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Vampire Earth 5 - Verräterblut

Vampire Earth 5 - Verräterblut

Titel: Vampire Earth 5 - Verräterblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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musste es ignorieren. Er musste alles mit Ausnahme der gestaffelten
Linie der Raser ignorieren, die hinter ihm herrannten. Valentine bog um eine weitere Ecke, die dritte aufeinanderfolgende Rechtskurve auf Vorstadtstraßen. Seine Verfolger schrien nicht mehr so laut, wurden schwächer - was auch gut war; er wusste nicht, wie lange er noch durchhalten konnte.
    Noch zwei Blocks, noch einer. Er sammelte all seine Kraft für einen letzten Sprint zur letzten Ecke, rannte und hielt den Schwertstock wie einen Staffelstab. Für sein Tempo bezahlte er mit einem tiefen, tiefen brennenden Schmerz in Beinen und Lunge …
    Und dort waren sie, ein paar stolpernde Raser in einer Reihe, die den voranlaufenden folgten und dann und wann ein ersticktes Kläffen von sich gaben. Das hintere Ende der langen Reihe seiner Verfolger, die nun alle einen an eine Wagenburg erinnernden Kreis über sechs Häuserblocks am Stadtrand von Tunica bildeten.
    Valentine hielt auf den Unfallort zu, der ihm aufgefallen war, als er die Straße zum ersten Mal hinuntergelaufen war, zusammengequetschte Wagen, die sich im Zuge eines Auffahrunfalls übereinandergeschoben hatten und wie die Skelette sich paarender Schildkröten aussahen. Er stolperte hinter die Wagen und sank auf die Knie, verzweifelt bemüht, seine Atmung unter Kontrolle zu bekommen.
    Zwischen den Wagen hindurch hielt er Ausschau nach seinen Verfolgern.
    Sie folgten seinem Weg auf die von Geäst übersäte Straße, entdeckten ihre Kameraden und rannten hinterher, um zu ihnen aufzuschließen.
    Valentine war zu müde zum Lächeln.
    Er kroch durch das Gestrüpp auf einer Rasenfläche und zählte zwanzig Raser in einer langen Schlange, die dem eigenen Schwanz nachjagte. Schon gaben die ersten auf,
fielen auf die Knie und scharrten frustriert in dem Laub und den Kiefernnadeln, die sich auf dem Boden gesammelt hatten.
    Dann entdeckte er den Biss - oder war es eine Schnittwunde? Es musste noch in dem Donutladen passiert sein; danach war ihm keiner mehr nahe genug gekommen. Auf jeden Fall hatte er sich irgendwie eine blutende Wunde am Ellbogen zugezogen. Er behandelte sie mit Jod und betete. Unter Stress spuckten die Münder mancher Leute Schimpfworte aus, die anderer ein Gebet. Letzteres kam ihm angemessener vor, als sich das Jod mit einem brennenden Schmerz bemerkbar machte.

    Eine starke Schwellung hatte sich rund um die Wunde entwickelt, als es dunkel wurde und er langsam und gemächlich zum Fluss hinunterging.
    Zwei der einstigen Kasinos verfügten über elektrischen Strom. Etliche trugen riesige rote Kreuze auf ihrem frachtkahnähnlichen Rumpf, das allgemein gültige Symbol der Hilfe für jeden, der sie erbat. Ausgebrannte Hotels säumten die Straße am Fluss. Valentine konnte sich die funkelnden Lichter über und um die mehrstöckigen Parkhäuser herum vorstellen, die Banner, die am Straßenrand flatterten, den blühenden Reichtum einer Spieleroase, die am Ufer des Mississippi Opfer anlockte wie eine Venusfliegenfalle.
    Er hielt sich fern von der Masse der Schlafwandler, die unter den Laternen einherschlurften und mit den Händen Essen aus den Trögen am Straßenrand schaufelten.
    Natürlich führte mehr Nahrung auch zu größeren Kothaufen. Und zu mehr Ratten, die die Fäkalien fraßen. Und zu mehr Katzen, die die Ratten fraßen.
    Er entdeckte einen leeren Trog, strich mit dem Finger über die Innenseite und schnüffelte an der Fingerspitze.
Was an ihr klebte, roch nach gemahlenem Mais, Futtermais für Schweine, um genau zu sein, und es fühlte sich auch so an. Etwas Reis und Hirse war auch dabei.
    Valentine hätte lieber die Ameisen gegessen, die sich der Überreste annahmen.
    »Val«, erklang ein Zischen.
    Es kam aus dem ersten Obergeschoss eines der Hotels. Im Fenster entdeckte er Duvaliers Gesicht.
    Er glitt in das leere Betonskelett des ausgebrannten Gebäudes.
    An der Treppe nahm sie ihn mit einer Umarmung in Empfang, und sie musterten gegenseitig ihre jodverschmierten Wunden.
    »Hoffen wir, der Impfstoff hat nicht nur aus Wasser bestanden«, sagte Valentine. Gerüchten zufolge erzielte der Impfstoff gegen die Raserei in der kurischen Zone fantastische Preise, und auch das Kommando Süd hatte unter skrupellosen Geschäftemachern zu leiden.
    Sie schlichen die Treppe hinauf. Katzen (der felinen Art) huschten in alle Richtungen davon, als sie sich näherten.
    Duvalier und Eveready hatten seine Ausrüstung und seine Waffe mitgenommen. Eveready zog ein Päckchen aus schmierigem Wachspapier

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