Vampire küssen besser
Kind in die Hände. »Wenn du die Stadt kennst, dann verstehst du sicherlich auch, wie romantisch es war, mit Bonaventure durch das alte Dubrovnik zu spazieren. Nach einer Weile hielt er meine Hand, und dann küsste er mich und fragte, ob ich mit in sein Hotel gehen würde. Ich war unsicher, doch dann sagte er, er würde nichts tun, was ich nicht wollte. Und wenn ich ihm nicht mehr erlauben würde, als mich im Arm zu halten, würde er sich damit begnügen. Ich habe ihm vertraut und ja gesagt.«
»Keine gute Idee«, bemerkte ich bedrückt. »Manchen Männern darf man nicht vertrauen.«
»Dazu kann ich nichts sagen«, entgegnete Catharine. »Ich kenne mich damit nicht gut genug aus. Zu Anfang hielt Bonaventure Wort. Mir war schwindelig, als wir ins Hotel kamen. Ich glaube, ich war von den Cocktails betrunken und konnte nicht mehr klar denken. In seinem Zimmer zog er mich auf seinen Schoß, und ich legte meinen Kopf an seine Schulter. Dann fing er an, mich zu streicheln, und ich ließ es zu. Ich hoffe, dass Gott mir das verzeiht. Er fragte, ob mir das gefiele, und ich antwortete, er könne tun, was er wolle, und dass ich mich nach ihm sehne. Ich wusste nicht einmal, was ich damit sagen wollte. Dann knöpfte er meine Bluse auf. Das machte mir Angst, aber ich ließ ihn gewähren. Und auf einmal war ich nackt und er dabei, seine Hose auszuziehen. Da bekam ich es schrecklich mit der Angst zu tun und wollte mich wehren, aber Bonaventure sagte, dazu sei es zu spät. Er packte mich, stieß mich zu Boden und drang in mich ein. Es tat weh, aber als ich schrie, legte er mir die Hand auf den Mund. Er stieß immer wieder zu, und dann war es vorbei. Jedenfalls dachte ich, es wäre vorbei. Und dann passierte es.«
»Was?«, fragte ich. »Was ist passiert?«
»Er biss mich in den Hals und begann, mein Blut zu trinken. Anfänglich wollte ich es nicht glauben und versuchte, mich loszureißen, doch er trank weiter, bis ich ohnmächtig wurde.
Als ich wieder zu mir kam, lag ich in einem großen Bett. Ich war noch immer nackt und fühlte mich geschwächt. Dann stand plötzlich Bonaventure da und fragte, wie es mir gehe. Ich sagte ihm, ich sei müde. Er brachte mir eine Tasse Tee und saß auf der Bettkante, während ich trank. Gleich darauf wurde mir komisch. Wahrscheinlich hatte er etwas in den Tee getan.
Wenig später nahm er mich ein zweites Mal. Mir fehlte die Kraft, ihn abzuwehren, obwohl er sehr grob mit mir war. Anschließend trank er wieder von mir. Was danach geschah, weiß ich nicht mehr. Es kam mir vor, als würden Tage vergehen, aber wie viele es waren, kann ich nicht sagen. Ich war wie im Delirium, und doch kam er wieder und wieder und hat Dinge gemacht, über die ich nicht sprechen möchte. Er sagte, er sei dabei, mir die Liebe beizubringen. Manchmal fesselte er mich oder tat mir weh, wenn auch nur leicht. Es war ganz merkwürdig, denn die Schmerzen bereiteten mir irgendwann Vergnügen, und als ich ihm das sagte, lachte er und meinte, ich sei gelehrig. Und jedes Mal trank er von mir. Bis ich mich mit einem Mal stärker und anders fühlte, als wäre ich ein neuer Mensch geworden. Als ich schließlich genesen war, wollte ich nicht mehr von ihm fort. Ich fühlte mich an ihn gebunden, wegen der Dinge, die wir getan hatten, und weil er mein Blut getrunken hatte.«
Voller Mitgefühl sah ich Catharine an. Doch sosehr ich sie auch bedauerte, ändern konnte ich das, was ihr zugestoßen war, nicht. Als sie fortfuhr, wurde ihre Stimme lebhafter, als würde die Erinnerung sie glücklich stimmen.
»Er kaufte mir schöne Kleider und teuren Schmuck. Er gab zu, dass er verheiratet war, sagte aber, dass er mich liebe und seine Frau verlassen würde und dass sie bereits die Scheidung eingereicht habe. Er sagte, dass wir nach Amerika fahren würden und ich dort glücklich sein und ein großartiges Leben haben würde. Als wir hier waren, hat er mir Prinzessin gekauft. Sie sollte mir die Einsamkeit vertreiben, wenn er auf Geschäftsreise war. Er war nicht nur schlecht. Er konnte freundlich sein, und auf seine Weise liebte er mich wohl. Die Dienstboten vergötterten ihn. Ich glaube, auch Tanya war in ihn verliebt. Sie waren ihm alle treu ergeben, und das will doch etwas heißen, oder?«
Ja, dachte ich. Beispielsweise, dass man sich Treue mit Geld erkaufen kann.
»Bonaventure stand zu seinem Wort. Er bot mir ein schönes Leben. Ich bekam, was ich wollte. Und doch hatte ich nicht begriffen, was er war. Einmal habe ich all meinen Mut
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