Vampire Earth 5 - Verräterblut

Titel: Vampire Earth 5 - Verräterblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight

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verantwortlich sind für die Frachtkähne und Patrouillenboote auf den großen Flüssen des mittleren Nordamerika, und diejenigen, die unerschrocken genug sind, sich unter das gemeine Volk zu mischen. In der Pyramide selbst versammelt sich eine gehobenere Klientel mit gleichermaßen niederen Gelüsten. Als eine Art Warenlager, in dem Leben gegen Güter und Dienstleistungen getauscht werden, vorübergehend oder dauerhaft, kennt die Pyramide auf dem ganzen Kontinent keine Konkurrenz.
    Während es in der Stadt eine ganze Anzahl unterschiedlicher Fraktionen gibt, angeführt von Kriegsherren und Industriekapitänen, von zivilen wie kurischen Sprachrohren, unterliegen die Allmende und die Pyramide der Herrschaft eines Einzelnen. Der große Auktionator Moyo hat in seinen vierzig Jahren mehr Sklaven ge- und verkauft als manch ein Tyrann früherer Tage. Und stets mit Gewinn.
    Ob ihn je jemand ausstach und seinen Triumph überlebte, wissen nicht einmal die alteingesessenen Bewohner von Memphis zu sagen.

    »Sie wollen was?«, fragte Vic Cotswald.
    Cotswald war ein korpulenter Mann, der ständig schnaubte wie eine Dampfmaschine im Leerlauf. Er beanspruchte mit seiner Körpermasse einen beachtlichen Teil der Fahrgastzelle seiner »Limo« - einem gelb lackierten alten Hummer.
    »Etwas über das Geschäft dieses Kerls erfahren«, sagte Valentine. »Jeder hat schon von Moyo gehört. Warum nicht das Gleiche tun wie er, nur an einem anderen Ort?«
    Sie hatten sich in einem Diner am Straßenrand getroffen, das aus ein paar auf Betonblöcken abgestellten und miteinander verbundenen alten Wohnwagen bestand.
Duvalier sah ein wenig blass aus, als wäre sie nicht ganz auf der Höhe. Valentine hoffte, es lag nur an dem Schmerz, den ihr die Wunde bereitete, nicht an beginnender Raserei.
    Er würde es genau wissen, sollte sie anfangen zu zittern. Das war gewöhnlich das erste Anzeichen. Es wäre vielleicht besser gewesen, sie bei Eveready in seinem Versteck auf einem der Kasino-Frachtkähne zurückzulassen, aber sie hatte darauf bestanden, ihn nach Memphis zu begleiten.
    Valentine war ganz in Schwarz gekleidet. Tatsächlich handelte es sich bei seinem Kostüm um ein zurechtgestutztes Priestergewand - das war die einzige, gut verarbeitete und zusammenpassende Kleidung, die Eveready problemlos in den Missionen hatte auftreiben können. Valentine selbst hatte die Stiefel passend gefärbt. Sie hatten die Ärmel abgeschnitten, ein rotes Halstuch hinzugefügt und das Ensemble mit einer Plastiknelke verziert, die sie in einer ausrangierten Küche auf einem der alten Spielerkähne entdeckt hatten. Die glänzende Pistole trug er offen in ihrem ledernen Schulterhalfter. Die U-Gun lag in ihrem Futteral bei ihren übrigen Sachen.
    Cotswald wischte sich die fettige Stirn und die verschwitzte Oberlippe ab. »Natürlich hat jeder von Moyo gehört. Ohne ihn bringt niemand Depots in die Stadt oder aus ihr heraus. Moyo ist nur deshalb immer noch Moyo, weil er niemanden nahe an sich heranlässt, der nicht in seiner eigenen Organisation aufgestiegen ist. Der heuert nicht einfach irgendwelche Golfbewohner an, die sich dann an seinem Inventar vergreifen.«
    Zwei Dinge über den Slang von Memphis hatte Valentine bereits gelernt. Depots stand für die Individuen in den Banklagern, die auf ihre Verschiffung und damit auf ihr mutmaßliches Ende warteten; Inventar stand für attraktive
Frauen - und ein paar Männer und Kinder, wie er vermutete -, die Rohware für öffentliche und private Bumslokale.
    »Octopus ist ein anständiger Bursche. Er bezahlt gut für die kleinen Informationsfetzen, die mir zu Gehör kommen. Was haben Sie zu bieten?«
    Valentine griff unter sein Hemd und zog ein schlichtes Stück Schnur heraus, das an seinem Hals hing. Ein glänzender Ring baumelte am unteren Ende.
    Eveready hatte ihn einem toten General abgenommen.
    »Ein Messingring? Ist der echt?«
    »Er gehört mir. Sie bringen mich bei Moyo rein und werben für mich, und ich gebe Ihnen den Ring. Ich bin überzeugt, Sie kennen Leute, die seine Echtheit bestätigen können. Hält er einer Überprüfung nicht stand, dürfen Sie mich gern auffliegen lassen.«
    »Ein Ring von der Küste ist hier nichts wert.«
    »Aber an der Küste. Schon mal daran gedacht, in den Ruhestand zu gehen? Es gibt weniger angenehme Orte als einen Strand in Florida.«
    Cotswald brach erneut der Schweiß aus. »Ein Ring. Das ist hoffentlich keine Lockvogeltaktik.«
    »Es ist ein echter Ring, verbunden mit einem Freund