Vampire mögen ́s heiss
Akten von Draganesti stehen keine persönlichen Informationen, also auch nichts über Ihre Tochter. Aber ich habe eine Liste der Städte gefunden, in die Fusion Cuisine für Vampire geliefert wird. Überall dort müssen Vampire leben. Das würde ich gerne überprüfen."
Emma runzelte die Stirn. Diese Vampire tranken Blut aus Flaschen. Sie gehörten also zu den Guten, und trotzdem würden sie in Sean Whelans Datenbank der zu eliminierenden Vampire landen.
Sean seufzte. „In Ordnung. Aber trotzdem muss sich jemand um Romatech kümmern. Meine Tochter wurde dort mehrmals gesehen. Vielleicht gelingt es uns, ihr in ihre neue Wohnung zu folgen." Sean sah Emma an. „Können Sie das übernehmen, solange Alyssa nicht in der Stadt ist?" „Selbstverständlich." Obwohl sich Emma nicht so sicher war, ob sie Shanna überhaupt finden wollte. Was, wenn die Frau wirklich glücklich war? Wie funktionierte eine Ehe zwischen einem Menschen und einem Vampir?
„Diese elenden Blutsauger", murmelte Sean, als er in seinem Laptop eine Datei durchsuchte.
Einmal mehr fragte sich Emma, ob ihr Boss schon mal gebissen worden war. Wahrscheinlich war er irgendwann das Opfer eines Vampirangriffs geworden. Anders ließ sich sein Hass nicht erklären.
Ein paar Mal war sie kurz davor gewesen, ihn in ihre nächtlichen Aktivitäten einzuweihen. Sie konnte sicher auf sein Verständnis zählen. Aber er war regelrecht besessen davon, seine Tochter zu finden. Möglicherweise würde er ihr vorhalten, dass sie die Vampire einfach nur getötet hatte, ohne sie vorher nach Shanna Whelan zu befragen. Nur, dann hätte Emma sie schlecht überraschen - und damit töten - können.
Es spielte ohnehin keine Rolle mehr. Wahrscheinlich würde sie für eine Weile damit aufhören. Wenn Angus recht hatte und die Malcontents in Gruppen nach ihr suchten, war es besser, die Aktivitäten für eine Weile ruhen zu lassen.
„Da hab ich es." Sean drehte seinen Laptop um, um ihnen etwas zu zeigen. „Am Freitagabend habe ich Draganestis Haus beobachtet und jemand Neues entdeckt. Kennt jemand diesen Typen?"
Das Blut wich aus Emmas Gesicht, als sie das Überwachungsvideo betrachtete. Auf dem Bürgersteig näherte sich Angus MacKay. Es war die Nacht, in der sie ihm zum ersten Mal begegnet war, in der sie ihn noch für einen extrem gut aussehenden und geheimnisvollen Menschen gehalten hatte. Schade, dass er keiner war.
„Schon wieder so ein Schotte im Röckchen", stellte Alyssa fest „Von denen leben doch schon ein paar in Draganestis Haus." „Leben würde ich dazu nicht sagen, aber: ja, das stimmt." Sean deutete auf das Claymore, das Angus auf den Rücken geschnallt hatte. „Das ist aber ein anderer. Und, wie man sieht, schwer bewaffnet."
„Er sieht aus wie einer von den Schotten, die wir im Central Park gesehen haben", meinte Garrett. „In der Nacht, als sich die russischen Vampire sich dort aufhielten. Ich habe ein paar Typen mit Schottenrock gesehen, aber für mich sehen die alle gleich aus."
Emma schüttelte den Kopf. Wie konnte man sich bloß an Angus MacKay nicht erinnern? Sie sah in dem Video, wie er die Treppe zu Draganestis Haus hinaufstieg. Oben angekommen, sah er sich um - und dann war er weg.
„Aha", flüsterte Garrett. „Ganz eindeutig ein Vampir."
In der Tat. Und wenn sie schlau wäre, würde sie sich von ihm fernhalten. Die Versuchung war einfach zu groß.
„Wallace, was sagen Sie?"
Emma erschrak, als ihr klar wurde, dass Sean seinen Blick auf sie geheftet hatte. „Wie bitte?" „Sie schauen doch jeden Abend die Vampirnachrichten", sagte Sean. „Haben Sie diesen Schotten schon einmal gesehen?" Sie ließ sich nichts anmerken. „In den Nachrichten habe ich ihn noch nie gesehen." Das stimmte sogar. Sean verschränkte die Arme. „Das heißt, Sie haben ihn schon einmal woanders gesehen?"
„Nein." Verdammt, sie wurde rot. Was war denn das? Log sie jetzt schon, um Angus zu beschützen? Nein, sie beschützte nur sich selbst und ihre heimlichen Vampirjägeraktivitäten. Sie konnte nichts von Angus erzählen, ohne ihre nächtlichen Ausflüge in den Central Park preiszugeben.
Sean klappte den Laptop zu. „Ich verliere langsam die Geduld mit diesem Team. Wir müssen endlich handeln!" Er ging zur Tür. „Machen Sie sich jetzt an die Arbeit. Ich werde Sie über die weiteren Schritte informieren."
Innerhalb von zehn Minuten waren alle an ihrem Arbeitsplatz. Alyssa hackte sich mit ihrem Computer bei Romatech ein, und Emma schaltete in ihrem Büro den
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