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Vampire küsst man nicht: Argeneau Vampir 12

Vampire küsst man nicht: Argeneau Vampir 12

Titel: Vampire küsst man nicht: Argeneau Vampir 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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für ihn nicht hilfreich, Blut zu trinken, in dem sich irgendwelche Erreger befanden, weil die aus seinem Körper getilgt werden mussten – und zwar zusammen mit dem wenigen Blut, das noch durch seine Adern strömte. Die Frau erwies sich aber zum Glück als gesund.
    Er folgte ihr mit gebührendem Abstand, damit sie nicht auf ihn aufmerksam wurde. Nach einem Häuserblock bog sie in eine Seitenstraße ein, und ein Stück weiter wurde sie langsamer, um auf einen Weg zu wechseln, der zum Eingang eines Wohnhauses führte. Daraufhin wurde er schneller, um sie nicht aus den Augen zu verlieren. Als sie das Gebäude betrat, war er bereits dicht hinter ihr. Die Haustür war nicht abgeschlossen, dafür wartete im Eingangsbereich ein Pförtner. Sofort drang Nicholas in dessen Geist ein und stellte sicher, dass der Mann ihn nicht sah und somit nicht aufhalten konnte, während er der Frau zum Aufzug folgte. Als der Lift hielt und die Türen sich öffneten, kam eine Gruppe junger Leute um die zwanzig heraus, dann betraten die Frau und Nicholas die Kabine.
    Während sie beide darauf warteten, dass die Türen zugingen, lächelte er ihr höflich zu. Kaum waren sie allein in dem Aufzug, übernahm er die Kontrolle über ihren Geist und veranlasste sie, sich zu ihm umzudrehen. Er machte einen Schritt auf sie zu, um sie in die Arme zu nehmen, damit er sie beißen konnte, als er plötzlich einen angenehmen Geruch bemerkte. Der war ihm bereits aufgefallen, während er der Frau gefolgt war, aber da hatte er ihn nur schwach wahrgenommen. Jetzt, da sie in der abgeschlossenen Kabine standen, ließ sich der Duft nicht länger ignorieren, und Nicholas sah sich suchend um. Der Geruch erinnerte ihn an die Zeit, als er noch gegessen hatte. Irgendetwas....
    Er machte eine der Plastiktüten als Quelle des köstlichen Aromas aus, aber als er einen Blick hineinwarf, konnte er nur eine Pappschachtel erkennen. Er nahm die Tüte an sich und öffnete die Schachtel. Da schlug ihm der Duft noch viel intensiver entgegen. Natürlich!, dachte er lächelnd. Brathähnchen. Annie hatte das oft sonntags zum Mittagessen gemacht. Es war eines seiner Lieblingsgerichte. Das würde er Jo mitbringen, entschied er, machte die Schachtel zu und sah sich die Tüte genauer an. Kentucky Fried Chicken. Ein Restaurant mit diesem Logo hatte er in der Nähe des Hotels gesehen. »Was machen Sie mit meinem Essen?« Überrascht sah er die Frau an. Seine Entdeckung hatte ihn offenbar so sehr abgelenkt, dass die Frau seiner Kontrolle entglitten war und sie ihn dadurch jetzt verwirrt anschaute.
    Er stellte die Tüte auf den Boden und übernahm schnell wieder den Geist der Frau, dann zog er sie an sich und bohrte seine Zähne in ihren Hals, wobei er mehr Wert auf Schnelligkeit als auf Finesse legte. Dummerweise hatte die Entdeckung der Brathähnchen ihn zu viel Zeit gekostet, sodass er sich jetzt beeilen musste. Zum Glück hatte er noch ein wenig Spielraum, und er schaffte es, ausreichend zu trinken und von der Frau in dem Moment abzulassen, als der Lift auf ihrer Etage hielt und sich die Türen öffneten. Nicholas drückte ihr die Hähnchentüte in die Hand und schickte sie aus dem Aufzug, dann hob er die Kontrolle über ihren Verstand auf. Jetzt fühlte er sich deutlich besser, die Krämpfe hatten spürbar nachgelassen. Noch ein Biss, dachte Nicholas, als er die Taste fürs Erdgeschoss drückte, dann müsste er in der Lage sein, eine Portion Hähnchen zu holen und ins Hotel zurückzukehren.
    Nur zwei Etagen tiefer hielt der Aufzug erneut, und ein junger Mann betrat die Kabine. Er war allein, und eine rasche Überprüfung seiner Gedanken ergab, dass er nicht nur frei von Krankheiten, sondern sogar ein richtiger Gesundheitsfanatiker war, der ausschließlich biologisch einwandfreie Speisen zu sich nahm und etwas trank, was er als grünen Tee bezeichnete. Nicholas musste lächeln, als sich die Türen schlossen. Zur Abwechslung schien das Schicksal es mal gut mit ihm zu meinen. Bald schon würde er zurück im Hotel sein. Dann musste er sich nur noch überlegen, wie er Jo glaubwürdig alles erklären konnte, was sich seit dem vergangenen Abend abgespielt hatte.
    Vielleicht würde er ihr auch einfach die Wahrheit sagen, zog er in Erwägung, während er den Verstand des jungen Mannes übernahm und sich vorbeugte, um ihn in den Hals zu beißen. Die Wahrheit wäre ihm lieber gewesen, doch er nahm nicht an, dass Mortimer ihr dieses Wissen lassen würde, wenn sie ins Vollstreckerhauptquartier

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