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Vampire küsst man nicht: Argeneau Vampir 12

Vampire küsst man nicht: Argeneau Vampir 12

Titel: Vampire küsst man nicht: Argeneau Vampir 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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nachdem sie ihn wieder allein gelassen hatten, konnte er davon ausgehen, dass Jo ihnen nicht in die Hände gefallen war. Sie musste sich irgendwo versteckt haben, und bestimmt fragte sie sich jetzt, warum er die Männer nicht auf ihre Anwesenheit aufmerksam gemacht hatte.
    Nicholas wusste, das wäre die verantwortungsvolle Reaktion gewesen, denn allein die Tatsache, dass sie die von Decker gelöschten Erinnerungen zurückerlangt hatte, konnte noch für ernste Probleme sorgen. Aber Nicholas wollte sich nicht die Chance nehmen lassen, noch einmal mit ihr zu reden und sie vielleicht ein weiteres Mal zu küssen. Zu gern würde er sie mitnehmen, sollte es ihm tatsächlich gelingen zu entkommen, doch außer einem Leben auf der gelingen zu entkommen, doch außer einem Leben auf der Flucht würde er ihr nichts bieten können, und so etwas wollte er einer Frau wie Jo nicht zumuten. Er hatte ihr sofort angemerkt, dass sie ein sehr spontaner Mensch war, und das konnte, wenn man sich auf der Flucht befand, gefährlich werden. Da musste man behutsam vorgehen und Vorsicht walten lassen, und das in jeder Hinsicht.
    Zugegeben, er selbst hatte sich in letzter Zeit nicht sonderlich an seine eigenen Vorsätze gehalten. Er war viel zu viele Risiken eingegangen, und genau das hatte ihn jetzt in diese Zelle gebracht. Vor ein paar Monaten, zu Beginn des Sommers, wäre ihm das fast schon einmal passiert.
    Dennoch bereute er sein Handeln in beiden Fällen nicht. Selbst wenn er morgen sterben sollte, würde es ihm nicht leidtun, dass er Jo vor Ernie gerettet hatte. Der Abtrünnige hätte sie entweder getötet oder aber zumindest schwer verletzt, und danach wären Dani und ihre Schwester an der Reihe gewesen. Oder aber er hätte einfach Jo mit zu seinem Vater genommen. Keine von beiden Möglichkeiten war für Nicholas akzeptabel, und deshalb hatte er eingreifen müssen. Auch wenn Jo wohl nicht seine Lebensgefährtin werden würde, wollte er dennoch alles in seiner Macht Stehende tun, um sie zu beschützen, solange er konnte. Bedauerlicherweise hieß das auch, dass er ihr die Situation nicht erklären konnte. Andererseits verspürte er kein großes Verlangen, ihr die ganze Wahrheit zu enthüllen. Er konnte gern auf das Entsetzen und den Ekel in ihren Augen verzichten, wenn sie erfuhr, was er in den letzten fünfzig Jahren getrieben hatte – sofern sie ihm überhaupt ein Wortglaubte und nicht viel eher dachte, er stehe unter Drogen oder sei einfach nur völlig verrückt. Immerhin sah er nicht nach einem Mann aus, der schon vor fünfzig Jahren auf der Welt gewesen sein konnte. Wenn er ihr dann die ganze Vampirstory auftischte, würde sie ihm wahrscheinlich kein einziges Wort mehr glauben, das jemals über seine Lippen kam.
    Unwillkürlich musste er lächeln, als er sich ihre Miene vorstellte, wenn er das alles zu erklären versuchte. Weißt du, ich bin ein Vampir, aber einer von den Guten.... nur dass ich einmal einen unschuldigen Menschen getötet habe. Tja, von dieser einen unerklärlichen und bösen Tat abgesehen, die er im Zustand tiefster Trauer begangen hatte, war er wirklich ein netter Kerl.
    Die Eingangstür zur Wagenhalle fiel laut ins Schloss, und Nicholas merkte, dass die Stimmen von Mortimer und Bricker verstummt waren. Völlige Stille schien ihn zu umgeben, und nachdem er noch ein paar Sekunden gelauscht hatte, stand für ihn fest, dass außer seinem eigenen Atmen nichts mehr zu hören war.
    Er fürchtete, seine Lebensgefährtin könnte beschlossen haben, ihn seinem Schicksal zu überlassen und ins sichere Haus zurückzukehren, da vernahm er auf einmal einen Luftzug, als eine Tür geöffnet wurde. Dem folgten schnelle Schritte, und auf einmal musste er grinsen. Er war sich sicher, dass Jo zu ihm zurückkam, was ihn erfreute, auch wenn das völlig egoistisch von ihm war. Aber so konnte er vielleicht noch eine Weile mit ihr reden und das eine oder andere über diese Frau erfahren, die seine Rettung hätte sein können, wäre ihm nicht vor vielen Jahren dieser eine dumme, nicht mehr wiedergutzumachende Fehler unterlaufen.
    Er stand auf, ging zur Tür und warf einen Blick nach draußen. Im nächsten Augenblick tauchte draußen Jo auf. Ihre Miene war nervös und voller Sorge. »An den Schlüssel komme ich nicht heran, den hat Bricker eingesteckt«, ließ sie ihn wissen, während sie näher kam. »Aber ich hab das hier gefunden, und ich glaube, damit müsste ich das Schloss knacken können.«
    »Das Schloss knacken?«, fragte er

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