wenn du dich verpisst«, gab Ski zurück, »ehe ich dir was auf die hübschen Äuglein gebe.«
    Bringen wir es hinter uns, Großer.
    Valentine warf Ski den Basketball an die Stirn und hatte das sonderbare Gefühl, er stünde erneut Vista gegenüber, als er den zurückprallenden Ball wieder auffing.
    »Woaaah!« Brüllend und mit rudernden Fäusten ging Ski auf Valentine los. Er war groß, aber ein wenig umsichtiger Kämpfer. Für Valentine wäre es so leicht gewesen, seine Deckung zu unterlaufen, seinen Ellbogen zu packen und den Schwung des großen Hilfsarbeiters zu benutzen, um ihn über die Hüfte zu werfen. Stattdessen nahm Valentine selbst nur die Deckung hoch, als Skis Schläge auf ihn niederprasselten. Dann zog er den Kopf ein und rammte ihn Ski in den Bauch. Ski packte ihn an der Hüfte und sie klammerten.
    Ein paar der anderen sahen Ski schon siegen und mischten nun ebenfalls mit. Valentine fühlte, wie er aufgerichtet wurde, fing sich einen Hieb an der Schläfe ein, gefolgt von einem Schlag ans Kinn, der ihm die Haut aufschürfte, und schließlich steckte er einen weiteren Hieb in den Bauch ein. Luft - und etwas Coke - entwichen, als sein Zwerchfell sich zusammenzog. Er schmeckte Blut aus einer aufgeplatzten Lippe.
    Dann wurden sie auseinandergerissen. Ski wurde von zwei seiner Kameraden weggezerrt, Valentine sah nur einen kräftigen blauen Arm. Schließlich erkannte er, dass der Arm zu einem der Sicherheitsbediensteten gehörte,
der in sein Funkgerät sprach, noch während er ihn zu Boden drückte und ihm das Knie in den Rücken presste.
    Xanadus Sicherheitsleute waren schneller da, als er es ihnen zugetraut hatte - vielleicht täuschte der Eindruck und sie waren wirklich gut -, und sie ließen die Sache nicht einfach mit einem schlichten »Schüttelt euch die Hände« auf sich beruhen. Valentine, Ski und ein weiterer Hilfsarbeiter machten alle einen Ausflug in den langen Gebäudekomplex des Sicherheitsdienstes zwischen dem Krankenhaus und den Türmen, wo sie in weiß getünchte Zellen gesteckt wurden, in denen sie sich wieder beruhigen durften. Valentine entnahm den Gesprächen am Aufnahmetisch, dass Ski schon früher Ärger gemacht hatte und dass Valentines nur aufgrund einer Überreaktion des Wachpersonals festgenommen worden war. Dennoch fiel ihnen beinahe am Rande ein, dass sie seine Fingerabdrücke nehmen sollten.
    Valentine saß in seiner Zelle, wischte sich mit einem groben, braunen Papiertuch die Tinte von den Händen und überlegte …
    Man hatte ihm schon früher in der kurischen Zone die Fingerabdrücke abgenommen. Ein Satz Fingerabdrücke fand sich beim Great Lakes Shipping Security Service, wo sie im Zuge einer lange zurückliegenden Operation gelandet waren, die ihn mit einer sauberen Dienstakte, die einer Überprüfung standhalten konnte, zum Golf von Mexiko gebracht hatte. Er nahm an, dass die Ordnance in Kontakt zur GLSSS stand, er sich aber mit ein wenig Mühe herausreden könnte, sollte seine alte Identität als »David Rowan« ans Licht kommen.
    Aber wenn sie eine Verbindung zu dem abtrünnigen Offizier der Thunderbolt entdeckten …
    Valentine fühlte die Anwesenheit eines Schlächters im Gebäude, irgendwo weiter oben.

    Ein warziger, einäugiger Officer ließ die drei Streithähne ein Stockwerk höher bringen. Nun standen sie vor seinem Schreibtisch. Der Schlächter lauerte irgendwo ganz in der Nähe, aber in einem anderen Raum. Valentine fühlte kalten Schweiß an seinem Bauch und seinem Rücken, und seine Augen suchten auf Tischen und Aktenschränken nach irgendetwas, das sich als Waffe nutzen ließ.
    »Prügelei, was?«, sagte der Officer an dem mit Papieren übersäten Schreibtisch. Auf seiner Namenstafel stand LIEUTENANT STRAND.
    »Heißes Blut, Strand«, sagte Ski. »Niemand war auf einen Mord aus.«
    »Etwas zu viel heißes Blut. Du hast dich in diesem Herbst nicht an der