Vampire mögen ́s heiss
Blick besaß eine Intensität, die Angus in seinen Bann zog. Augenblicklich wurde sein Herzschlag ruhiger. Der Schmerz, der sich seit acht Tagen in seinem Gehirn eingenistet hatte, ließ nach. Er holte tief Luft, als ein Gefühl von Frieden ihn durchströmte.
Das Baby gurgelte fröhlich.
„Warst du das?", flüsterte Angus.
Das Baby sah ihn an, und Angus spürte eine Intelligenz, die so gar nicht zu einem Säugling passte.
„Angus!", rief Roman, als er ins Kinderzimmer trat. „Roman, dein Balg ..." Ein Blick auf seinen Freund ließ ihn das Baby völlig vergessen. „Was ist denn mit dir passiert?" „Ich habe es selbst erst gar nicht bemerkt. Shanna hat mich darauf aufmerksam gemacht." Er fuhr sich mit der Hand durch sein schwarzes Haar, das an den Schläfen jetzt grau wurde. „Glücklicherweise gefällt es ihr." „Das stimmt." Shanna betrat mit Connor das Kinderzimmer. Sie lächelte Roman an. „Er sieht jetzt so distinguiert aus."
Roman erwiderte ihr Lächeln und legte einen Arm um ihre Schultern.
„Wie kann das sein?", fragte Angus. „Erinnerst du dich an das Medikament, das ich entwickelt habe? Das, mit dem wir auch tagsüber wach bleiben können? Nachdem Shanna eine Zeit lang Tag und Nacht auf Constantine aufgepasst hatte, war sie ziemlich fertig." „Und weil er ein so treusorgender und nobler Ehegatte ist", ergänzte Shanna die Ausführungen ihres Mannes, „nahm Roman das Medikament fünf Tage lang, um mich abzulösen."
„Und davon hast du die grauen Haare bekommen?", fragte Angus. „Silbergrau", korrigierte Shanna ihn. „Und auch nur an den Schläfen. Ich finde, es sieht toll aus." Roman schnaubte. „Trotzdem hast du mir verboten, das Medikament noch einmal zu nehmen." „Weil es dich altern lässt." Shanna wandte sich Angus zu.
„Laszlo hat einen Bluttest vorgenommen und festgestellt, dass er für jeden Tag, an dem er tagsüber wach blieb, um ein ganzes Jahr gealtert ist." „Ach du Schande", murmelte Angus.
„Das ist echt übel", stellte Connor fest, der inzwischen auch eingetroffen war. „Ich hatte gehofft, wir könnten uns das Medikament im Kampf gegen Casimir zunutze machen. Aber wir werden wohl keine Freiwilligen finden, wenn sie herausfinden, dass das Zeug sie für die kommenden Jahrhunderte alt aussehen lässt."
Das war wirklich keine gute Nachricht. Angus sah Roman an. „Du bist also jetzt fünf Jahre älter?"
„Sechs, um genau zu sein. Ich habe es schon vorher einmal benutzt, um Laszlo zu retten. Aber ich bezweifle, dass irgendjemand außer mir das Medikament verwenden möchte."
Das brachte Angus auf eine Idee. Er betrachtete das Baby in seinen Armen. Offensichtlich schien sein Verstand wieder normal zu funktionieren. „Ich glaube, ich kenne jemanden, der nichts dagegen hätte, zehn Jahre älter zu sein."
„Aber nicht unser Baby." Shanna drohte ihm, ohne ihn jedoch wirklich ernst zu nehmen. „Nein, natürlich nicht. Ich denke an Ian MacPhie." „Oh ja", flüsterte Connor. Ian würde es sicher nehmen." „Gut." Roman nickte. „Es sieht aus, als ginge es dir besser, Angus."
Das ist nur wegen dem Kleinen. „Euer Baby ist ... wirklich ein ganz besonderes Kind." „Selbstverständlich ist er das." Shanna nahm ihm Constantine ab. „Wie seid ihr zwei miteinander zurechtgekommen?" „Sehr gut." Angus folgte ihr zum Bettchen. „Er hat wirklich ... unglaubliche Augen." „Ja." Shanna lächelte, als sie Constantine hinlegte.
„Was ist denn das?", fragte Angus und deutete auf das ungewöhnliche Mobile, das über dem Kinderbett hing. „Fledermäuse?"
Roman kicherte. „Ein Geschenk von Gregori. Du kennst a seine Art von Humor."
„Ja." Connor zog an der Aufziehschnur. „Es spielt die Titelmelodie von Akte X."
Und schon erklang die Melodie, und die blauen Plastikfledermäuse flatterten im Kreis. Es schien Constantine zu gefallen, denn er bewegte seine Arme und Beine im Takt dazu.
„Ich habe gehört, du hast dem Baby einen Sporran geschenkt. Vielen Dank." Roman betrachtete Angus dankbar.
Connor kicherte. „Aber den Scotch lass erst mal weg - bis er acht ist, oder so."
„Acht?" Shanna sah ihn entrüstet an, was Connor zu einem weiteren Tipp anregte.
„Und mit zehn bekommt er ein Claymore."
Die junge Mutter konnte über diese Vorschläge nur den Kopf schütteln. „Männer. Nichts als kämpfen im Hirn."
Roman machte ein sorgenvolles Gesicht. „Solange es das Böse gibt, haben wir keine andere Wahl." Dabei legte er Angus eine Hand auf die Schulter. „Wie geht es
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