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Vampire küsst man nicht: Argeneau Vampir 12

Vampire küsst man nicht: Argeneau Vampir 12

Titel: Vampire küsst man nicht: Argeneau Vampir 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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dachte Jo, während sich Bricker auf die Schreibtischkante setzte. Allem Anschein nach hatten die beiden es sich bequem gemacht, um eine längere Unterhaltung zu führen. Sie seufzte und wünschte, die beiden würden endlich ihren Hintern nach draußen bewegen. Allerdings hätte sie die beiden zu gern belauscht. Doch auch wenn sie kurz mit dem Gedanken spielte, wollte sie es doch lieber nicht wagen, zur Tür zu schleichen und sie einen Spaltbreit zu öffnen. Das war schlicht zu riskant, also blieb sie, wo sie war.
    Tatsächlich unterhielten sich die beiden nur kurz, dann stand Bricker auf und ging zum Kühlschrank, in dem Jo den Vorrat an Blutkonserven entdeckt hatte. Er öffnete die Glastür und nahm ein paar Beutel heraus. Verwundert fragte sie sich, was Bricker damit vorhatte. Noch seltsamer wurde das Ganze, als er Mortimer einen Beutel zuwarf. Sie richtete sich ein wenig mehr auf, um besser sehen zu können, doch da sich Bricker in ihre Richtung wandte, duckte sie sich rasch wieder.
    Nervös biss sie sich auf die Unterlippe und wartete atemlos darauf, dass Bricker in die Wagenhalle gestürmt kam, denn er musste sie gesehen haben. Aber die Sekunden verstrichen, und als eine Minute später noch immer nichts passiert war, hob sie vorsichtig den Kopf, um einen Blick zum Büro zu werfen. Dabei sah sie gerade noch, wie Bricker einen leeren Blutbeutel wegwarf, während er Mortimer aus dem Büro folgte.
    Hastig ging sie wieder in Deckung und wartete, bis sie hörte, wie die Eingangstür zur Halle ins Schloss fiel. Erst dann wagte sie erneut einen Blick durch die Seitenscheiben des SUV. Das Büro war leer, Mortimer und Bricker hatten die Halle verlassen. Nach kurzem Zögern richtete Jo sich auf und ging auf das große Garagentor zu, das sich dicht vor dem Wagen befand. Durch einen Spalt sah sie Mortimer und Bricker zum Haus gehen. Erst als die beiden durch die gläserne Schiebetür wieder verschwunden waren, drehte Jo sich um und sah sich die Wagenhalle genauer an.
    Im Gegensatz zu dem Büro war die Halle hell erleuchtet, der Grund dafür war ihr allerdings nicht klar. Aber vielleicht waren ja einige der Partygäste mit dem Auto gekommen und hatten es hier abgestellt – was bedeuten würde, dass sie irgendwann dorthin kamen, wenn sie die Party verließen und nach Hause fahren wollten. Also musste Jo sich beeilen, um nicht entdeckt zu werden.
    Vor der hinteren Wand befand sich ein lang gestreckter Werktisch. An einer Sperrholzplatte, die dahinter an der Wand befestigt war, hingen auf stabilen Haken alle möglichen Werkzeuge von Schraubenziehern bis hin zur Kettensäge. Einen Moment lang überlegte Jo, ob sie mit der Säge die Gitterstäbe durchtrennen sollte, obwohl sie zugeben musste, dass sie gar nicht wusste, ob das mit einer Motorsäge überhaupt machbar war. Aber notfalls hätte sie sich auch einfach gleich daneben durch die Wand aus Sperrholz schneiden können. Das Problem bestand allerdings darin, dass Kettensägen einen Höllenlärm verursachten, den man vermutlich bis zum Haus und auch bis zum Tor hören würde.
    Um zu verhindern, dass jemand kam, um dem Lärm auf den Grund zu gehen, blieb ihr nichts anderes übrig, als es auf die mühselige Tour zu versuchen: Sie würde das Schloss knacken müssen. Eine unmögliche Aufgabe war das für sie nicht, allerdings war sie ein wenig aus der Übung und würde vielleicht etwas länger brauchen. Es war nur zu hoffen, dass die Männer nicht so bald zurückkehrten. Jo sammelte ein paar Werkzeuge zusammen, die ihr nützlich sein konnten. Schnurstracks verließ sie die Garage, doch anstatt gleich nach rechts in den Gang abzubiegen, machte sie einen Umweg über das Büro, wo sie noch einmal aus dem Fenster sah. Als sie sicher sein konnte, dass der Rasen menschenleer war, verließ sie mit entschlossenem Schritt das Büro.

4
    Das Schicksal war schon ein launisches Miststück mit einem kranken Sinn für Humor, fand Nicholas. Er lag in seiner Zelle auf dem Feldbett und starrte an die Decke. Man hatte ihn also gefasst, und bald würde er seinem Schöpfer gegenübertreten, und das Schicksal musste ihm ausgerechnet jetzt eine neue Lebensgefährtin präsentieren. Wie krank und verdreht konnte es noch kommen? Er verzog den Mund und sah weiterhin zur Decke, während er lauschte, ob irgendwo aus der Halle Geräusche zu ihm drangen. Mortimer und Bricker waren eingetroffen, kurz nachdem Jo sich auf die Suche nach dem Zellenschlüssel gemacht hatte. Da es zu keinem Tumult gekommen war,

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