Vampire mögen ́s heiss
und kann nichts sehen. Und du elendiger Supervampir siehst wahrscheinlich alles perfekt!"
„Emma." Angus packte sie bei den Schultern und schüttelte sie. Dann führte er seine Geliebte durchs dunkle Zimmer und setzte sie auf etwas. „Bleib hier sitzen, atme tief durch, und ich bin sofort mit deinen Sachen zurück." Er verschwand.
Jetzt war sie allein, halb nackt, hatte Schmerzen und konnte nichts sehen. Sie schloss die Augen, atmete tief ein und versuchte, sich zu beruhigen. Sie war ein Profi, verdammt. Sie hatte oft genug dem Feind ins Auge gesehen und es geschafft. Vier tote Vampire gingen auf ihr Konto. Sie war eine Frau. Sie war unbesiegbar.
Emma öffnete die Augen. Langsam gewöhnte sie sich an die Dunkelheit. Sie saß auf einer Art Sofa, mit Samt überzogen. Ihr gegenüber stand ein großes rechteckiges Möbelstück, wohl der Schreibtisch, auf dem sie eine Lichtquelle ausmachte. Ein Computerbildschirm, mit dem Rücken zu ihr. Links von ihr waren die Fenster.
Nachdem sie ihren BH geschlossen und ihre Bluse zugeknöpft hatte, ging sie um die Couch herum und langsam durchs Zimmer. Unter ihren Füßen spürte sie einen dicken Teppich. Im Licht, das durchs Fenster drang, konnte sie einen Griff erkennen. Sie kam an eine Wand und fand einen Türknauf. Zwei Türknäufe. Sie öffnete eine Doppeltür. Noch mehr Dunkelheit. Sie tastete sich an der Wand entlang und fand einen Lichtschalter.
Der Raum war leer, zum Glück. Ein großes Bett stand mitten im Zimmer, bedeckt von einer braunen Wildlederdecke. Sehr männlich. Schlief Angus hier tagsüber seinen Totenschlaf? Ihr wurde diese seltsame Situation wieder bewusst.
Sie hatte Sex mit einem Vampir gehabt.
„Oh Gott." Sie wandte sich von dem Bett ab.
Das Licht aus dem Schlafzimmer erhellte auch einen Teil des Büros. Die Möbel sahen nach wertvollen Antiquitäten aus. Das Sofa war eine altmodische Chaiselongue, über der eine braune Chenilledecke lag, die sich Emma schnell umwickelte wie einen Rock.
Sie entdeckte eine Tür und spähte nach draußen. Die Luft war rein. Sie trat aus dem Büro und fand sich auf dem obersten Treppenabsatz wieder.
„Ich werde nicht eher von hier fortgehen, als bis ich sie in Sicherheit weiß!", hörte sie Seans zeternde Stimme durchs Treppenhaus dröhnen.
Ein anderer Mann antwortete leiser, ruhiger, sie konnte nicht hören, was er sagte. Ganz klar, Sean war unten im Flur. Gut. Das bedeutete, dass man ihn wohl noch nicht ins Wohnzimmer gelassen hatte. Aber es war auch schlecht, denn so konnte sie nicht die Treppe heruntergehen, ohne von ihm gesehen zu werden. Vielleicht teleportierte Angus sie nach draußen. Was immer noch nicht das Problem ihrer Kleidung löste. Leise seufzend ging sie zurück ins Büro.
Der Computer gab ein klingelndes Geräusch von sich. Eine E-Mail war angekommen.
Emma sah sich um. Sie war allein. Natürlich konnte jederzeit ein Vampir auftauchen. Dann musste sie eben schnell sein.
Sie umrundete den Schreibtisch und ein Blick auf die neue Mail sagte ihr den Namen des Adressaten. Sie stammte von einem gewissen Mikhail. Der Betreff lautete: E. Wallaces Eltern.
Ihr Herz begann zu klopfen. Ihre Eltern? Sie öffnete die Nachricht.
Bin immer noch mit der Suche nach den Mördern von E. Wallaces Eltern beschäftigt. Anbei eine Liste aller Malcontents, die sich in jenem Sommer in Moskau aufhielten.
Emmas Herz raste, als sie den Anhang öffnete. Achtzehn Namen standen auf der Liste. Sie kannte nur einen von ihnen - Ivan Petrovsky. Und der war schon tot. Von den übrigen siebzehn mussten zwei die Mörder ihrer Eltern sein.
Siebzehn Vampire. Konnte sie so viele von ihnen toten? Hatte sie eine andere Wahl?
Sie klickte auf Drucken und erstarrte.
„Hast du etwas Nützliches entdeckt?", fragte Angus.
14. KAPITEL
Selbst Emmas schuldbewusster Gesichtsausdruck konnte den Schock nicht verhindern, den Angus erlitt. Wie konnte sie nur? Gerade noch hatte sie in seinen Armen gelegen und vor Lust geschrien, und jetzt spionierte sie ihn aus?
Als der Drucker lossurrte, hob Emma trotzig das Kinn. „Das sind Informationen über meine Eltern. Du hast mir gesagt, du würdest sie mir mitteilen." „Ist das die E-Mail von meinem Mitarbeiter in Moskau?" „Wenn er Mikhail heißt, ja." „Dann weißt du offensichtlich mehr als ich." „Warum auch nicht? Es handelt sich ja um meine Eltern." „Und es handelt sich um eine E-Mail an mich und um meinen Computer." Er warf ihre Kleider und ihren Rucksack auf die Couch. „Ich
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