Vampire mögen ́s heiss
hockte sie sich auf ihn. „Emma, was soll das?" Er versuchte aufzustehen, aber sie drückte ihn nach unten und presste seine Schultern aufs Bett.
Er grinste. „Sie liegen gerne oben? Das hätten Sie mir auch einfach so sagen können."
Ohne ihn zu beachten, zog Emma stattdessen die silbernen Handschellen unter dem Kopfkissen hervor. Leider lagen sie so auf dem Bett, dass sie Angus nicht an die Gitterstäbe am Kopfende fesseln konnte, wie sie gehofft hatte. Egal.
„Ist das Silber?", murmelte er.
Sie ließ eine Handschelle um sein Handgelenk schnappen und packte den anderen Arm, um seine Hände aneinanderzuketten. Als die zweite Handschelle zuschnappte, hörte sie ihn keuchen. Plötzlich roch es verbrannt und Emma bemerkte, dass das Silber an seiner Haut scheuerte und unansehnliche rote Brandblasen entstehen ließ.
„Oh, das tut mir leid." Schnell stopfte sie einen Zipfel der Bettdecke zwischen Handschelle und Handgelenk, um weitere Verbrennungen zu vermeiden. Das andere Handgelenk war durch seinen Hemdsärmel geschützt. „Vielen Dank."
Waren das Wut und Schmerz in seinen grünen Augen? Seltsamerweise blieb er äußerst ruhig und gelassen für jemanden, der gerade gefesselt worden war. Vielleicht raubte ihm das Silber seine Energie?
„Ich habe nicht viel Erfahrung mit solchen Spielchen, aber müssten Sie nicht eigentlich eine schwarze Lederkorsage tragen und hochhackige Stiefel? Und wo haben Sie Ihre Peitsche gelassen?" „Hier geht es nicht um abgefahrenen Sex, das ist Ihnen ja wohl klar." Sein Grinsen erstarb. „Im Prinzip schon. Würden Sie einem todgeweihten Mann einen letzten Wunsch erfüllen?"
Sie stieß nur ein verächtliches Geräusch aus und angelte nach den Silberketten unter dem Kopfkissen.
Er lächelte. „Ihre Art von Vorspiel bringt mich um."
Unglaublich. Sie war kurz davor, ihn zu töten, und er konnte immer noch lachen? Schnell wickelte sie die Silberketten um seine vom Bett baumelnden Beine und Füße. „Halten Sie sich immer noch für stärker?", fragte sie triumphierend, seine Beine zwischen ihre Knie geklemmt.
Im Bruchteil einer Sekunde setzte er sich auf und schlang seine Hände samt Handschellen von hinten um ihren Nacken. Dann ließ er sich wieder nach hinten fallen und zog sie mit sich. Ihre Nase krachte auf seine Brust. „Autsch!" Er roch nach Baumwolle und Seife. Er roch gut. Und er fühlte sich gut an. „Schon besser." Mit seinen Händen hielt er ihren Kopf fest. „Es wäre schön, wenn Sie ein paar Zentimeter nach unten rutschen könnten."
Es war unmöglich, den Kopf nach oben zu reißen, sie wurde von seinen Händen gestoppt. Sie konnte ihn nur böse anstarren. „Lassen Sie mich los!" „Wenn Sie mir die Handschellen abnehmen." „Nein." Angus grinste. „Wenn Sie meinen Reißverschluss öffnen?" „Ich wollte mich nicht zu einer Mörderin hingezogen fühlen." „Ich bin keine Mörderin. Sie sind hier der Killer."
Er sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. „Ich habe immer nur aus Gründen der Selbstverteidigung getötet, aber niemals aus Rache. Anders als Sie."
Fühlte sich dieser Mann ihr etwa moralisch überlegen? Das entbehrte ja wohl jeglicher Grundlage. Ohne sich kontrollieren zu können, knallte ihre Hand auf seine Wange.
„Zum Teufel mit ihnen! Jetzt strapazieren Sie meine Geduld aber ein bisschen zu sehr!" „Und Sie meine. Was fällt Ihnen ein, ein Urteil über mich zu fällen? Ihr Kreaturen seid es doch, die seit Jahrhunderten die Menschheit ausbeuten! Schade, dass ich Sie nicht umgebracht habe, als ich die Chance dazu hatte!" „Sie hatten nie die Chance." Er streckte die Arme aus, und mit einem leisen Knacken zerriss die Kette seiner Handschellen.
Erschrocken wich Emma zurück. Jetzt musste er sie auch noch demütigen! Ihre Wut stieg ins Unermessliche. Dieser Mistkerl! Er hatte ihr die ganze Zeit etwas vorgespielt!
Mit seinen Füßen kickte er seine Schuhe weg, und die Kette, die sie um seine Beine geschlungen hatte, rasselte zu Boden. Angus stand auf, hielt die Handgelenke hoch und fragte: „Den Schlüssel?"
Sie deutete mit dem Kopf auf den Schlüssel, der auf dem Nachttisch lag, und ging aus dem Zimmer. So ein Mist. Diesel aufgeblasene Blutsauger. Im Wohnzimmer stellte sie sich ans Fenster und schaute hinaus.
„Emma." Leise hörte sie seine Stimme hinter sich. „Bitte gehen Sie." „Ich möchte nicht, dass Sie sich wie eine Versagerin vorkommen. Glauben Sie mir, ich bin sehr glücklich darüber, dass Sie mich nicht getötet haben."
Sie
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