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Vampire küsst man nicht: Argeneau Vampir 12

Vampire küsst man nicht: Argeneau Vampir 12

Titel: Vampire küsst man nicht: Argeneau Vampir 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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er vor dem Bett saß. Schließlich klopfte sie mit der flachen Hand neben sich. »Komm schon rauf, du kannst mir Gesellschaft leisten. Du hast einen anstrengenden Tag hinter dir.«
    Charlie ließ sich nicht zweimal bitten und hatte sich in der nächsten Sekunde schon zu ihr gelegt. Sie streichelte ihn gedankenverloren, während sie von einem Sender zum nächsten schaltete und dabei feststellte, dass nachmittags um halb fünf wenig Interessantes lief. Als sie einen Disney- Film entdeckte, blieb sie auf dem Kanal. Das war besser als alles, was die Konkurrenz zu bieten hatte. Sie legte die Fernbedienung auf den Nachttisch, schüttelte die Kissen auf und machte es sich bequem. Als sie sich nach ein paar Minuten allmählich zu entspannen begann, wurde ihr erst bewusst, wie angespannt sie die ganze Zeit über gewesen war. war. Charlie war nicht der Einzige, der einen anstrengenden Tag hinter sich hatte, dachte sie und unterdrückte ein Gähnen.

8
    Nicholas zog seine Zähne aus dem Hals des Zimmermädchens und ließ die junge Frau los. Er drehte sich um und verließ das Badezimmer der Suite, in der er sie angetroffen hatte, gleichzeitig zog er sich aus ihrem Verstand zurück. Nachdem sie nicht länger von ihm kontrolliert wurde, stand sie einen Moment lang reglos da, bis sie ihre Arbeit schließlich fortsetzte. Weder konnte sie sich an Nicholas’ Gegenwart erinnern, noch wusste sie überhaupt etwas davon, dass sie ihre Arbeit für kurze Zeit unterbrochen hatte.
    Auf dem Weg zu den Aufzügen überlegte er, was er Jo zu essen bringen sollte. Der Kauf des neuen Vans, das Hotelzimmer und einige kleinere Besorgungen hatten ein Loch in seine Finanzen gerissen, sodass er jetzt mit weniger als fünfzig Dollar in der Tasche dastand. Das sollte allerdings genügen, um ihr ein gutes Abendessen zu spendieren. Und morgen würde er als Erstes zur Bank fahren, um Geld aus seinem Schließfach zu holen, damit er ihr ein Frühstück bezahlen konnte.
    Der angeforderte Aufzug traf ein, Nicholas betrat die Kabine und fuhr nach unten. Das Zimmermädchen war die erste Mahlzeit seit dem gestrigen Morgen gewesen, und da er wie üblich sehr vorsichtig vorging, hatte er nur ein wenig Blut getrunken. Eigentlich war es viel zu wenig gewesen, denn die Krämpfe, unter denen er seit dem Morgen litt, waren zwar nicht mehr nahezu unerträglich, aber immer noch verdammt schmerzhaft.
    Bevor er zu Jo zurückkehrte, musste er unbedingt noch irgendwo etwas trinken. Sonst lief er Gefahr, sie zu beißen, obwohl er das überhaupt nicht wollte. Wo er seine nächste Mahlzeit finden sollte, wusste er zwar in diesem Moment nicht, aber ganz sicher würde sich irgendwo eine Gelegenheit ergeben. Er war sehr gut darin, von der Quelle zu trinken. Zwar ernährten sich die meisten Unsterblichen in Nordamerika mittlerweile von Blutkonserven, aber für ihn als Abtrünnigen gab es keine Möglichkeit, bei der Argeneau-Blutbank eine Lieferung in Auftrag zu geben.
    Er verließ das Hotel zu Fuß und suchte die Straße in beiden Richtungen ab. Fast jedes Ladenlokal schien ein Restaurant oder eine Filiale einer Fast-Food-Kette zu beherbergen, und Nicholas hatte keine Ahnung, was davon gut war und was nicht. Eine solche Auswahl hatte es nicht gegeben, als für ihn regelmäßige Nahrungsaufnahme noch ein Thema gewesen war. Seitdem hatte sich auf diesem Gebiet offenbar einiges getan. Ganz am Rand hatte er diesen Wandel zwar mitbekommen, aber nicht wirklich bewusst wahrgenommen, da er seit Annies Tod keinen Bissen mehr gegessen hatte. Jetzt mit einer völlig veränderten gastronomischen Landschaft konfrontiert zu werden, war für ihn ziemlich frustrierend. Er hätte Jo fragen sollen, was sie essen wollte, aber er hatte nicht riskieren können, dass sie entschied, ihn zu begleiten, womit sie ihn am Trinken gehindert hätte.
    Der Gedanke daran brachte ihn zu dem Entschluss, erst einmal für sich selbst zu sorgen, dann konnte er sich immer noch überlegen, was er mit Jo machte. Vielleicht konnte er ja klarer denken, wenn sein Körper nicht unentwegt von Krämpfen heimgesucht wurde. Sein Blick wanderte von den Geschäften zu den Leuten. Die meisten waren zu zweit oder zu dritt unterwegs, aber dann entdeckte er eine Frau, die mit Tragetaschen allein die Straße entlangeilte. Sie war im mittleren Alter, hatte rosige Wangen und genug Fleisch auf den Knochen.
    Nicholas konzentrierte sich auf sie und drang kurz in ihren Geist ein, um zu überprüfen, ob sie nicht womöglich krank war. Es war

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