Vampire mögen ́s heiss
schwarzen Wachsmantel - sehr sexy. Sein langes kastanienbraunes Haar war mit einem schwarzen Lederband nach hinten gebunden. Ihr Herz begann heftig zu klopfen. Warum konnte er kein Mensch sein? Über fünfhundert Jahre war er jetzt alt. Männer wie ihn gab es eigentlich gar nicht mehr.
Sie machte die Tür ganz auf, und er drehte sich zu ihr um. Sein Blick wanderte über ihren kurzen seidenen Morgenrock. Als sich ihre Blicke endlich trafen, spürte sie sein Begehren. So weit, so gut.
„Ich bin noch nicht so weit. Ich muss mich noch rasch anziehen." Sie räkelte sich lässig im Türrahmen, doch seine Miene blieb ausdruckslos. Sie sah an sich herunter. Verdammt. Genau dieses Manöver hatte sie mindestens ein Dutzend Mal vor dem Spiegel geübt. Wenn sie die Arme hob, sollte sich ihr nur lose zugeknoteter Morgenrock wie zufällig öffnen. Aber natürlich hielt er jetzt.
„Von mir aus muss das nicht sein", sagte Angus und ging hinüber zu dem Ledersofa. „Setzen Sie sich zu mir und wir unterhalten uns." Sie zwang sich zu einem Lächeln. So ein Pech. Ihre Falle wartete im Schlafzimmer. „Ich ... Ich will mir doch lieber schnell etwas überziehen. Ich bin ja so gut wie nackt." Er grinste. „Das stört mich nicht." Wieder deutete er auf die Couch. „Ich verspreche es, ich benehme mich wie ein Gentleman."
Was sollte sie jetzt machen? Ihn anschreien? Sie sind mein Lustsklave, kommen Sie sofort zu mir ins Schafzimmer? „Ich bin total durstig. Würden Sie mir eben eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank bringen?"
Sie wartete seine Reaktion gar nicht erst ab, sondern verschwand im Schlafzimmer. Vor dem Bett blieb sie stehen und hielt sich am eisernen Gestänge am Fußende des Bettes fest. Sie war wirklich eine miserable Verführerin. Irgendwie fühlte sie sich auch unwohl dabei. Unehrlich. Dabei hatte sie in der Anti-Terror-Einheit gelernt, dass man sich auch manchmal die Hände schmutzig machen musste, um sein Ziel zu erreichen und das Böse zu vernichten. Das Problem war nur, dass Angus anscheinend nicht böse war. Es störte eigentlich nur eines - er war ein Vampir.
Sie hatte andere Vampire dabei ertappt, wie sie Frauen vergewaltigten und deren Blut tranken. Angus dagegen hatte nichts weiter getan, als sie um ein Gespräch zu bitten. Durfte sie ihn töten, nur weil er ein Vampir war? Noch vor ein paar Tagen hätte sie sofort zugestimmt, doch jetzt war sie sich auf einmal nicht mehr so sicher.
„Sie wollten ein Wasser?", fragte er leise.
Emma drehte sich um und sah ihn an. In diesem Moment riss er die Augen auf.
Erstaunt blickte sie an sich herunter. Wunderbar! Es hatte doch noch geklappt - ihr Morgenmantel war aufgegangen. Der schwarze Spitzen-BH und ihr knappes Höschen taten ein übriges. „Danke." Sie streckte die Hand aus.
Er reichte ihr die Wasserflasche und blickte sich dann im Zimmer um. Natürlich war er misstrauisch. Sie schraubte den Deckel der Flasche auf und nahm einen Schluck. „Ich würde Ihnen ja auch gern etwas anbieten ..." Sie zuckte zusammen. „Ach nein, doch lieber nicht."
Seine Mundwinkel zuckten. „Schon okay. Ich habe genug getrunken, bevor ich herkam." „Dann stimmt es also, was Sie sagen? Sie trinken Blut aus der Flasche?" „jawohl." Sein Blick wanderte nach unten und verharrte dort. „Ich muss keine Frauen mehr verführen, um an Blut zu kommen. Ich schlafe nur noch mit einer Frau, wenn ich wirklich Lust auf sie habe." Er sah ihr tief in die Augen und sie spürte, was er damit meinte.
Sie versuchte, das angenehme Prickeln auf ihrer Haut zu ignorieren. „Und Gedankenkontrolle benutzen Sie auch nicht mehr, um das zu bekommen, was Sie haben wollen?" „Das versuche ich zumindest."
Ein weiterer Schluck Wasser verschaffte Emma etwas Zeit zum Nachdenken. „Ich glaube Ihnen nicht. Letzte Nacht sind Sie in meine Gedanken eingedrungen." „Ja?" Er sah sie zweifelnd an. „Nicht, dass ich wüsste." „Oh doch. Ich kann es nicht zulassen, dass weiterhin eine solche Gefahr von Ihnen ausgeht." „Wieso Gefahr? Was habe ich denn gesagt?"
„Sie ... Sie haben mir eine gute Nacht gewünscht." Er verzog den Mund zu einem Grinsen. „Das ist ja wirklich unerhört." „Darum geht es nicht. Sie haben ohne meine Erlaubnis meine Gedankenwelt betreten." „Das wollte ich nicht. Glauben Sie mir, Sie hätten gemerkt, wenn das meine Absicht gewesen wäre. Dann hätten Sie so etwas wie einen kalten Windhauch zwischen Ihren Augen gespürt. War das so?" „Nein. Trotzdem - warum sollte ich Ihnen
Weitere Kostenlose Bücher