Vampire mögen ́s heiss
Vampirjägern?" Alek machte eine hilflose Geste. „Heute Nacht waren sie nicht unterwegs. Ich weiß nicht, wie wir sie fangen sollen, wenn sie nicht mehr auf die Jagd gehen." „Dann müssen wir sie eben dazu bringen, wieder auf die Jagd zu gehen. Wir müssen sie so wütend machen, dass ihnen keine Wahl bleibt."
Alek betrachtete sie ausdruckslos.
„Ganz einfach, mein Lieber", sagte Katya und tätschelte seine Wange. „Du musst nur ein paar Sterbliche töten."
10. KAPITEL
Am Montagabend schleppte Emma sich zur Arbeit. Nach ihrer Verabredung mit Angus hatte sie schlecht geschlafen. Jedes Mal, wenn sie gerade eingeschlafen war, sah sie im Traum ihre Kussszene vor sich. Dann wachte sie wieder auf, unwillig, darüber nachzudenken.
Außerdem gingen ihr die guten Vampire und ihre Gegner, die Malcontents, nicht aus dem Kopf. Laut Shanna Whelan gab es zwei Sorten von Vampiren. Aber bisher hatte Emma das als das Geschwätz einer Frau abgetan, die einer Gehirnwäsche unterzogen worden war. Natürlich musste sie so etwas sagen, sie war ja mit einem Vampir verheiratet.
Emma wusste außerdem, dass sich Austin während der Dreharbeiten zu der Reality Show mit einer Vampirfrau angefreundet hatte. Wahrscheinlich hatte er denselben Lernprozess durchgemacht wie sie selbst gerade. Und Angus hatte man garantiert keine Gehirnwäsche verpasst. Seine übersinnlichen Kräfte waren die stärksten, die jemals bei einem CIA-Agenten gemessen worden waren.
Allerdings wusste sie nicht genau, was mit Austin passiert war. Es musste einen Streit gegeben haben zwischen ihm und Sean, infolgedessen Austin gekündigt und Sean ihn auf die schwarze Liste gesetzt hatte. Er würde nie mehr einen Job bei der Regierung bekommen. Seit dem Vorfall war Sean ihnen allen gegenüber äußerst misstrauisch und benahm sich noch paranoider als vorher.
Als Emma nun für ihr allabendliches Meeting um neunzehn Uhr das Konferenzzimmer betrat, saßen ihre beiden Kollegen schon am Tisch.
Alyssa sah sie besorgt an. „Ist alles klar bei dir?"
Seufzend musste Emma feststellen, dass sie ihre Augenringe offensichtlich nicht gerade gut weggeschminkt hatte. Sie ließ sich in den Stuhl neben ihre Kollegin fallen. „Ich habe schlecht geschlafen." „Zu viel Party, was?" Garrett schlürfte vernehmlich aus seiner Kaffeetasse, auf der die Aufschrift Too hot to handle prangte.
Dann fing der Schönling Garrett wieder einmal an, mit seinen neuesten Eroberungen zu prahlen. Emma glaubte ihm nicht die Hälfte seiner Geschichten, und außerdem hatte sie kein Interesse, ausgerechnet jetzt von irgendwelchen romantischen Begegnungen zu hören.
Welcher Mensch, der bei klarem Verstand war, würde einen Vampir küssen? Sie konnte froh sein, dass ihre Zunge noch heil war. Und dann hatte es ihr auch noch Spaß gemacht. Was für ein Kuss! Ihr Gesicht brannte allein bei der Erinnerung daran.
„Emma", flüsterte Alyssa ihr zu, „bist du sicher, dass du nicht krank wirst? Dein Gesicht ist knallrot." „Danke, mir geht's ... super." Emma setzte sich aufrecht hin. In diesem Moment kam ihr Boss herein und knallte die Tür hinter sich zu.
Sean Whelan, der Teamleader, sah noch wütender aus als sonst. Er marschierte geradewegs zum Kopfende des Konferenztisches und stellte seinen Laptop darauf. „Seit zehn Monaten haben diese üblen Kreaturen meine Tochter nun schon in ihrer Gewalt. Zehn Monate! Wahrscheinlich haben sie sie schon längst ausgesaugt und sie zu einer der ihren gemacht!"
Nicht, wenn sie sich von synthetischem Blut ernährten. Angus hatte ihr gestern Nacht erst erzählt, wie glücklich Shanna war - aber das würde Sean sowieso nicht glauben. Ihre beginnende Freundschaft mit Angus bereitete ihr gewisse Schwierigkeiten im Job. Genauso musste es Austin ergangen sein. Sie musste ihm dringend eine Mail schreiben und fragen, welche Erfahrungen er sonst noch so gemacht hatte.
„Garrett, Sie observieren weiter die Russen", ordnete Sean an. Dann wandte er sich an Alyssa. „Was macht Ihre Recherche zu Romatech?" „Ich komme gut voran", antwortete Alyssa. „Ich habe anhand der Nummernschilder die Namen der Angestellten in Erfahrung bringen können. Natürlich ist es mir aufgrund ihrer Sicherheitsmaßnahmen nicht möglich, in die Firma hineinzugehen, aber letzte Woche gelang es mir, mich in ihren Hauptrechner zu hacken."
„Ausgezeichnet!", rief Sean erfreut. „Und konnten Sie etwas über Shanna erfahren? Ich muss wissen, ob sie noch lebt." Alyssa schüttelte den Kopf. „In den
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