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Vampire küsst man nicht: Argeneau Vampir 12

Vampire küsst man nicht: Argeneau Vampir 12

Titel: Vampire küsst man nicht: Argeneau Vampir 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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niemand merkt, dass wir nicht altern. Das hilft zumindest ein wenig gegen die Langeweile. Außerdem wenden die meisten Unsterblichen sich nach fünfzig bis hundert Jahren einem neuen Beruf zu, manche sogar noch häufiger. Aber es gibt ein paar Sachen, die wir nach ein paar hundert Jahren ganz aufgeben.« »Zum Beispiel?«, fragte Jo interessiert. »Essen.« »Essen?«, wiederholte sie verdutzt. »Ja, mit der Zeit wird das zu einer lästigen Betätigung, und mit ungefähr hundertfünfzig verlieren die meisten von uns den Appetit aufs Essen.«
    Jo hob erstaunt die Brauen, dennoch konnte sie das sogar nachvollziehen. Selbst ihr ging es manchmal so, dass sie abends nicht wusste, was sie zu essen machen sollte, und es einfach nur als lästig empfand. Nach hundert Jahren und damit nach rund sechsunddreißigtausendfünfhundert Tagen, an denen sich die Frage nach dem Frühstück, dem Mittag- und dem Abendessen stellte, würde sie vermutlich auch denken: Wofür mache ich mir eigentlich die Mühe?
    Aber.... Ihr Blick fiel auf den Eimer, der randvoll mit Hähnchenteilen gewesen sein musste, als Nicholas ihn mitgebracht hatte. Wenn Nicholas tatsächlich 1449 geboren war, dann hatte er die Marke von hundertfünfzig Jahren ja schon lange überschritten. Aber wieso aß er dann noch? Dass Charlie den gesamten Inhalt des Eimers verspeist haben könnte, während sie geschlafen hatten, das hielt sie für so gut wie ausgeschlossen.
    »Und Sex«, sagte Nicholas plötzlich und lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich. »Sex?«, fragte sie ungläubig. »Sex kann einem langweilig werden?« Fast entschuldigend erklärte er: »Wenn die Partnerin keine Lebensgefährtin ist, dann fühlt sich das nach einer Weile wie Selbstbefriedigung an.«
    »Ja, klar. Du kannst die Partnerin kontrollieren und sie alles tun lassen, was du willst«, begriff sie und überlegte im nächsten Moment, ob er das mit ihr auch gemacht hatte. War ihre Leidenschaft real gewesen? Zumindest war sie ihr echt vorgekommen. Sie hatte sich mit jeder Faser ihres Körpers nach ihm verzehrt – zumindest hatte sie das geglaubt. »Und was wir beide gemacht haben.... ?«
    »Das war echt«, unterbrach er sie mit Nachdruck. »Ich ka… ich habe dich weder kontrolliert noch habe ich dir irgendwelche Gedanken oder Gefühle eingeredet. Das habe ich noch bei keiner Frau gemacht, zumindest nicht absichtlich«, stellte er klar. Seine Worte beruhigten sie, und sie glaubte, was er ihr sagte. Vielleicht war das dumm von ihr, immerhin kannte sie den Mann kaum, aber wenn sie sich selbst gegenüber völlig ehrlich war, dann musste sie zugeben, dass sie Nicholas vom ersten Moment an vertraut hatte. Und Charlie hatte an ihm auch nichts auszusetzen. »So, so. Sex kann also langweilig werden«, fasste sie zusammen, auch wenn sie das eigentlich nicht nachvollziehen konnte.
    »Leider ja«, bekräftigte er. »Am besten lässt es sich wohl so erklären, dass Sex zu einem sich immer wiederholenden Ablauf wird, der mit der Zeit langweilt. Für die andere Person sind keine echten Gefühle im Spiel, wenn man weiß, man kann sie lesen und kontrollieren. Und wenn man sich erst mal eine Weile ausgetobt hat, ist es nicht mehr interessant.« Dann senkte er den Blick und fügte leise hinzu: »Bis man seiner Lebensgefährtin begegnet.« »Und wie ist es mit einer Lebensgefährtin?«, fragte sie. Er machte einen eher unglücklichen Eindruck, als er antwortete: »Dann ist alles wieder ganz neu, unglaublich, leidenschaftlich, und es macht einen regelrecht süchtig. Anfangs kann man nicht genug davon bekommen. Wenn man sich mit der Lebensgefährtin in einem Raum befindet, verzehrt sich der ganze Körper nach ihr. Der Duft wirkt wie ein Aphrodisiakum, ein Lächeln genügt, und man möchte ihr die Kleider vom Leib reißen. Bei der sanftesten Berührung möchte man auf der Stelle mit ihr eins werden und sich nie mehr von ihr lösen müssen.«
    Jo schluckte. Mitten in seinen Ausführungen hatte er den Kopf gehoben, um sie wieder anzusehen, und sie bemerkte, dass seine Augen aufs Neue dieses silberne Leuchten angenommen hatten, was ihr schon zuvor bei ihm aufgefallen war. Vermutlich stand das wohl mit dieser Nachtsicht in Verbindung, aber sie sprach ihn nicht darauf an. Sein verlangender Blick genügte, damit sie sich in ihrem Sessel zu winden begann und eine Gänsehaut bekam. Jo war davon überzeugt, dass sich ihre Nippel unter dem Stoff abzeichneten, wenn ihr Körper so auf seinen Blick reagierte.
    »Du kannst mich

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