Vampire mögen ́s heiss
T-Shirt von Emmas Hals. Er musste sie bis auf den letzten Tropfen Blut aussaugen, damit sie in ein Vampirkoma fallen konnte. Dann musste er ihr von seinem eigenen Blut zu trinken geben. Wenn sie es annahm und trank, würde sie eine Untote werden. Wenn sie sein Blut zurückwies, würde sie sterben.
„Kann mir jemand sein Sgian dubh leihen?" Er musste sich den Arm aufschneiden, um ihr zu trinken zu geben.
Ian reichte ihm seinen Dolch.
Angus blickte in die Runde. „Lasst ihr uns bitte allein?"
23. KAPITEL
Emma erinnerte sich an Schmerzen und an Dunkelheit. An Angst und Schrecken. An Katyas Fänge, die sich in ihren Hals bohrten. An Überlebenswillen und ihren verzweifelten Einsatz des Holzpflocks. Und dann noch mehr Dunkelheit. Murmelnde Stimmen. Wieder Fänge. Wie konnte das sein? Sie hatte Katya doch getötet. Wieder Dunkelheit, die Emma in unendliche Tiefen abgleiten ließ.
Dann hatte sie einen seltsamen Traum. Sie hatte den Geschmack von Blut im Mund, dieses typisch Metallische, Bittere.
„Schluck es herunter", befahl eine Stimme ihr. „Du musst schlucken."
Mehr Blut rann in ihren Mund. Sie ertrank in Blut. Katya brachte sie um. Sie drehte den Kopf zur Seite und würgte.
„Emma", flehte die Stimme sie an. „Bitte trink."
Angus? Emma öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber die Worte kamen nicht. Sie konnte nicht einmal die Augen öffnen.
Wieder lief Blut in ihren Mund. Diesmal schluckte sie, und eine behagliche Wärme breitete sich sofort in ihrem ganzen Körper aus. Sie schluckte wieder, es schmeckte süß. Was für ein bescheuerter Traum. Das war kein Blut. Blut schmeckte nicht so lecker. Sie trank und trank.
„So ist es gut, mein Liebling. Das machst du gut."
Angus war glücklich mit ihr. Angus liebte sie. Emma lächelte. Angus war bei ihr, und Katya war tot. Als sie diesmal von Dunkelheit umfangen wurde, verspürte sie keine Angst.
Mit einem Schlag wachte Emma auf. Ihr Herz hämmerte so laut in ihrer Brust, dass sie es hören konnte. Panik überfiel sie. War das etwa ein Herzinfarkt? Außerdem fühlte sie sich total seltsam, und sie wusste nicht, wo sie überhaupt war.
„Sie ist aufgewacht, Darcy! Mach eine Flasche zurecht!"
Emma sah Austin, der neben einer geöffneten Tür stand. War er doch noch rechtzeitig gekommen? Dann waren sie und Angus gerettet worden?
Aus der Ferne hörte sie eine Frauenstimme. „Steht schon in der Mikrowelle!"
Emma setzte sich auf. Schwarze Punkte tanzten vor ihren Augen.
„Langsam." Austin kam mit besorgtem Gesicht auf sie zu.
„Ich ... Ich glaube, ich bin noch sehr schwach." Emma blinzelte und versuchte, sich auf Austin zu konzentrieren. Sie konnte ihn irgendwie schärfer sehen als sonst. Sie sah die leichten Stoppeln auf seinem Kinn und jede einzelne seiner Haarsträhnen. Und sein Herz schlug auch so laut. Wieso konnte sie seinen Herzschlag hören? Und ihren eigenen auch? Sie presste eine Hand auf ihre Brust und stellte fest, dass sie einen Flanellpyjama trug. „Woher habe ich den Schlafanzug?"
„Er ist von Darcy", antwortete Austin. „Sie hat dich versorgt."
Richtig. Sie war von Katya angegriffen worden. Wahrscheinlich waren ihre eigenen Sachen voller Blut. Ihr knurrte der Magen. „Mann, hab ich einen Hunger."
„Das glaube ich gerne." Austin sah sie wachsam an.
Sie sah sich in dem Zimmer um. Ein hübsches Schlafzimmer. Eine blaue Daunendecke. Ein breites Bett. Keine Fenster, nur ein Nachtlicht in einer Steckdose. Wieso konnte sie so gut sehen? Ihr Magen knurrte lauter und krampfte sich zusammen. Emma presste eine Hand auf den Bauch. „Aua!"
Austin ging zur Tür. „Beeil dich, Darcy!" Emma atmete tief ein und langsam wieder aus. „Wo bin ich?" „In Zoltan Czakvars Haus in Budapest." „Wer?" Emma krümmte sich vor Hunger. Austins Herz hämmerte in ihren Ohren, sie hörte kaum etwas anderes. Und denken konnte sie auch kaum.
„Zoltan Czakvar. Er ist der Anführer des osteuropäischen Vampirzirkels." „Ich bin im Haus eines Vampirs?" Emmas Blick fiel auf Austins Halsschlagader. Sie pulsierte - und roch so verführerisch. Nach Essen. „Was ist denn passiert?" Wieder ein Hungeranfall. Sie krümmte sich vor Schmerzen.
„Ist alles in Ordnung mit ihr?" Darcy kam eilig ins Zimmer. Sie trug ein Tablett, das sie jetzt auf den Nachttisch stellte.
Darcy stand so dicht neben ihr und roch so gut, dass Emma sich zwingen musste, sie nicht zu packen.
„Hier ist dein Frühstück." Darcy hielt ihr ein Glas hin. „Blutgruppe 0. Ein bisschen
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