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Vampire küsst man nicht: Argeneau Vampir 12

Vampire küsst man nicht: Argeneau Vampir 12

Titel: Vampire küsst man nicht: Argeneau Vampir 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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dem Rücken zu liegen, was wohl bei Hunden eine instinktive Reaktion sein musste, war doch dann die Kehle einem Widersacher ungeschützt ausgeliefert.
    »Es wird alles wieder gut, Baby«, flüsterte sie ihm zu. Anstatt sich zusammen mit dem Hund auf ihrem Schoß wieder auf den Sitz zu setzen, hob sie nur Charlie hoch und legte ihn allein auf den Sitz, damit sie ihn sich besser ansehen konnte. Sie tastete seinen Körper ab, stieß aber auf keine offensichtliche Verletzung. Er winselte nicht und zuckte auch nicht zusammen, außer wenn sie sich seinem Kopf näherte. Dann stieß er ein leises, hohes Fiepen aus und versuchte, ihrer Hand auszuweichen. Besorgt sah sie ihm in die Augen und stellte fest, dass seine Pupillen geweitet waren.
    »Nicholas«, sagte sie leise. »Ich glaube, wir müssen zum Tierarzt.«

7
    Nicholas nahm kurz den Blick von der Fahrbahn, um sich den Schäferhund anzusehen, der auf dem Beifahrersitz lag und sich nicht rührte. Die Augen des Tieres waren zwar geöffnet und bewegten sich auch ein wenig, dennoch machte das Tier einen benommenen Eindruck. »Was ist passiert?«
    »Mr Mundgeruch hat ihn ein paar Meter weit durch die Luft gegen eine Wand geschleudert. Jedenfalls glaube ich das. Sicher weiß ich nur, dass er mit so viel Wucht auf einem Tisch gelandet ist, dass der unter ihm zusammengebrochen ist.« Jo streichelte den Hund besänftigend. »Zuerst schien Charlie bewusstlos zu sein, aber dann hat er die Augen aufgemacht. Er wollte aufstehen, doch das hat nicht geklappt.« »Mit Mr Mundgeruch meinst du vermutlich Ernie, richtig?«, fragte Nicholas. »Der Blonde, der dich gestern Abend angegriffen hat.« »Heißt der so?«, gab sie mürrisch zurück. »Dann führt er sich nicht nur auf wie ein Idiot, sondern der Name passt auch.«
    Nicholas lächelte flüchtig, sagte dann aber ernst: »Charlie könnte eine Gehirnerschütterung haben.« Verdutzt erwiderte sie: »Meinst du? Ich wusste nicht, dass Hunde auch eine Gehirnerschütterung bekommen können.« »Na ja, Hunde haben schließlich auch ein Gehirn, nicht wahr?« »Ja, stimmt«, murmelte sie.
    Aus dem Augenwinkel sah er, wie sie voller Sorge ihren Schäferhund musterte, der mittlerweile die Augen geschlossen hatte und zu schlafen schien. Es überraschte ihn nicht, als sie auf einmal fragte: »Sollte ich ihn schlafen lassen? Ich meine, ich hätte mal irgendwo gelesen, dass man mit einer Kopfverletzung besser nicht einschlafen sollte.« Nicholas zögerte, da er sich nicht sicher war, ob das stimmte. Jo schob sich aus dem Fußraum nach oben, dann nahm sie den Hund in die Arme, hob ihn hoch und setzte sich selbst wieder auf den Beifahrersitz, damit sie Charlie auf ihren Schoß legen konnte.
    Nicholas vermutete, dass sie das absichtlich machte, um einen Vorwand zu haben, den Hund zu wecken. Danach zu urteilen, dass sie ihren Charlie so anschaute, als hätte sie ein todkrankes Baby vor sich, musste sie ihr Tier wirklich lieben. Mit einem leisen Seufzer räusperte er sich und fragte: »Wo finden wir denn einen Tierarzt?« Jo hob den Kopf und sah nach draußen, um sich zu orientieren. Dabei stellte sie erleichtert fest, dass sie sich noch nicht allzu weit von ihrem Apartment entfernt hatten. »Charlies Tierarzt ist zwei Blocks weiter und dann einen Block nach rechts.«
    Nicholas nickte stumm. Zwar würde er sie und ihren Hund zum Arzt fahren, aber das hier war das Musterbeispiel dafür, warum es ihm nicht möglich war, sie zu seiner Lebensgefährtin zu machen. Derartige Zwischenstopps waren einfach zu gefährlich, vor allem in unmittelbarer Nähe ihrer Wohnung. Ernie und die anderen waren längst auf der Suche nach ihnen und durchkämmten das Viertel, um seinen Van zu finden. Ihm blieb nur die Hoffnung, beim Tierarzt den Wagen so parken zu können, dass er nicht sofort auffiel. »Danke«, murmelte Jo in dem Moment, als er in die Straße einbog, in der sich die Praxis befand. »Wofür?«, fragte er erstaunt.
    »Für alles. Du hast uns beide da rausgeholt, und jetzt fährst du uns zum Tierarzt. Danke.«
    Er erwiderte nichts, allerdings vermutete er, dass er sie nur wegen seiner eigenen Unachtsamkeit hatte retten müssen. Niemals hätte er sie küssen dürfen, während der Abtrünnige ein paar Meter von ihnen entfernt im Gras lag. Zumindest hätte er sich zuerst vergewissern sollen, dass er den Mann tatsächlich außer Gefecht gesetzt hatte. Und dann noch seine Erklärung, er könne Jo nicht lesen, die Ernie zweifellos mitgehört hatte und die der einzige

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